Meschede. Die Streiks bei der Post verzögern Zustellungen auch im Hochsauerland. Und dann gibt es ein weiteres Problem, was auch den Karneval betrifft.

Die Karnevalssession 2023 ist in und um Meschede schon in vielen Orten gestartet. Wer kurz vor Weiberfastnacht aber noch ein Kostüm im Internet bestellen möchte, sollte sich beeilen: Der Versand dauert momentan nämlich länger als üblich. Das liegt nicht nur an den noch immer andauernden Streiks der Deutschen Post. Auch verzögerte Lieferketten aus China können der Grund für die langsamere Lieferung von Tüllrock, Clownsnase und Co. sein.

Auswirkungen auf Verbraucher

Die Streiks im Tarifstreit um die Deutsche Post dauern noch immer an. Vergangenen Sonntag und Montag wurde erneut an vielen Standorten in Deutschland gestreikt. Rainer Ernzer ist Pressesprecher der Deutschen Post DHL Group und erklärt, welche Auswirkungen die Streiks auf Verbraucherinnen und Verbraucher auch im Hochsauerlandkreis haben können: „Während der Streiks kann es zu Verzögerungen kommen. Das bedeutet, dass, je nach Streikaktivität am jeweiligen Standort, Pakete und Briefe erst einige Tage später geliefert werden als üblich.“

Das geschehe dann aber im Laufe der aktuellen Woche. Insgesamt seien am Montag bundesweit sechs Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge der Paketsendungen und zwei Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge der Briefsendungen von den Streiks betroffen gewesen.

Kritik an Warnstreiks

Ernzer äußert sich kritisch zu den aktuellen Warnstreiks: „Da das Unternehmen nach konstruktiven Gesprächen in der zweiten Verhandlungsrunde bereits angekündigt hat in der dritten Runde ein Angebot vorzulegen, sind die Warnstreiks aus unserer Sicht überzogen. Letztlich fallen sie nämlich nur unseren Kunden zu Last.“

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Die dritte Verhandlungsrunde soll nun ab dem 8. Februar starten. Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem eine Tariferhöhung von 15 Prozent. Die Deutsche Post empfindet diese Forderungen als „nicht vertretbar“, da sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern so keine „attraktiven Löhne zahlen und Arbeitsplätze sichern“ könne.

Per Schiff nach Rotterdam

Zurück zum Karneval: Den Grund für die verzögerten Paketlieferungen sieht der Pressesprecher vor allem bei den langen Lieferketten der Kostüme selbst. Viele Kostüme kämen aus China: „Da der Transport über den Luftweg viel zu teuer wäre, werden die meisten Güter von dort nach Europa verschifft. Das dauert leider.“ Die meisten Frachtschiffe kämen dann aber nach Rotterdam, nicht an den Bremer Hafen.

Der Transport von Holland bis Deutschland beanspruche auch seine Zeit: „Sobald die Ware dann aber bei der Internationalen Poststelle in Frankfurt ist, dauert es nur noch ein bis zwei Tage, bis das Paket sein Ziel erreicht“, betont er Ernzer. Bis Karneval bleibt also noch abzuwarten, welche weiteren Auswirkungen die langen Lieferketten und die Warnstreiks der Deutschen Post mit sich bringen.