Meschede. Niklas Vogel ist Geschäftsführer im Familienbetrieb in Meschede-Enste: Hier erzählt er seine Karriere-Geschichte und gibt Tipps.
Mit 29 Jahren ist Niklas Vogel als Geschäftsführer in den Familienbetrieb „Karosserie- und Lackiercenter Vogel“ eingestiegen. Er leitet den Standort in Meschede-Enste, der in den kommenden Monaten stark erweitert wird und zum E-Mobilitäts-Zentrum für das Sauerland werden soll. Uns erklärte er, warum er seine Ausbildung nicht im Familienbetrieb absolviert hat und wie er sich seine Position im Unternehmen erarbeitet hat.
Nach der Schule entschied sich Niklas Vogel zu einer Ausbildung als Karosseriebauer und der anschließenden Meisterprüfung. Er arbeitete hierfür in Menden, Münster und Düsseldorf. „Ganz bewusst wollte ich die Ausbildung nicht in unserem Betrieb absolvieren, um so auch den Blick von Außen zu haben.“
Auf Augenhöhe
Sein Ziel war es, sich die Position und das Standing im Unternehmen zu erarbeiten. „Mir war es wichtig, dass mich der 50-jährige Geselle akzeptiert und in mir nicht nur den Sohn-von sieht. Das hat gut geklappt.“ Auf die Frage, wie es ist, mit Vater und Onkel zu arbeiten, antwortete der 30-Jährige: „Ich stehe hier für meine Meinung ein. Wir verhandeln und diskutieren auf Augenhöhe.“
Zu den drei Geschäftsführern gehören neben Niklas Vogel auch Vater Michael und Onkel Peter Vogel. Diese übernahmen das Briloner Unternehmen wiederum von ihrem Vater. 2013 kam der zweite Standort in Meschede dazu.
Kennzahlen im Blick
Besonders von dem Wissen, das Niklas Vogel in einer Unternehmensberatung in Münster vermittelt bekam, profitiert der Familienbetrieb nun. „Dadurch, dass wir die Kennzahlen im Blick haben, kann unser Handwerksbetrieb noch effizienter arbeiten.“
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Bewusst hatte er sich damals gegen ein Studium entschieden. „Ich finde, dass gerade mit einer handwerklichen Ausbildung so viel möglich ist. Darin steckt so viel Potenzial. Das würde ich jederzeit wieder so machen.“
Allerdings würde er mit dem Wissen von heute auch noch eine Ausbildung zum Lackierer absolvieren. „Mir gefällt der kreative Aspekt daran. In Brilon bilden wir zum Beispiel gerade zwei junge Frauen zu Lackiererinnen aus. Sie hatten sich dafür entschieden, weil sie gern zeichnen. Diese Kreativität können sie jetzt in ihrer Ausbildung ausleben.“
Zeit in der Unternehmensführung
Da er in einem Familienbetrieb aufgewachsen ist, gab es keine Überraschungen, was die Arbeitszeiten angeht. Der Arbeitstag besteht häufig aus zehn Stunden. „Ich übernehme gern Verantwortung und arbeite, bis die Aufgaben erledigt sind. Dennoch versuche ich den Arbeitstag gut zu strukturieren, dass genug Zeit bleibt für die Aufgaben in der Unternehmensführung.“
Wichtig, so Vogel, sei auch das Vertrauen in das Team. Denn: „Ein guter Betrieb läuft auch, wenn der Chef mal nicht da ist.“ Was macht an seiner Position den meisten Spaß? „Das Lächeln des Kunden, wenn er sein repariertes und sauberes Auto abholt. Und wenn ein vollgepackter Tag zwar stressig war, aber einen gewissen Flow hatte. Ich gut durchgekommen bin.“
>>> Zur Person
Niklas Vogel ist 30 Jahre alt und lebt mit seiner Freundin in Brilon.
Dort baut das Paar gerade ein Eigenheim.
Hobbys: Autorennsport am Bilster Berg, Hund Anton, Familie und Freunde.
>>> Zum Unternehmen
34 Mitarbeiter
2 Standorte
Branche: Karosserie/Lackiererei; E-Mobilität
Tarif: überbetriebliche Bezahlung, Prämiensystem
Arbeitszeit: flexibel
Arbeitsplatz: Werkstatt, Homeoffice, ergonomisches Arbeiten, Duschen
Benefits: E-Bike-Leasing, Fahrt zur Berufsschule wird bezahlt, Tankgutscheine, Reparaturen an eigenem KFZ
Weiterbildung: Ständig Weiterbildungen (u.a. wegen E-Mobilitätsschwerpunkt)Gesucht werden: Lackierer, Karosseriebauer, Büroangestellte, Auszubildende in allen Bereichen