Meschede. „Das Herz bricht“ – die Trauer um die Erdbebenopfer in der Türkei ist in Meschede groß. Viele haben Angehörige dort, manche von ihnen starben.
Das Herz bricht. Beim Anblick der Bilder aus der Türkei und Syrien. Beim Gedanken an tausende Tote. Beim Hoffen auf eine Rettung für weitere Tausende.
Viele der in Meschede lebenden Kurden und Türken haben Verwandte in der Region des Erdbebens. Manche von ihnen haben die Katastrophe nicht überlebt. „Auch von mir sind Bekannte gestorben“, sagt Dilba Altun. „Andere werden vermisst.“
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Erdbeben in der Türkei: Nachricht verbreitete sich schnell in Meschede
Was in der Nacht zu Montag geschah, betrifft nicht nur sie: „Das geht uns allen sehr nahe.“ Damit meint sie die kurdische Gemeinde. In der türkisch-islamischen sieht es ähnlich aus: „Es bricht uns wirklich das Herz“, sagt Mahmut Polattimur.
Altun bekam direkt am Montagmorgen über Soziale Medien die Info: Es gab ein Erdbeben. „In Städten, in denen ich Bekannte habe“, sagt sie. Dass auch hier in Deutschland viele persönlich von dem schrecklichen Unglück betroffen sind, hält sie für wichtig und möchte für offene Ohren wie aktive Hilfe sorgen.
Keine Hilfe in Syrien
In dieser Region, so Altun, seien Erdbeben Gang und gäbe. „Aber diesmal war es zu stark.“ Bilder und Videos der betroffenen Städte sorgen in der gesamten Gemeinde um sie herum für bedrückte Stimmung. „Das hält auch noch.“ Die Sorgen sind groß: Wie viele Verletzte gibt es? Wie geht es überhaupt weiter?
Die zweite Frage spielt gerade in Nord-Ost-Syrien, einem von vielen Kurden besiedelten Gebiet, eine große Rolle. Gerade von dort kommen viele Verwandte der Mescheder. „Dort gibt es keine Hilfe“, sagt Altun. „Da ist immer noch Krieg.“
Extra Spendenkonten
Spendenkonten für schnelle Hilfe
„Bündnis Entwicklung Hilft“ und „Aktion Deutschland Hilft“ Bankverbindung:
Commerzbank, IBAN:
DE53 200 400 600 200 400 600 Stichwort: ARD/ Erdbeben Türkei und Syrien.
Heyva Sor a Kurdistanê e.V. – Spenden für kurdische Opfer:
Kreissparkasse Köln, IBAN: DE49 3705 0299 0004 0104 81.
Daher seien besonders Spenden für diese Region von großer Bedeutung. „Es ist dort extrem kalt, noch kälter als hier gerade“, erklärt die junge Frau. Für die Einwohner dieser Region in Syrien gibt es vom Staat keine Hilfe. Die Infrastruktur ist quasi nicht vorhanden.
„Es gibt aber extra Spendenkonten.“ (siehe Infobox). Für das kurdische Volk seien die Zeiten schwer. „Wir leiden. Es ist echt schwierig“, sagt Dilba Altun.
Begegnungen voller Trauer
Auch in der türkisch-islamischen Gemeinschaft ist es in den letzten zwei Tagen ruhig geworden. Mahmut Polattimur bringt es auf den Punkt: „Wir alle sind traurig und schockiert“, schildert er seine Begegnungen seit Montag.
Nur Hoffen und Beten
„Es wird sofort still, wenn man sich sieht. Das Erdbeben ist direkt Thema“, sagt er. Machen könne man nicht viel. „Wir können nur beten, dass das nicht wieder passiert. Gott bitten, uns zu schützen.“ Im Freitagsgebet wird für die Heilung der Verstorbenen und Lebenden gebetet.
Manche wurden nicht gerettet
Das letzte derartig starke Beben in der Türkei ist fast 25 Jahre her. „Es ist riesig. Alles ist kaputt.“ Polattimur hat bisher keine Bekannten verloren. „Einer meiner Kollegen konnte gerettet werden“, sagt er. „Seine Frau und Mutter aber nicht.“
Jetzt sind die Kinder auf dem Weg zu ihrem Vater. „Aber ob sie es dorthin schaffen, weiß niemand. Es sind ja keine Straßen mehr da.“