Meschede. Ein Mann stiehlt ein Entsorgungskleinstfahrzeug der Stadt Meschede. Jetzt folgte die juristische Aufarbeitung seiner Tour.

Es war ein mysteriöser Diebstahl. Ein Tag im Oktober 2021, morgens gegen 6.50 Uhr. Ein Mitarbeiter der Stadt Meschede parkt ein Entsorgungskleinstfahrzeug an der Toilette in der Le-Puy-Straße. Er lässt den Schlüssel stecken und entleert die Mülleimer. Plötzlich kommt ein Mann angelaufen, steigt in das Gefährt und fährt davon. „Was will man mit so einem speziellen Fahrzeug?“, fragte die Stadt Meschede damals. Die Antwort später: eine kriminelle Spritztour unternehmen. Dafür war der Täter jetzt am Amtsgericht angeklagt.

Nötigung und Diebstahl

Die Polizei konnte letztlich die Tage nach dem Diebstahl rekonstruieren. Bei Bödefeld fällt der Dieb wegen einer Nötigung im Straßenverkehr auf. In Eslohe fährt er an einer Tankstelle weg ohne den Sprit zu bezahlen. Dasselbe an einer Tankstelle in Hessen. In Groß Oesingen, einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen, östlich von Celle, wird das Fahrzeug schließlich von der Polizei entdeckt. Vom Täter aber keine Spur.

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Der hatte, so die Beamten, in dem Ort ein weiteres Auto gestohlen und sich auf den Rückweg ins Hochsauerland gemacht. Dann wird der Polizei ein Autodiebstahl in Bestwig gemeldet. Eine halbe Stunde später entdecken Beamte der Wache Winterberg diesen Wagen bei Niedersfeld. Sie wollen das Fahrzeug anhalten. Der Gesuchte beschleunigt. Nahe Olsberg fangen ihn weitere Polizisten ab. Der Mann wehrt sich bei der Festnahme und wird leicht verletzt.

Verurteilt am Amtsgericht

Bei dem Tatverdächtigen handelte es sich um einen 57 Jahre alten Mann, gebürtig aus Schmallenberg. Er war seinerzeit in Bielefeld gemeldet. Das Amtsgericht Meschede verurteilte den vorbestraften Angeklagten zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung - wegen des Diebstahls. Eingestellt wurden die Vorwürfe wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Nötigung mit Blick auf die bereits verhängte Strafe.