Eslohe. Das unter Denkmalschutz stehende Papehaus mitten Eslohe ist mehrfach das Ziel unbekannter Chaoten gewesen. Jetzt soll gehandelt werden.
Sie schlagen immer freitags zu. Immer am Abend. Und das nun bereits zum dritten Mal. Unbekannte Chaoten haben das unter Denkmalschutz stehende Papehaus im Herzen von Eslohe in Visier genommen. Seit Wochen bewerfen sie die Fassade immer wieder mit rohen Eiern. Zuletzt am Werk waren sie am am vergangenen Freitag. Dabei schmetterten sie diesmal sogar mit voller Wucht eine Wassermelone gegen das schmucke Fachwerk. So fest, dass die Melone aufplatzte und - ebenso wie die rohen Eier - deutliche Spuren an der weißen Wand hinterlassen hat.
„Wir verstehen keinen Spaß mehr“
Ludger Lautenschütz ist als Eigentümer des bedeutenden Gebäudes entsprechend sauer. „Anfangs haben wir es noch als schlechten Jugendstreich abgetan, aber nachdem es nun häufiger vorgekommen ist und zuletzt sogar eine Melone gegen die Hauswand geworfen wurde, verstehen wir keinen Spaß mehr“, sagt er. Es handele sich um ein denkmalgeschütztes Haus und sei daher entsprechend schützenswert. Aus diesem Grund werde er nun Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstatten.
>>> Lesen Sie auch: SPD fordert Aufnahmestopp an der Realschule Eslohe <<<
Mit viel Liebe zum Detail hat die Großfamilie Lautenschütz das Gebäude in Eigenleistung renoviert und zu einem Ferienhaus der besonderen Art umgestaltet, nachdem sie es im Jahr 2018 erworben hatte. Warum das Haus nun immer wieder zur Zielscheibe wird, ist Ludger Lautenschütz ein Rätsel.
An die Öffentlichkeit geht er mit den Vorfällen unter anderem auch, weil nicht auszuschließen sei, das möglicherweise auch noch andere Gebäude in Eslohe beworfen werden. Wer ebenfalls betroffen sei, oder Hinweise zu den Tätern habe, könne sich gern bei ihm melden.
Bislang jedenfalls gibt es keine Hinweise auf die Chaoten. Im ersten Fall hatten Gäste des Hauses zwar bemerkt, dass die Fasse beworfen worden war und sich mit Lautenschütz in Verbindung gesetzt. Gesehen hatten aber auch sie die Täter nicht. „Inzwischen haben wir auch die Nachbarn sensibilisiert und gebeten wachsam zu sein“, sagt Ludger Lautenschütz.
Einfach zu entfernen seien die Spuren der Attacken leider nicht. Nur mühsam bekomme man sie abgewaschen und das leider auch nicht komplett. „Wir werden über kurz oder lang wohl streichen müssen“, so Ludger Lautenschütz. Und das müsse wegen des Denkmalschutzes mit einer besonderen Farbe geschehen.
Historische Bedeutung
Das Ferienhaus Pape besticht nicht nur durch seine absolute Toplage im Herzen von Eslohe. Es ist auch von großer historischer Bedeutung: Dort wurde am 4. April des Jahres 1831 der Heimatdichter Joseph Pape geboren.
Benannt ist nach ihm nicht nur das Haus, sondern auch die Straße, in der es steht. Und die historische Bedeutung des Hauses soll bald noch deutlicher werden: Das Papehaus zählt zu 25 ausgewählten denkmalgeschützten Gebäuden in der Ferienregion Schmallenberg und Eslohe, die mit einem Code gekennzeichnet werden sollen. Wenn er mit dem Handy gescannt wird, gibt es alle wichtigen Informationen zur Historie des Gebäudes. Denn: Häufig bleiben Touristen am bekannten Papehaus stehen und bewundern das historische Fachwerk und die Geburtsstätte von Heimatdichter Joseph Pape.