Heringhausen. Für den Bau des Radweges zwischen Heringhausen und Gevelinghausen gibt es nun zwar einen Zeitplan. Er sorgt jedoch für Ernüchterung.
Bis es zum Lückenschluss des Radweges zwischen Heringhausen und Gevelinghausen und den gleichzeitigen Ausbau der Kreisstraße 16 kommen wird, ist in der Gemeinde Bestwig noch eine ganze Menge Geduld gefragt. Frühestens 2028 ist mit dem Beginn der Arbeiten zu rechnen. Das geht aus einem Schreiben von Landrat Dr. Karl Schneider an Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus hervor.
Auch aus seiner Sicht, so der Landrat, sei der Radweg eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Radwegenetzes und ein Beitrag zur Verkehrssicherheit. Schneller geht es dadurch allerdings trotzdem nicht. In seinem Schreiben verweist Schneider darauf, dass der Ausbau der Kreisstraße und auch die Führung des Radweges durch die topographischen Verhältnisse nicht einfach sei. Daher habe eine erste eigene Planung verworfen werden müssen.
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In der Folge habe der Kreis im November des vergangenen Jahres ein Ingenieurbüro mit der Vorplanung beauftragt. Er gehe davon aus, dass jene Planung noch in diesem Frühjahr vorliegen wird und in einem nächsten Schritt den beiden beteiligten Kommunen vorgestellt werden kann. „Sollte dann - wovon ich ausgehe - ein gemeinsames Vorgehen vereinbart werden, wäre eine Ausbauvereinbarung zu treffen“, schreibt der Landrat. Nach aktueller Verfahrensweise wäre es dann so, dass der Kreis die Planungen veranlasst und deren Kosten trägt, die Fördermittel beantragt, den erforderlichen Grunderwerb tätigt, die Maßnahme ausschreibt sowie letztlich auch die Bauleitung übernimmt.
Verhandlungen zum Grunderwerb
Bei den notwendigen Verhandlungen zum Grunderwerb, die ebenfalls der Hochsauerlandkreis führen wird, ist laut Schneider erfahrungsgemäß davon auszugehen, dass sie sich schwierig gestalten werden. Geplant sei, dass der Grunderwerb bis 2025 abgeschlossen werden könne. Danach würde es dann mit der Erstellung einer detaillierten Ausführungsplanung weitergehen. Es müssten Fachbehörden beteiligt werden und Vermessungen stattfinden. Zudem sei dann noch ein formeller Förderantrag zu stellen, macht Schneider deutlich. „Entsprechend ist nach der aktuellen Planung für den Ausbau von Kreisstraßen vorgesehen, dass die Maßnahme 2027 ausgeschrieben und in 2028 ausgeführt wird“, schreibt Schneider. Ein früherer Bau sei wegen der umfangreichen Vorarbeiten, aber auch wegen anderer prioritärer Ausbauvorhaben an Kreisstraßen nicht realistisch.
Erinnerung an Meilensteine
Aussagen, die im Bestwiger Gemeinderat für Ernüchterung sorgten. „Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie lange Straßen- und Wegebau dauert“, kommentierte SPD-Fraktionschef Paul-Theo Sommer die von Schneider dargelegte zeitliche Abfolge. „Aus 2028 wird auch schnell mal 2030 und dann dauert es tatsächlich zehn Jahre bis so ein Radweg und eine relativ einfach zu bauende Kreisstraße entstehen können“, so Sommer.
Auch bei der CDU hielt sich die Euphorie in Grenzen. „Aber immerhin ist es begrüßenswert, dass wir für gewisse Meilensteine nun konkrete Daten haben“, so Fraktionsvorsitzender Alexander Brockhoff. An jene Meilensteine wolle man den Hochsauerlandkreis nun in regelmäßigen Abständen immer wieder erinnern.
Fraktionskollege Martin Bracht ging noch einen Schritt weiter - und wurde noch deutlicher: „Wichtig ist auch, dass die Verwaltung das Ganze nun engmaschig begleitet“, so Bracht. „Und aus dem politischen Raum müssen immer wieder Signale kommen, dass uns dieses Projekt am Herzen liegt.“ Ansonsten bestehe tatsächlich die Gefahr, dass das Ganze noch weiter hinausgezögert werde.