Velmede. „Green Break“ heißt die Ferienwohnung von Regina Schlotmann-Ebert und Helmut Ebert in Velmede. Und das aus gutem Grund.
„Green Break“ - so haben Regina Schlotmann-Ebert und Helmut Ebert ihre Ferienwohnung in Velmede getauft. Im Gastgeberverzeichnis sind die zwei noch recht neu. Die vergangene Saison war die erste, in der die Gäste die helle und freundliche Wohnung buchen konnten. Und dennoch haben die beiden Gastgeber bereits den ersten Beleg, dass sie offenbar alles richtig gemacht haben. „Wir kommen wieder“, war es einer begeisterten Mutter spontan entfahren, unmittelbar nachdem sie die Wohnung betreten hatte. Sie und ihr Sohn zählten zu den ersten Gästen. Und sie kamen wieder. Nur sechs Wochen später. Damit haben die Schlotmann-Eberts bereits nach kürzester Zeit so etwas wie die ersten Stammgäste.
Ein bunter Garten
Green Break - grüne Pause. Ganz bewusst haben die Gastgeber sich für diesen Namen entschieden. Denn schließlich kommen die meisten Gäste für eine Unterbrechung des Alltags ins grüne Sauerland. Und auch die englische Formulierung ist keineswegs Zufall. Sie bietet mehr Projektionsfläche als „Pause“, denn in „break“/“brechen“ schwingt auch „ausbrechen“ (aus dem Gewohnten), „anbrechen“ (von etwas Neuem) oder „aufbrechen“ (von Blüten und Knospen) mit“, erklärt Helmut Ebert den Hintergrund.
Denn der Garten der Ferienwohnung ist keineswegs nur grün. Er ist bunt, wie er bunter kaum sein könnte: Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Weintrauben, Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Holunderbeeren - all das wächst auf dem Grundstück mit der Adresse Zur Hammecke 37. Und ihren Wagen parken die Gäste nach ihrer Ankunft unter einem Quittenbaum direkt vorm Haus. Da ist es für Regina Schlotmann-Ebert Ehrensache, ihren Gästen im Sommer zum Empfang einen üppig bestückten Obstkorb mit Früchten aus dem eigenen Garten auf den Tisch zu stellen.
Im Winter erwartet sie dann stattdessen selbst gemachte Marmelade. Mit Liebe gekocht! Und natürlich dürfen sich die Urlauber während ihres Aufenthaltes auch direkt an den Bäumen und Sträuchern bedienen. „Es ist ja genug da“, sagt die Gastgeberin und lacht. Genau deshalb steht in der Küche auch ein Smoothie-Maker.
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In der Wohnung, die seit dem vergangenen Jahr vermietet wird, haben zuvor ihre Eltern gelebt. Danach habe sie längere Zeit leer gestanden, sagt die 64-Jährige. Die Idee, sie als Ferienwohnung anzubieten, sei mit dem eigenen Ruhestand gekommen. Man mache sich halt so seine Gedanken, was man mit der gewonnenen Zeit Sinnvolles anstellen könne.
Also habe man die Corona-Zeit genutzt, um die Wohnung zu renovieren und neu einzurichten. Der Name „Green Break“ spiegelt sich seitdem direkt beim Betreten wider. Nach dem Öffnen der Haustür stehen die Gäste in einem grünlichen Flur. Und auch an anderer Stelle setzen die beiden Gastgeber farbliche Akzente - sei es mit grünen Handtüchern, grüner Bettwäsche oder dem quietschgrünen Kissen mit der Aufschrift „Lieblingsplatz“.
Die Tourismusbranche ist für die beiden 64-Jährigen dabei keineswegs etwas Neues. Regina Schlotmann-Ebert hat jahrelang an einer Berufsschule die Gastgewerbe-Klassen unterrichtet. Und Helmut Ebert hat als Kommunikationswissenschaftler immer auch ein Interesse dafür, wie in und über Tourismusregionen gesprochen wird.
„Es ist wirklich gut angelaufen“
Beherbergt haben die beiden Velmeder bereits Gäste aus dem Ruhrgebiet und aus Norddeutschland - Radfahrer und Wanderer, aber auch Mitarbeiter von Firmen. Im Februar gab es zuletzt eine Buchung aus Süddeutschland. „Es ist wirklich gut angelaufen“, sagt Helmut Ebert. „Und es macht Spaß, mit den Menschen zu reden, ohne ihnen auf die Pelle zu rücken“, ergänzt er und lächelt freundlich. Ein paar Worte wechseln und sich kümmern, das sei genau sein Ding. Und ganz nebenbei sehe man das eigene Grundstück seitdem mit ganz anderen Augen. Nämlich mit dem Blick der Gäste - und damit deutlich kritischer.
Erinnerungsfotos, Blumen und Schokolade haben die zwei als Gastgeber in der kurzen Zeit bereits von ihren Gästen geschenkt bekommen. „Das ist wirklich anrührend“, sagt Regina Schlotmann-Ebert. Ihre gewonnene Zeit im Ruhestand nutzen sie und ihr Mann nicht nur, um sich liebevoll ums Wohl der Gäste und die Wohnung zu kümmern. „Seit dem Ruhestand sind wir viel mit unseren E-Bikes unterwegs und haben das Sauerland für uns ganz neu entdeckt“, sagt Helmut Ebert. Auch davon profitieren die Gäste: Schließlich sagen persönliche Touren-Empfehlungen etwas mehr als der Blick ins Tourismus-Prospekt.
Platz für bis zu vier Personen
Mit ihren 60 Quadratmetern bietet die Wohnung Platz für bis zu vier Personen. Es gibt ein Wohn- und Esszimmer mit Schlafsofa, ein Schlafzimmer, ein Badezimmer mit Dusche und WC sowie eine separate vollständig eingerichtete Küche. Waschmaschine und Trockner sind ebenfalls vorhanden. Und für noch mehr Wohlgefühl bei der grünen Pause, können es sich die Gäste auf der großen Südterrasse mit Markise, Strandkorb und Sitzmöbeln gemütlich machen - umgeben von Blumen und Obstgarten. Sie können mitgebrachte Fahrräder sicher unterbringen und am Haus die Ladestation für E-Autos nutzen.
Auf das Erheben von Nebenkosten für Strom, Gas und Wasser am Ende des Urlaubs verzichten die beiden Velmeder nicht ohne Grund und im Sinne der Gäste. Schließlich solle das Ende der erholsamen grünen Pause nicht sofort mit Rechnerei und zusätzlichen Kosten verbunden sein, sagen sie.
- Als Kommunikationswissenschaftler sammelt Helmut Ebert Zitate und O-Töne, die verraten, wie das Sauerland erlebt wird: „Die Vogelvielfalt ist faszinierend. Die Geräusche begleiten einen während der gesamten Tour“, „Ich habe geschlafen wie ein Stein“, „Ich komme wieder“ und „Joepie! Verse sneeuw“ sind nur einige aus seiner Sammlung.