Meschede. Wird es in Meschede ein Fahrverbot für Autos geben? Mit einem unglücklich geratenen Aprilscherz sorgt Bürgermeister Weber für Irritationen.
In Meschede wird es kein eigenes Fahrverbot für Autos an den Wochenenden geben. Das stellt Bürgermeister Christoph Weber auf Anfrage klar: „Wir wollen nicht noch Verbote auf denen von EU, Bund und Land draufsetzen. Mit diesen Verboten sind die Kommunen die nächsten Jahre noch genug beschäftigt.“ Auch im Stadtrat werde nicht über ein Fahrverbot diskutiert. Weber stellt dabei einen unglücklich geratenen Aprilscherz klar - denn der war bei vielen Meschedern für bare Münze genommen worden.
Irritierte Reaktionen
Auch in dieser Redaktion gab es irritierte Anfragen dazu, was da im Rathaus womöglich geplant werde. Tatsache ist jedoch: Nichts! Vielmehr, sagt der Bürgermeister, sei er von dem Anzeigenblatt Sauerlandkurier gefragt worden, ob er sich für einen Aprilscherz zur Verfügung stellen würde - eben zum besagten Fahrverbot. Weber ging darauf ein - obwohl er sagt, „das ist nicht mein Humor“. „Sein Humor“ sei vielmehr, dass das Anzeigenblatt dann für Seite 22 weitere Ideen zum Klimaschutz ankündigte - tatsächlich das Blatt aber gar nicht durchnummeriert war: „Darüber musste ich lachen.“ Klein findet sich dort hinten auch die Auflösung als Aprilscherz.
>>> Lesen Sie hier: Neues Baugebiet an der Sündelt: Letzte Debatte dazu in Meschede <<<
Übel aufgestoßen, das zeigten Reaktionen, ist aber offenbar, dass der Verbots-Scherz genau in die Zeit der echten Verbote etwa zum künftigen Heizen fällt. Weber sagt, er werde dieses geplante Heizungsverbot genauso wenig kommentieren wie etwa die Vorschrift des Bundes, Büros nur auf 19 Grad heizen zu dürfen.
Bürgermeister: „Da halte ich mich raus“
„Muss das denn sein?“, habe er sich gefragt, als die Scherz-Anfrage kam. Seine Haltung sei aber, sagt Christoph Weber, es müsse „triftige Gründe“ dafür geben, um journalistische Anfragen abzulehnen: „Ich bin kein Journalist. Das ist nicht mein Gewerk. Da halte ich mich raus.“ Der Text sei von der Pressestelle der Stadt durchgeschaut und zur Veröffentlichung freigegeben worden. „Der Text ist nicht von uns“, betont Weber. Die Redaktion des Sauerlandkuriers bestätigt das auf Nachfrage: Die Redaktion habe sich den Scherz überlegt und erst im Anschluss mit dem Bürgermeister abgesprochen.
Ob sich ein Bürgermeister mit einem Aprilscherz unseriös mache? „Das weiß ich nicht“, entgegnet Weber. Er lässt auch offen, ob er bei der nächsten Anfrage für einen Aprilscherz wieder mitmachen würde.
Die Redaktion dieser Zeitung veröffentlicht seit Jahren keinen Aprilscherz mehr - um genau solche Irritationen in der Öffentlichkeit zu vermeiden.