Schmallenberg/Kirchhundem. In Schmallenberg werden Prominente erwartet. Der Bundespräsident ist bereits in der Stadt. Unternehmer Mennekes aus Kirchhundem feiert.
Nein, es muss nicht Saint-Tropez oder Sankt Moritz sein, um Prominente zu sichten. Eine der Eigenschaften des Schmallenberger Sauerlands ist es, dass es oft unterschätzt wird und gerade deshalb besonders lebenswert ist. In diesen Tagen sind besonders viele dunkle Limousinen in der Stadt unterwegs und auch die gehobenen Hotels sind ausgebucht oder nahezu belegt. Anlass ist eine private Feier.
Ein letzter Feierabend
Wie er auf Nachfrage bestätigte, feiert der erfolgreiche Unternehmer Walter Mennekes aus Kirchhundem in der Stadthalle. Der 75-Jährige legt nach fast 50 Jahren seine Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter nieder. Am Freitag begehen rund 500 Gäste den letzten „Feierabend“ mit ihm, darunter Geschäftspartner, Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus Politik und Sport, Beschäftigte sowie Freunde und Familie.
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Der 75-Jährige verantwortete seit 1975 als Geschäftsführender Gesellschafter die Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG mit 1600 Mitarbeitern, außerdem ist er seit Dezember 2009 Mitglied des Verwaltungsbeirats des FC Bayern München. Im Jahr 2016 wurde er zum Zweiten Vizepräsidenten gewählt. Demnach sind auch Vertreter des Fußballclubs geladen, der gerade erneut die Deutsche Meisterschaft in der Bundesliga gefeiert hat.
„Ist er das wirklich?“ lautete eine der Fragen von Passanten bereits am Donnerstag in Schmallenberg. Ja, er ist es wirklich: Nach Informationen dieser Zeitung wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in privater Funktion an der Veranstaltung teilnehmen. Er hält sich bereits in Schmallenberg auf und genießt den Aufenthalt im Hochsauerland. Unabhängig davon taucht am Donnerstag auch noch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst in Schmallenberg auf: Er besucht die Firma Falke und das Fraunhofer Institut.
Schriftzug und Blumenmeer
Die Vorbereitungen für die große Mennekes-Party am Freitag sind bereits nahezu abgeschlossen: An der Stadthalle ist ein Logo des Unternehmens angebracht mit dem Schriftzug Feierabend. Ein Blumenmeer schmückt das Innere und draußen ist eine Bühne aufgebaut.
Walter Mennekes selbst erklärte, er nehme Abschied von seiner größten Lebensleidenschaft, von seinem Beruf als Geschäftsführer der Elektro-Firmengruppe. Seit 1975, zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Dieter Mennekes als Geschäftsführer verantwortlich, baute Walter Mennekes das Familienunternehmen zum Weltmarktführer im Bereich der Industriesteckvorrichtungen aus.
Vater viel zu verdanken
„Nicht nur ich als Nachfolger, sondern unser gesamtes Familienunternehmen hat meinem Vater viel zu verdanken. Ohne ihn wären wir als Mennekes nicht dort, wo wir heute stehen“, so Christopher Mennekes, ebenfalls seit 2011 geschäftsführender Gesellschafter der Firmengruppe und Nachfolger seines Vaters.
Walter Mennekes prägte nicht nur den Markennamen seines mittelständischen Unternehmens, sondern exportierte die Marke Mennekes aus Kirchhundem in über 100 Länder weltweit. Zukunftsfähigkeit und Internationalisierung trieb er selbst maßgeblich durch Produktideen und Reisen in neue Märkte voran – immer im Gepäck: Fabrikate „Made in Germany“. 2014 wurde der „MENNEKESStecker“ vom „Typ 2“ per EU-Gesetz zum Standard-Ladestecker für Elektroautos – und Mennekes neben dem Geschäftsfeld Industriesteckvorrichtungen nun auch in der Elektromobilität zum führenden Hersteller.
Neugierde und Leidenschaft
„Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. Neugierde und Leidenschaft sind wohl die Grundlagen jeder neuen Entdeckung und jeder Innovation“, so Walter Mennekes. „Er ist nicht nur ein Vorbild für herausragende Schaffenskraft und unermüdlichen Einsatz. Seine Leidenschaft und Faszination für unsere Produkte und sein Verantwortungsbewusstsein für unser Unternehmen und unsere Beschäftigten haben wir tagtäglich spüren dürfen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar“, so Christopher Mennekes.
Mittlerweile beschäftigt Mennekes mehr als 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist mit Tochtergesellschaften und Vertretungen in über 90 Ländern präsent – mit einem Umsatz von zuletzt rund 300 Millionen. Euro.„Unternehmer wie er haben Deutschland zu einer führenden Industrienation gemacht. Meine Generation muss diesen Platz nun mindestens verteidigen, wenn nicht sogar ausbauen“, so Christopher Mennekes. Er führt die Firmengruppe nun als alleiniger geschäftsführender Gesellschafter, nach seinem Großvater und Firmengründer Aloys und seinem Vater Walter in dritter Generation.
Weiter beim FC Bayern München
Walter Mennekes widmet sich weiter seinen zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, darunter dem Amt als Zweiter Vize-Präsident des FC Bayern München, verschiedenen Aufsichtsrats- und Beiratsfunktionen sowie dem Engagement in seiner Heimat – etwa als zweiter Vorsitzender der Initiative „Sauerland initiativ“. Zudem steht er der Firmengruppe als Gesellschafter und Berater weiterhin zur Seite.
Mennekes wurde für seine Leistungen unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse sowie mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.