Schmallenberg. Der Schmallenberger Tom Astor wird 80 Jahre alt und blickt im Interview auf seinen Karrierestart und zukünftige Pläne.

Tom Astor wird 80 Jahre alt. Der Schmallenberger Country-Star feiert am Montag, 27. Februar, seinen Geburtstag. Mit welchen Gedanken er das macht und was demnächst noch in seiner Karriere ansteht, erzählt er im Interview.

„Ich stecke noch voller Lebensenergie“

Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf Ihren 80. Geburtstag?

Tom Astor: Ich denke: So jung wie jetzt werde ich nicht wieder (lächelt). Ich denke aber nicht viel über mein Alter nach. Denn es ist so, dass ich mich nicht beklagen kann. Mir geht es gut und ich kann meinen Job machen.

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht aufzuhören und Ihre Karriere zu beenden?

Nein, nicht wirklich. Ich stecke noch voller Lebensenergie. Mein Job ist für mich positiver Stress und macht mir eine große Freude. Ich höre erst auf, wenn mein Körper ‘nein’ sagt. Ich will noch, solange ich kann, auf der Bühne stehen. Ich werde mich auch nicht groß verabschieden, wenn ich meine Karriere beende sollte. Das ist einfach nicht mein Stil.

1963 bei Talentshow in Köln

Lassen Sie uns mal zurück auf den Anfang Ihrer Karriere blicken. Hatten Sie schon immer vor, Country-Sänger zu werden?

Nein. Ich habe ganz früher in Schulbands Musik gemacht. Bis dann ein Abend in einer Schmallenberger Kneipe kam. Dort verbrachte ich den Abend mit Freunden aus Köln. Es hing eine Gitarre an der Wand und im Laufe des Abends sang ich ein paar Lieder. Meine Freunde waren begeistert. Wir schlossen damals eine Wette ab: Entweder ich würde bei einer Talentshow in Köln mitmachen oder müsste meinen Freunden sechs Flaschen Sekt schenken. So kam es zu meiner Teilnahme und damals durfte das Publikum abstimmen, wer bei der Show gewonnen hat. Ich stand vor ungefähr 1000 Leuten auf der Bühne. Damals habe ich den ersten Platz gemacht und das war für mich auch mein Startschuss für meine Karriere. Das war am 25. März 1963.

Sie stehen also kurz vor Ihrem 60. Bühnenjubiläum. Herzlichen Glückwunsch.

Vielen Dank.

Aufnahmen in Nashville

Was war ein Höhepunkt und was ein Tiefpunkt in Ihrer Karriere?

Meine gesamte Karriere ist für mich ein einziger Höhepunkt. Ich habe viel gearbeitet und viel erlebt. Die Tiefpunkte habe ich aus meinem Kopf gestrichen. Ich bin gerade dabei, mein Fotoarchiv zu sortieren. Das sind um die 20.000 Bilder. Es ist toll, zurückzublicken und sich an die schönen Erlebnisse zu erinnern. Rückblickend bin ich zufrieden, dass ich schon seit 60 Jahren auf der Bühne stehen darf und in Frieden und Freiheit leben kann. Ich habe das Glück immer herausgefordert in meinem Leben, dabei habe ich immer mehrere Dinge gleichzeitig gemacht. Deshalb war ich nie traurig, wenn eine Sache mal nicht funktioniert hat.

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Wie haben Sie die Corona-Zeit erlebt?

Das war eine harte Zeit. Aber nicht nur für uns Künstler. Die gesamte Branche hat gelitten. Durch Corona konnte ich nicht mehr regelmäßig nach Nashville fliegen. Dort nehme ich bis heute noch meine Musik auf. Aber jetzt geht es wieder los.

Neue Single im März

Das hört sich so an, als wäre schon etwas Neues in Planung?

Ja, am 10. März erscheint meine neue Single „Wir sind wieder da“. Darin geht es auch um die Pause, die Corona für viele von uns mitgebracht hat. Jetzt bringe ich nach fünf Jahren Pause wieder neue Musik raus, auch deshalb ist der Titel so entstanden. Das Album hat wieder mein Sohn Leif Bräutigam produziert. Der ist selbst ein hervorragender Gitarrist und spielt auch in meiner Band.

Weitere Informationen

Tom Astor hat gemeinsam mit Jonny Cash gesungen, er bekam mehrere goldene Schallplatten und spielte als einer der wenigen Deutschen in der Grand Ole Opry, der ältesten Radioshow der USA.

Er blickt mittlerweile auf mehr als 700 Aufnahmen und 40 Alben und mehr als vier Millionen verkaufte Tonträger zurück.

Seinen Durchbruch feierte der Schmallenberger 1984 mit seinem Lied „Hallo, guten Morgen Deutschland“.

Ursprünglich hat Tom Astor eine Ausbildung zum Hotelkaufmann absolviert.

Am 27. Februar 1943 kam er als Wilhelm Bräutigam auf die Welt.