Meschede. Viele Beschäftigte sind auch in Meschede zurück aus dem Home-Office. Jetzt kommt die Frage nach Parkplätzen wieder auf: Gibt es genügend?

Der Großteil ist aus dem Home-Office zurück ins Büro gekehrt, in den Urlaub fahren in den Wintermonaten auch nur noch wenige - das macht sich bei der Parkplatz-Suche in der Mescheder Innenstadt bemerkbar. Vor allen an den Markttagen wird es eng. Wo Autofahrer in Meschede kostenfrei parken können und wie die IHK die Parkplatz-Situation einschätzt.

Wer morgens als Dauerparker, sprich für den Zeitraum eines Arbeitstages, einen Stellplatz für sein Auto sucht, muss zum Teil mehrere Runden durch die Innenstadt drehen - das kostet gern mal 20 Minuten - oder muss einen kostenpflichtigen Parkplatz nehmen.

Dauerparker auf Flächen weiter außerhalb

„In Innenstädten ist Fläche ein knappes und kostbares Gut“, erklärt Stephan Britten von der Industrie- und Handelskammer in Arnsberg. Da stehe immer die Frage im Raum, ob eine Fläche für Parkplätze oder aber für eine attraktivere Nutzung wie Einkaufsmöglichkeiten oder Innenstadt nahes Wohnen zur Verfügung gestellt werden soll. Generell empfiehlt Britten, dass zentrale Parkplätze für Besucher der Innenstadt vorgehalten werden sollten.

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Dauerparker hingegen müssten auf Parkplätze etwas weiter außerhalb ausweichen. Aber da sieht der Handelsexperte Meschede gut aufgestellt. Mit der Kolpingstraße, der Le-Puy-Straße in Richtung Schwimmbad und unterhalb der Antoniusbrücke sowie dem Park & Ride-Parkplatz an der Lagerstraße stünden in Meschede relativ zentral eine Vielzahl kostenfreier Parkplätze zur Verfügung. Ob diese ausreichen, sei immer schwierig zu beurteilen.

IHK: Auto bleibt das wichtigste Verkehrsmittel

„Im ländlichen Raum ist man verwöhnt“, ergänzt der Handelsexperte. Einige würden am liebsten direkt vor der Ladentür parken - am besten kostenfrei.

Parkplätze unter der Antoniusbrücke in Meschede.
Parkplätze unter der Antoniusbrücke in Meschede. © Laura Nowicki

In Großstädten sehe das ganz anders aus - da sei der ÖPNV wesentlich flexibler und besser ausgebaut, so dass immer mehr Menschen ganz auf ein Auto verzichten würden. Trotzdem seien die Wege, die dort zu Fuß zurückgelegt werden müssen, etwa zur Bahnstation, auch oft weit. „Auf dem Land ist das Auto aber nach wie vor das Verkehrsmittel der Wahl“, betont Britten.

In der Studie „Vitale Innenstädte“ hat die IHK für das Jahr 2020 für Meschede ermittelt, dass 51,4 Prozent der Besucher mit dem Auto in die Stadt kommen. Zu Fuß waren es immerhin 28,6 Prozent, mit dem Rad nur 9,1 Prozent und mit Bus oder Bahn nur 10,9 Prozent. „Und das, obwohl Meschede mit einem zentral in der Innenstadt gelegenen Bahnhof relativ gut an den ÖPNV angeschlossen ist“, gibt Britten zu bedenken.

Alternativen anbieten

In der Studie haben die Befragten auch die Parkmöglichkeiten in Meschede bewertet. Demnach hat sich das Parkplatzangebot mit der Note 2,9 im Vergleich zu 3,2 (im Jahr 2018) leicht verbessert und wird insgesamt als mittelmäßig eingestuft. Über eine Stellplatzsatzung kann jede Kommune zumindest bei Neubauten genaue Vorgaben machen, wie viele Parkplätze geschaffen werden müssen. Für Meschede zum Beispiel gilt, dass Nahversorger bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche einen Stellplatz je 35 Quadratmeter zur Verfügung stellen müssen.

Britten rät für eine positive Innenstadtentwicklung, dass sich Städte zusätzlich Gedanken machen sollten, wie sie Möglichkeiten schaffen können, dass immer mehr Menschen auf Alternativen umsteigen, zum Beispiel aufs Rad. Da spielten gut ausgebaute Fahrradwege, E-Bike-Ladestationen und sichere Abstellmöglichkeiten für Räder und Einkäufe eine wichtige Rolle.

Konkurrenz zum Internet-Shopping

Aufgrund des hohen Pkw-Anteils sei das Thema Parken aber nach wie vor wichtig für eine attraktive Innenstadt. „Gerade auch weil Städte immer in Konkurrenz zum Internet-Shopping stehen, das bequem vom Sofa aus zu erledigen ist“, gibt Stephan Britten zu bedenken. Wie stark Parkraum bewirtschaftet werden könne, hänge umgekehrt aber auch davon ab, wie beliebt eine Innenstadt ist. „Das erklärt zum Beispiel die hohen Parkgebühren an der Kö in Düsseldorf.“

>>> HINTERGRUND <<<

Eine Prüfung der Verfügbarkeit weiterer Parkflächen ist laut Stadt Meschede vorerst nicht geplant.

Gebührenpflicht besteht in Meschede in der Zeit von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 16 Uhr. Die Höchstparkdauer liegt bei zwei Stunden und kostet 1,70 Euro. Außerdem gibt es die Brötchentaste, mit der die ersten 18 Minuten frei sind.

Per App können die Parkgebühren auch digital bezahlt werden. Die Parkzone lautet in Meschede: 596100. Kurz vor Ablauf der Zeit erinnert die App auf dem Handy daran. Zudem kann unkompliziert Parkzeit nachbuchen.