Meschede/Hochsauerlandkreis. Nach Corona hat der Verkehr im Hochsauerlandkreis wieder stark zugenommen - und das Rasen. Zeigen höhere Verwarn- und Bußgelder Wirkung?

Im Hochsauerlandkreis wird nach der Corona-Zeit wieder deutlich mehr gerast. Hintergrund ist das wieder angestiegene Verkehrsaufkommen.

Insgesamt hat es 114.334 Geschwindigkeitsverstöße im Jahr 2022 gegeben, die durch Polizei und den Hochsauerlandkreis in Meschede gemessen wurden – ein Anstieg um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit ist das Niveau aus der Zeit vor Corona wieder erreicht.

7,3 Millionen Euro an Einnahmen

Die Verkehrsordnungswidrigkeiten bringen dem zuständigen Fachdienst beim Hochsauerlandkreis insgesamt 7,3 Millionen Euro an Einnahmen ein – darin sind neben Geschwindigkeitsverstößen aber auch etwa Bußgelder enthalten nach Abstandsmessungen durch die Autobahnpolizei, für Rotlichtverstöße oder nach Alkohol am Steuer. 2021 waren es nur 3,5 Millionen Euro gewesen. Die Zahlen sind allerdings durch die zwischenzeitlich erfolgte Erhöhung der Verwarn- und Bußgelder nicht direkt vergleichbar.

>>> Lesen Sie hier: Insolvenz beim Leuchtenhersteller Wofi: So geht es in Freienohl weiter <<<

Erkennbare Auswirkungen aber haben die höheren Strafen bisher nicht. Martin Reuther, Sprecher der Kreisverwaltung, stellt fest: „Das Fahrverhalten der Autofahrer hat sich nicht positiv verändert. Ein erzieherischer Effekt ist ausgeblieben.“ Allein 943 Fahrverbote sind im HSK verhängt worden, 101 mehr als im Vorjahr.

Die Negativ-Rekorde auf den Straßen

Von der Polizei wurden bei Laser- und Radarmessungen über 25.000 Geschwindigkeitsverstöße im Kreisgebiet festgestellt. Bei den mobilen Kontrollen des Hochsauerlandkreises wurden 69.258 Raser geblitzt, das sind 12.353 mehr als im Vorjahr. Die unrühmlichen Jahresrekorde halten ein Autofahrer in Brilon-Wald der innerorts mit 144 km/h (bei erlaubtem Tempo 50) raste und ein Autofahrer in Meschede, der auf der B55 am Ortseingang am Südfriedhof 66 km/h zu schnell war – ebenfalls bei erlaubtem Tempo 50.

Super-Blitzer und stationäre Anlagen

Hinzu kommen 36.995 Raser, bei denen die stationären Blitzer auslösten – auch hier eine Steigerung um 8129. Die sieben stationären Anlagen stehen in Meschede an der Remblinghauser Straße, in Berge, an der Schule in Wehrstapel, in Wenholthausen, in Brilon-Alme, Olsberg-Bigge sowie in Winterberg-Siedlinghausen.

Dazu kommt der mobile Super-Blitzer, den der Hochsauerlandkreis angeschafft hat: An 336 Tagen sind 1,6 Millionen Fahrzeuge an dem unscheinbaren Mess-Anhänger vorbeigefahren – dabei wurden 23.498 Autofahrer geblitzt, von denen 19.363 Verwarngelder bezahlen müssen, bei den übrigen kommen aber Bußgelder, womöglich auch Punkte in Flensburg und Fahrverbote hinzu.