Grevenstein. Die Brauerei Veltins in Meschede-Grevenstein ist Sponsor von Schalke 04, VfL Wolfsburg und der Vierschanzentournee. Es kommt zu einer Trennung.
Auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten: Die Brauerei Veltins in Grevenstein bei Meschede hält an ihrem Sponsoring im Sport fest. Freuen können sich darüber vor allem die Fans von Schalke 04. Fans des VfL Wolfsburg allerdings müssen sich umstellen.
Treue zu Schalke - auch bei einem Abstieg
In guten wie in schlechten Zeiten – so stehen Freunde und Partner zusammen: Diese Garantie gibt die Veltins-Brauerei deshalb auch Schalke 04. Sollte die Mannschaft absteigen, bleibt die Brauerei dennoch an der Seite des Vereins: „Wir bleiben Schalke treu. Das hat auch nichts mit der Ersten und nichts mit der Zweiten Bundesliga zu tun“, versichert Brauereisprecher Uli Biene.
Er verweist auf die lange Verbindung zwischen Veltins und Schalke: 1997 begann die Partnerschaft, die aktuellen Verträge laufen bis 2027. Biene kann selbstbewusst darauf verweisen: „Wir sind einer der stabilsten Sponsoren an der Seite des Vereins.“ Dazu komme: Man mache gemeinsam viele Aktionen für Fans. „Für die Fans ist Veltins ein Stück Kultclubkultur. Da gehört unsere Marke dazu. Es gibt inzwischen Fans, die kennen gar keinen anderen Biersponsor.“ Vor Veltins war das auf Schalke die Warsteiner Brauerei.
Bis 2027 Namensrechte an Veltins-Arena
Veltins hat seit 2005 auch die Namensrechte an der Veltins-Arena – auch dieser Vertrag läuft bis 2027. Für die Brauerei ist die Arena auf Schalke die größte Gastwirtschaft und das größte Gastronomieprojekt: Zum Heimspiel fährt alle 14 Tage eigens ein Biertransport von Grevenstein aus nach Schalke. Der durchschnittliche Schalke-Fan trinkt pro Spiel übrigens einen 0,5-Liter-Becher Pils.
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Zur strikten Brauereipolitik gehört auch dazu: Keine Einmischung in sportliche Belange. Veltins würde niemals zum Beispiel einen anderen Trainer fordern. „Wir sind Brauer. Wir wissen, wie man Bier braut – und wie man es perfekt in die Veltins-Arena bekommt, damit die Leute dort Spaß haben. Das ist unsere Kernkompetenz. Wir sind nicht diejenigen, die im Sportgeschäft unsere Meinung äußern wollen“, so Biene.
Kein Veltins mehr für „Wölfe“ in Volkswagen-Arena
Sponsor in der Fußball-Bundesliga ist Veltins bislang auch für den VfL Wolfsburg. Allerdings: Die Vertragslaufzeit läuft im Sommer aus.
Uli Biene bestätigt, dass Veltins für eine Verlängerung der Bierlieferung zwar mitgeboten habe, das finanzielle Angebot einer anderen Brauerei allerdings höher gewesen sei. Veltins hat seit der Saison 2013/14 Pils in der Volkswagen-Arena ausgeschenkt – damals löste Veltins dort Krombacher ab.
Triebfeder für das Engagement der Grevensteiner für die „Wölfe“ war die große Bedeutung des Marktes in Niedersachsen für die heimische Brauerei: Damals sollte über das Sponsoring das Engagement dort noch verstärkt werden. Biene spricht von einer „erfreulichen Partnerschaft“ – die ist aber eben jetzt an ihre finanzielle Grenze gelangt.
Vierschanzentournee: Nationale Ausstrahlungskraft
Eine andere Fußballmannschaft wird Veltins stattdessen nicht unterstützen. Trotz der entfernt liegenden Schauplätze in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen ist die Vierschanzentournee der Skispringer für Veltins enorm wichtig.
Seit der Saison 2014/15 unterstützt die Brauerei die Skispringer dort. Zwar wird auch bei den Springen Veltins ausgeschenkt. Hier zählt aber vor allem die nationale Ausstrahlungskraft dieses Sportereignisses: „Das ist ein TV-Event mit einer ausgesprochen großen Reichweite zwischen den Feiertagen.“ Mit einer veränderten Kamera- und Bildtechnik seien die Springen spektakulärer und dynamischer für die Zuschauer geworden.
Sponsoring bleibt für die Brauerei ein strategisches Kommunikationsinstrument, um den Bekanntheitsgrad der Marke zu steigern, um für Sympathie und für Bindung zu sorgen. Zu Schalke und der Vierschanzentournee kommt das regionale Sponsoring hinzu, etwa für die Leichtathleten des LAC Veltins Hochsauerland und für die Veltins-Eisarena mit der Bobbahn in Winterberg. Das sei ein Bekenntnis zum Sauerland, so der Brauereisprecher: „Wir wollen dort Flagge zeigen, wo unsere Mitarbeiter sind und wo wir viele Gastronomiekunden haben. Den Heimatmarkt, wo wir leben und wo wir groß geworden sind, werden wir niemals vernachlässigen.“