Meschede. Am Himmel über Meschede und dem Hochsauerlandkreis werden mehr Militärmaschinen als üblich fliegen. Der Flughafen Paderborn profitiert davon.

Die NATO hat am Montag, 12. Juni, ihr Manöver „Air Defender 2023“ gestartet. Es ist die bislang größte Luftwaffenübung des Bündnisses. Zwei Wochen lang wird geprobt, einen fiktiven Angriff zurückzuschlagen. Der Hochsauerlandkreis befindet sich in keinem der drei Luftübungsräume. Es sind allerdings mehr Überflüge von Militärmaschinen am Himmel über Meschede zu erwarten als üblich.

Drei Lufträume betroffen

Diese Lufträume in Deutschland sind direkt von dem NATO-Manöver betroffen: Teile Norddeutschlands und der Nordsee, Teile Ostdeutschlands und der Ostsee sowie Teile Südwestdeutschlands. Dennoch werden Jets und Flugzeuge laut Luftwaffe auch Nordrhein-Westfalen überfliegen, um die Übungszonen zu erreichen - das soll aber nach Angaben der Bundeswehr nicht allzu häufig passieren.

>>> Lesen Sie auch: E-Bike-Unfälle im HSK: Ab wann wird das Fahren gefährlich? <<<

Während die Fliegerhorste Schleswig/Hohn (Schleswig-Holstein), Wunstorf (Niedersachsen) und Lechfeld (Bayern) als so genannte Drehkreuze genutzt werden, wird in Nordrhein-Westfalen zumindest von den Fliegerhorsten Nörvenich und Kalkar aus gestartet.

Tankflugzeug über Meschede

Das Tankflugzeug der NATO passiert Meschede und befindet sich hier über Wenholthausen.
Das Tankflugzeug der NATO passiert Meschede und befindet sich hier über Wenholthausen. © FLIGHTRADAR24

Bereits im Vorfeld der Großübung hatte es erste Flugbewegungen zur Vorbereitung über dem Hochsauerlandkreis gegeben: So war am Sonntagabend ein Tankflugzeug der NATO unter der Flagge der Niederlande von Rovaniemi in Finnland auf der Route nach Köln, wo es auf dem militärischen Teil des Flughafens landete, am Himmel über Meschede und Wenholthausen zu sehen.

Erwartet werden durch die NATO-Übung auch Auswirkungen auf die zivile Luftfahrt: So sind Verspätungen und Streichungen möglich, weil es zu Verzögerungen im Luftraum kommt. Profitieren wird davon übrigens der heimische Flughafen Paderborn/Lippstadt, an dem der Hochsauerlandkreis als Mitgesellschafter beteiligt ist: Der Reiseveranstalter TUI wird in dem Zeitraum des Manövers mindestens 32 Maschinen dort landen und starten lassen.

Paderborn/Lippstadt profitiert

„Die Luftfahrtbranche geht aktuell nicht von Flugausfällen aus, allerdings sind Verspätungen durchaus möglich. Vor diesem Hintergrund hat unser langjähriger Partner TUI nach zusätzlichen Kapazitäten bei uns angefragt, die wir gerne bereitstellen“, erklärte Flughafen-Geschäftsführer Roland Hüser.

Von Vorteil für Paderborn/Lippstadt ist, dass dort kein Nachtflugverbot besteht. Anders als an den umliegenden Airports in NRW könnten so auch deutliche Verspätungen aufgefangen werden.

Blick auf den Flughafen Paderborn/Lippstadt: Hier wird es zusätzliche Starts und Landungen geben.
Blick auf den Flughafen Paderborn/Lippstadt: Hier wird es zusätzliche Starts und Landungen geben. © dpa | Friso Gentsch