Meschede. Die Anzahl der Unfälle mit einem E-Bike steigt auch im HSK – eine Gruppe sticht besonders hervor. Wie die Polizei helfen will.
Für das vergangene Jahr weist die Polizeistatistik im HSK 240 Fahrradunfälle aus, drei davon verliefen tödlich. Die Anzahl der hierbei Verunglückten stieg auf 228 Personen (219). Die Hälfte davon wiederum saß auf einem Elektrofahrrad. Die Zahl der verunglückten Pedelec-Fahrenden lag im vergangenen Jahr bei 106 Menschen.
„Die meisten dieser Unfälle sind auf individuelle Fahrfehler zurückzuführen“, erklärt Polizeihauptkommissarin Bianca Scheer, Abteilung Verkehrssicherheit in Meschede. Weshalb die Polizei nun häufiger gezielte Fahrsicherheitstrainings anbietet. Ein Angebot, das übrigens größtenteils von Frauen angenommen wird.
Warum Ü50-Fahrer besonders gefährdet sind
Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Polizei im ersten Corona-Jahr 2020, seitdem ist der Anteil weiterhin konstant hoch. Die tatsächliche Anzahl dürfte sogar noch höher liegen, da nicht jeder schwere Sturz – im Wald zum Beispiel – von der Polizei aufgenommen wird. 62 von 106 Unfällen aller E-Bike-Unfälle im HSK gingen 2022 auf das Konto von Ü50-Fahrern.
„Einer der Gründe ist, dass viele erstmals seit Jahrzehnten wieder auf das Rad steigen, aber sich das Pedelec natürlich von den damaligen Fahrrädern unterscheidet“, so Polizeihauptkommissarin Bianca Scheer, Abteilung Verkehrssicherheit. „Viele freuen sich über die neue Mobilität gerade im Sauerland.“ Die körperliche Mobilität sei jedoch häufiger eingeschränkt. Einige Ü50-Jährigen hätten beispielsweise Probleme, das Gleichgewicht zu halten und könnten keinen Schulterblick machen.
Zahl der E-Bike-Fahrer steigt seit Jahren
Der Anteil der E-Bike-Fahrer steigt seit Jahren, das zeigen auch die Zahlen des Statistischen Landesamtes. 1,2 Millionen Privathaushaushalte in Nordrhein-Westfalen besitzen mindestens ein Pedelec (Elektrofahrrad). Der Anteil der Haushalte mit Pedelecs an allen 8,1 Millionen Haushalten ist im Jahr 2021 auf 15,3 Prozent gestiegen. Damit hat sich dieser Anteil in den vergangenen sechs Jahren fast verdreifacht. Im Jahr 2015 hatte der Anteil der Haushalte mit Pedelecs (460 000 Haushalte) noch bei 5,8 Prozent gelegen.
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Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Haushalte mit Pedelecs in NRW um 117 000 bzw. 10,4 Prozent gestiegen. Insbesondere bei den Haushalten von Rentnerinnen und Rentnern sind Pedelecs beliebt: 19,6 Prozent dieser Haushaltsgruppe hatte im Jahr 2021 mindestens ein Pedelec, während dieser Wert in Erwerbstätigenhaushalten lediglich bei 15,2 Prozent lag.
HINTERGRUND
Die Polizei veranstaltet Fahrtrainings am Mittwoch, 14. Juni, von 9 bis 13 Uhr und Freitag, 16. Juni, von 13.30 bis 17.30 Uhr auf dem Gelände des THW in Meschede in der Le-Puy-Straße 25a, 59872 Meschede. Es ist ein offenes Trainingsangebot für alle Interessierten ohne feste Zeiten und Abläufe. Jeder kann vorbeischauen und mitmachen. Es gibt Tipps und Hinweise zum sicheren Umgang mit dem Pedelec, einen Parcours zum Testen und Hinweise zum Tragen des Helms, den sicheren Transport.