Nuttlar. Bei einem Unwetter ist ein Blitz in ein Haus in Nuttlar eingeschlagen. Er setzte den Dachstuhl in Brand. Die Bewohner hatten riesiges Glück.

Das hätte auch ganz anders ausgehen können: Bei einem heftigen Unwetter, das am Dienstagabend (20. Juni) über die Gemeinde Bestwig hinweggezogen ist, ist ein Blitz in ein Wohnhaus eingeschlagen und hat den Dachstuhl in Brand gesetzt. Danach war es mit der Ruhe in der Straße „Neuer Weg“ in Nuttlar vorbei. Teils im strömenden Regen verfolgten viele Anwohnerinnen und Anwohner die Löscharbeiten der Feuerwehr.

Um exakt 22.49 Uhr waren die Einsatzkräfte nach Nuttlar alarmiert worden. Zu diesem Zeitpunkt regnete es zwar noch in Strömen. Der schlimmste Teil des Unwetters war zu diesem Zeitpunkt aber bereits über die Gemeinde hinweggezogen. Bei den Löscharbeiten spielte das Wetter nach Angaben von Feuerwehr-Sprecher Jan Frigger jedenfalls keine entscheidende Rolle mehr.

Nachbar entdeckt Qualm und handelt geistesgegenwärtig

Beim Eintreffen der Wehr quoll bereits dichter Rauch aus Teilen des Dachstuhls. Den hatte ein Nachbar von gegenüber als erstes entdeckt und daraufhin die Bewohner des Hauses informiert sowie die Feuerwehr alarmiert. Ihm und dem schnellen Eintreffen der Löschgruppe Nuttlar ist es zu verdanken, dass der Brand vergleichsweise glimpflich ausgegangen ist.

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„Wäre der Blitz nachts um 3 Uhr eingeschlagen und das Feuer vom Nachbarn nicht so schnell bemerkt worden, wäre das Ganze sicherlich deutlich schlimmer geendet“, sagt Frigger. So aber standen die Bewohner bereits sicher vor dem Haus und wurden von Nachbarn bereut, als die ersten Einsatzkräfte der Löschgruppe Nuttlar nur wenige Minuten nach der Alarmierung in der Straße „Neuer Weg“ eintrafen.

Die Löscharbeiten erfolgten unter anderem über die Drehleiter aus Olsberg.
Die Löscharbeiten erfolgten unter anderem über die Drehleiter aus Olsberg. © Frank Selter

Das schnelle Eingreifen der Feuerwehr unter der Einsatzleitung des stellvertretenden Wehrleiters Daniel Drewek und das geistesgegenwärtige Handeln des Nachbarn verhinderten, dass sich die Flammen weiter ausbreiten konnten. Unter schwerem Atemschutz rückten die Einsatzkräfte ins Innere des Hauses vor. Im Dachstuhl mussten sie eine Zwischendecke entfernen, um so an weitere Glutnester heranzukommen. Parallel wurden über die Drehleiter Olsberg kleine Teile des Daches geöffnet, um von dort ebenfalls zu löschen.

Mehr als 50 Einsatzkräfte vor Ort

Mehr als 50 Einsatzkräfte der Löschgruppen Nuttlar und Ostwig sowie des Löschzugs Velmede-Bestwig waren neben der Olsberger Drehleiter-Besatzung vor Ort. Alarmiert worden war außerdem das Deutsche Rote Kreuz, das den Rettungsdienst ablöste. Auch das Zentrum für Feuerwehr und Rettungsdienst (ZFR) des Hochsauerlandkreises war am Abend im Einsatz: Es musste neue Einsatzkleidung für die eingesetzten Atemschutzgeräteträger anliefern.

Gefordert waren vor allem die Atemschutzgeräteträger.
Gefordert waren vor allem die Atemschutzgeräteträger. © Frank Selter

Das Haus ist nach Angaben der Feuerwehr trotz des Brandes zwar weiterhin bewohnbar. Die Nacht verbrachten die Bewohner dennoch nicht im Gebäude. Unter anderem auch deshalb, weil der Netzbetreiber Westnetz wegen des Einsatz den Strom vorerst abstellen musste.

Keine weiteren Unwettereinsätze

Zwischen Mitternacht und 0.30 Uhr konnten die ersten Einsatzkräfte wieder abrücken. Gegen 1 Uhr war dann auch für die letzten Kräfte der Einsatz beendet. Weitere Unwettereinsätze hatte die Feuerwehr in der Gemeinde Bestwig an diesem Abend nicht zu bewältigen.