Bödefeld. Das Hallenbad in Bödefeld ist zu teuer, sagt die Stadt. Die Bödefelder wollen für den Erhalt kämpfen. Das sind ihre Argumente.

Schon während der letzten Bezirksausschusssitzung wurde klar, wie wichtig das Hallenbad für viele Bödefelder ist. Doch jetzt scheint die Stimmung völlig gekippt, wie Matthias Albers, Vorsitzender des Bezirksausschusses Bödefeld und der BFS klarmacht.

Der Grund? Eine Beschlussvorlage die im Haupt- und Finanzausschuss) am Donnerstag zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Darin spricht sich die Stadt Schmallenberg für die Schließung des Bödefelder Bades im Jahr 2024 aus. Der Grund: Die Sanierung des Hallenbades würde 4,2 Millionen Euro kosten, die Teuerungsrate nicht eingerechnet. Selbst wenn nur das Nötigste am Bad gemacht würde, kämen Kosten von mindestens 1,5 Millionen Euro zusammen.

Von der Stadt Schmallenberg enttäuscht

„Wir sind von der Stadt enttäuscht“, so Albers. „Die Beschlussvorlage ist so geschrieben, dass jedes Stadtratsmitglied, das nicht über weitere Informationen verfügt, nur zustimmen kann.“

Für alles sei Geld da. In Westfeld werde ein Kindergarten mit Begegnungszentrum für vier Millionen Euro gebaut. Das Kurhaus in Bad Fredeburg und die Stadthalle in Schmallenberg würden aufwändig mit Millionenbeträgen saniert. In das gar nicht so alte Holz- und Touristikzentrum investiere man fast drei Millionen und dann werde noch ein Kulturzentrum in Schmallenberg für 10 Millionen Euro gebaut. „Wir gönnen allen Dörfern, der Kernstadt Schmallenberg und Bad Fredeburg ihre Bauvorhaben und deren Gestaltung, aber dann bitte auch an die Orte hinter der Hunau denken.“ Denn das Ehrenamt und jahrelanges Engagement werde durch die Schließung mit Füssen getreten.

Nicht ausreichend Schwimmkurse im Stadtgebiet

Auch für die Kinder, die Schwimmen lernen sollten, sei die Schließung des Bödefelder Bades ein Problem. „Das lernen hier jährlich 200 bis 300 Kinder, die aus der nahen Umgebung kommen, aber auch aus Meschede oder Freienohl.“

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Dafür gebe es in Bödefeld sogar eine Warteliste. „Das Sauerlandbad muss dagegen Werbung für seine Schwimmkurse machen.“ Albers glaubt nicht, dass das Fredeburger Bad alle Schwimmkurse übernehmen kann. „300 Kinder? Das sind bei zehn Kindern pro Schwimmkurs 240 Termine, die in Bad Fredeburg nachmittags zusätzlich abgehalten werden müssten.“ Hinzu komme: Sollte das Bad in Dorlar auch die Zuschüsse der Stadt verlieren und schließen müssen, kämen weitere 200 Kinder pro Jahr hinzu.

„Auch die Fördermittel, die die beiden anderen städtischen Bäder in von der Stadt bekommen machen mich wütend“, erklärte Albers. „So bekommt das Sauerlandbad in den nächsten Jahren 10 Million Euro. 3,5 Millionen um die Attraktivität zu steigern, 6,5 Million für anstehende Sanierungen. Aber als wir in Bödefeld vor ein paar Jahren unser Hallendach mit Photovoltaikanlagen bestücken wollten, um unsere Energiekosten zu senken, fand die Stadt die Statik des Daches nicht mehr in ihren Unterlagen und aus der Photovoltaik wurde nichts.“

Sitzung in die Stadthalle verlegt

Auf jeden Fall seien die Bödefelder bereit für ihr Hallenbad zu kämpfen. Auch die Stadt rechnet offenbar mit vielen Bödefeldern bei der Sitzung des Haupt und Finanzausschusssitzung am heutigen Donnerstag um 18 Uhr. Sie hat die Sitzung vom Rathaus in die Stadthalle verlegt.