Eslohe. Eslohes Bürgermeister Stephan Kersting hat bei der Flüchtlingssituation in der Gemeinde zur Wachsamkeit gemahnt.

In Eslohe hat sich die Wohnungssituation der Flüchtlinge zuletzt ein wenig entspannt. Seit Dezember habe es nur noch vereinzelte Zuweisungen geben, wie Ralf Wenzel, Leiter des Fachbereichs Soziales, Bildung, Sport und Kultur jetzt mitgeteilt hat. Hintergrund sei eine verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen in zentralen Landeseinrichtungen.

Nachholbedarf beim Land

Bürgermeister Stephan Kersting verwies in diesem Zusammenhang allerdings deutlich darauf, dass in den Unterbringungseinrichtungen des Landes die Kapazitäten auf Initiativen vieler Kommunen zwar ausgebaut worden seien. „Allerdings nur teilweise“, so Kersting. Viele Städte und Gemeinden hätten das Land hier in die Verpflichtung genommen. Erfolgt sei der Ausbau von Kapazitäten bislang allerdings längst nicht in einem Ausmaß wie 2016.

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Zudem verwies Kersting auf die Risiken, die er im Zusammenhang mit der privaten Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen sehe. Bei privat zur Verfügung gestellten Wohnungen sei auf Dauer stets damit zu rechnen, dass die ein oder andere Wohnung gekündigt und damit eine alternative Unterkunft erforderlich werde. Erst kürzlich hat die Gemeinde in Bremscheid eine zusätzliche Immobilie erworben, um für solche Fälle und weitere Zuweisungen gerüstet zu sein.

Was außerdem hinzukommt: „Auch, wenn die Situation, was die Kapazitäten angeht, aktuell tatsächlich recht entspannt ist, ändert das nichts an der personellen Belastung im Rathaus“, betonte der Bürgermeister. Man habe Personal nachgezogen und Umstrukturierungen vorgenommen. All diese Bemühungen seien aber auch für eine Kommune wie Eslohe endlich.

Deutliche Botschaft an Ministerin

Angesichts der Dynamik bei den Flüchtlingszahlen gelte es, weiter wachsam zu sein, mahnte Kersting. Anders als in anderen Kommunen favorisiere Eslohe nach wie vor die dezentrale Unterbringung durch zusätzliche Schaffung von Kapazitäten. Aber auch das habe irgendwann seine Grenzen und er hoffe, dass das von Land und Bund erkannt werde. Bei einer Bürgermeister-Runde in Arnsberg habe man der Ministerin zuletzt deutlich zu verstehen gegeben, dass nicht alles mit Geld zu erledigen sei, sondern es auch gemacht werden müsse.

126 Menschen aus der Ukraine

Untergebracht sind in Eslohe derzeit 331 Flüchtlinge. Davon stammen 126 aus der Ukraine, 121 aus Syrien, 28 aus Afghanistan, 16 aus Nigeria und 11 aus der Türkei. Die Zahlen der Flüchtlinge anderer Nationalitäten bewegen sich im unteren einstelligen Bereich.