Meschede. Unternehmenspass: Torsten Kasper ist Werkstattmeister bei AutoTechnik Schulte. Wenn er etwas ändern könnte, wären das Schrauben und Wetter.

Die Autotür lässt sich nicht öffnen. Weil sie allein, ohne zugehöriges Auto, an einem Schreibtischcontainer lehnt. Die Fahrzeuge daneben haben geöffnete Motorhauben, etwas weiter türmen sich Reifen. Die Werkstatt von AutoTechnik Schulte in Meschede brummt. Mittendrin: Torsten Kasper, Werkstattmeister des Unternehmens. In unserem Format „Unternehmenspass“ stellen wir ihn und seine Arbeit vor.

Es geht familiär im Betrieb zu, die Stimmung ist locker und kumpelhaft – auch zwischen Betriebsleiter Dirk Schulte und seinen Angestellten. „Ich bin jetzt acht Jahre dabei“, sagt Torsten Kasper, der Schultes Stellvertreter ist. Er liebt seinen Job.

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Torsten Kasper ist Kfz-Mechaniker und Werkstattmeister bei AutoTechnik Schulte in Meschede

Kein Wunder: Der 43-Jährige passt perfekt in die Branche. „Meine Hobbys?“, fragt er. „Fahrrad- und Kartfahren. Motorsport.“ Er lacht. Mit seiner Frau und ihren zwei Kindern wohnt Kasper in Meschede. Angefangen hat seine Karriere mit der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. Jetzt ist er Technikermeister.

Die Autoreifen türmen sich nur so in der Werkstatt AutoTechnik Schulte in Meschede.
Die Autoreifen türmen sich nur so in der Werkstatt AutoTechnik Schulte in Meschede. © WP | Livia Krimpelbein

In einer Werkstatt, die alle Marken behandelt. Und auch von A bis Z alle Leistungen anbietet. „Seit 2022 vermieten wir auch Wohnmobile“, erklärt Dirk Schulte. Auf der anderen Seite stehen Tuning, Felgen und Folieren. Aber das sind nur die Extra-Angebote. „Als Kfz-Mechaniker wirst du immer gebraucht“, erklärt Kasper. „Egal wie.“

„Nie langweilig“

Und mit AutoTechnik Schulte hat er sich einen Arbeitgeber ausgesucht, der anderen gegenüber Vorteile bietet. „Werkstätten haben meist auch samstags offen. Wir nicht.“ Freitage sind kurz, Brückentage immer frei. Die Work-Life-Balance? „Passt“, sagt Kasper und grinst.

In seinen Aufgabenbereich fallen die Einteilung der Mitarbeiter in der Werkstatt, die Ersatzteilbeschaffung, das Fertigmachen von Aufträgen und Rechnungen. „Und Schrauben!“ Der Grund, aus dem Kfz-Mechaniker Kfz-Mechaniker werden. „Das Schönste ist, dass es nie langweilig wird“, erklärt der Werkstattleiter. „Es ist keine Fließbandarbeit, jeder Tag ist anders und gar nicht im Voraus planbar.“

Ein Blick aus der Vogelperspektive: So sieht die Werkstatt AutoTechnik Schulte in Meschede von oben aus.
Ein Blick aus der Vogelperspektive: So sieht die Werkstatt AutoTechnik Schulte in Meschede von oben aus. © WP | Livia Krimpelbein

Fehlerfindung heute schwieriger

Er selber hat schon immer gern Autos repariert und nennt sich „sehr Audi-affin“. Die größten Herausforderungen dagegen liegen laut Kasper im „Zwischendurch“. Dinge, wie die Versorgung mit Ersatzteilen, sind zu erledigen – auch wenn gerade eigentlich an einem Auto geschraubt wird.

„Und es ist häufig schwieriger geworden, die Fehler zu finden“, erklärt Torsten Kasper. „Die Autos funktionieren komplizierter, durch Elektrik wie Fahrassistenz ist die Fehlerfindung deshalb nicht so einfach.“ Er selbst ist 2000 mit seiner Ausbildung fertig gewesen. Seitdem hat sich einiges geändert.

Schnee und Nässe

Und was würde Kasper selbst am Beruf ändern, wenn er könnte? Er lacht. „Ich würde Schnee und Nässe abstellen.“ Mit den Werkzeugen vor Ort dagegen sei er sehr zufrieden, zum Beispiel die Hebebühnen seien von klasse Qualität.

„Die Schrauben würde ich auch ändern. Heutzutage sind Autos sehr verbaut, die Zugänglichkeit sollte besser sein. Schrauberfreundlicher“, sagt er, und muss – genau wie Dirk Schulte – lachen. „Man sieht ja kaum noch den Motor!“

Oldtimer der 90er

Die Autos seien eben komplizierter. Und anfällig. Für Cyberangriffe beispielsweise. „Die entriegeln die Autos. Dann können sie zum Beispiel die elektrischen Bremsen deaktivieren“, erklärt er. Ja, die E-Mobilität habe ihre Vorteile. „Aber auch sie kann kaputt gehen.“

Wenn sie sich entscheiden könnten, ob sie einen Oldtimer oder einen nigelnagelneuen E-Wagen reparieren müssten, würden sich Kasper und Schulte beide für den Oldtimer entscheiden. „Aus den 90ern. Er darf nicht so alt wie wir sein“, sagen sie lachend. „Die rosten weg. Nach außen top, innen Schrott.“

Erinnerungen und Anekdoten

Gelegen kommen den Kfz-Mechanikern ihre Fertigkeiten dafür im Alltag immer wieder. Geschweißt oder geflext werden muss zuhause glücklicherweise eher selten etwas. „Aber ich habe viel handwerkliches Geschick.“ Und das ist immer nützlich.

Neben Fertigkeiten nimmt Kasper Tag für Tag Erinnerungen und lustige Anekdoten mit nach Hause. Sie lachen viel im Team, feiern auf Veranstaltungen wie Grillabenden miteinander. Das Familiäre ist zu spüren, und es ist nicht das Einzige, was Kasper hier so liebt.

Hier gibt es einiges zu entdecken: Die Hebebühne von der Werkstatt ist ziemlich modern.
Hier gibt es einiges zu entdecken: Die Hebebühne von der Werkstatt ist ziemlich modern. © WP | Livia Krimpelbein

Mehr Investitionen

„Hier ist es einfach. Nicht viel Bürokratie, direkt, gradlinig. Bei großen Unternehmen gibt es viel Vorlaufzeit bei Terminen. Hier nicht.“

In fünf Jahren soll das noch genauso sein. „Wir hoffen natürlich auf viel Umsatz, damit wir weiter investieren können.“ Die Werkstatt ist bereits voller Investitionen fürs bessere Arbeiten. Hier können auch Dinge gemacht werden, die andere nicht können.

Und Torsten Kasper ist einer der Gründe dafür.

>>> Unternehmenspass

Mitarbeiter: 16

Tarif: Nein

Arbeitszeit: 39h, 4 ½ Tage Woche, auch Teilzeit

Arbeitsplatz: Neues, modern ausgestattetes Werkstattgebäude

Benefits: Energiesparsamer, warmer Arbeitsplatz

Weitere Besonderheiten: Junges, dynamisches Team, Werkstatt samstags geschlossen

Infos: Auf dem Bruch 6, www.autotechnik-schulte.de, info@autotechnik-schulte.de, Instagram: @autotechnikschulte, Facebook: Auto Technik Schulte