Meschede. Egal, ob der Hund das Tier hetzt oder es tötet, der Hundebesitzer haftet. Mit was er rechnen muss - dazu gibt es Antworten aus dem HSK.

Mancher Hundebesitzer wird das schon erlebt haben: Plötzlich ist das Tier im Wald verschwunden. In der Ferne hört man ein Reh klagen. Sollte der eigene Hund etwa wildern? Das glaubt man erstmal nicht. Wenn sich das aber bewahrheitet, sind die Folgen für Tier und Besitzer drastisch.

In Meschede-Remblinghausen hat jetzt ein noch nicht identifizierter Hund gewildert. Die Anzeige dazu läuft.
>>>Den Bericht dazu lesen Sie hier: Meschede: Wildernder Hund reißt ein Reh - Anzeige erstattet<<<

Ausführungen der Rechtsanwälte

Dazu schreiben die Briloner Rechtsanwälte Mühlenbein auf der Homepage Jagdrecht.de:

Läuft ein Hund unbeaufsichtigt im Wald oder auf Feldern herum, stöbert er Wild nach, hetzt oder reißt er die Tiere, so liegt eine Ordnungswidrigkeit nach dem Landesjagdgesetz vor. Hier wird durch die zuständige Behörde ein Bußgeld verhängt.

Straftat

Im Wiederholungsfall oder wenn der Hundeführer mit Vorsatz handelt, kann es sich sogar um eine Straftat handeln. Für solche Fälle sieht der § 292 des Strafgesetzbuches eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

Werden Wildtiere verletzt oder getötet, ergibt sich eine Schadenersatzpflicht für den Besitzer des Hundes gegenüber dem Jagdpächter. Diese Summen können schnell ein vierstelliges Ausmaß erreichen. Außerdem kann der Jagdpächter eine Unterlassungsklage gegen den uneinsichtigen Hundebesitzer anstrengen.

Als letzte Möglichkeit regelt das Bundesjagdgesetz auch die Möglichkeit, einen wildernden Hund zu töten.

Einstufung als gefährlicher Hund

Darüber hinaus kann der Hund nach einem derartigen Vorfall als gefährlicher Hund im Sinne des Landeshundegesetzes eingestuft werden, wodurch sich für den Halter, aber auch für den Hund, diverse Einschränkungen ergeben.

Auch deshalb lautet der Appell aus der Jägerschaft: „Hunde im Wald immer angeleint lassen, auch wenn das auf den Wegen nicht immer und überall verlangt wird.“