Schmallenberg. Im Hallenbad Bödefeld haben Generationen von Kindern schwimmen gelernt. So begründet Schmallenbergs Bürgermeister die Pläne zur Schließung.

Das Hallenbad in Schmallenberg-Bödefeld soll geschlossen werden, in diese Richtungen gehen offenbar die interfraktionellen Beratungen und das steht auch so in der Verwaltungsvorlage. In Bödefeld formiert sich dagegen Widerstand. Bürgermeister Burkhard König ist klar, dass das Thema emotional besetzt ist.

Schmallenbergs Bürgermeister Burkhard König verteidigt die Schließungspläne fürs Bad..
Schmallenbergs Bürgermeister Burkhard König verteidigt die Schließungspläne fürs Bad.. © Privat | (c) Klaus-Peter Kappest

Im Bödefelder Bad haben Generationen von Kindern - aus dem gesamten Schmallenberger Stadtgebiet, aber auch aus Winterberg und Meschede - schwimmen gelernt. Ein engagierter ehrenamtlicher Trägerverein macht das mit finanzieller Unterstützung der Stadt seit rund 30 Jahren möglich. Doch, so erklärt der Bürgermeister, jetzt sprächen die Zahlen eine eindeutige Sprache.

Nach 50 Jahren das Ende der Lebensdauer

Zuletzt seien immer wieder Reparaturen nötig gewesen. Nach rund 50 Jahren sei das Bad einfach am Ende seiner Lebensdauer abgekommen. „Rund vier Millionen, so hat ein Gutachter ermittelt, würde die Sanierung kosten, und da sind die aktuellen Preissteigerungen von 20 bis 50 Prozent noch nicht eingerechnet. Wir sprechen hier also von rund fünf Millionen Euro für Sanierung oder Neubau.“

Auf der anderen Seite, so rechnet er vor, stünden nur 3500 zahlende Besucher pro Jahr plus 3500 Nutzer durch den Vereins- und Schulsport. „Die Stadt muss da das Gesamtbild der Bäder im Auge behalten.“ Er verstehe, dass die Bödefelder enttäuscht und wütend seien. „Aber das kann man nicht verantworten.“

40.000 Liter Heizöl im Jahr

Auch der Weiterbetrieb ohne Sanierung komme auf Dauer nicht in Frage. „Das Bad braucht aktuell 40.000 Liter Heizöl im Jahr“, das sei aus klimapolitischen Gründen kaum zu verantworten und auch teuer. Trotzdem soll das Bad in diesem Jahr erstmal noch weitergeführt werden, soweit keine gravierenden Sicherheitsmängel oder schwerwiegende Reparaturen auftreten. Doch dann soll endgültig Schluss sein.

Um den Schulsport sicherzustellen, soll im Sauerlandbad der Mittwochmorgen zusätzlich freigehalten werden. „Das bekommen wir hin.“

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König betont aber auch, dass noch nichts entschieden sei. Am Donnerstag wird die entsprechende Verwaltungsvorlage im Haupt- und Finanzausschuss beraten und dann am folgenden Donnerstag im Rat beschlossen.