Schmallenberg. Alle Schmallenberger Fraktionen haben sich auf eine Lösung fürs Problem der doppelten Straßennamen geeinigt. Welche Straßen den Namen verlieren.

Alle sechs Schmallenberger Fraktionen, Grüne, BfS, CDU, Die Partei, SPD und die UWG, haben jetzt gemeinsam einen Antrag zur Vereinheitlichung der Straßennamen im Schmallenberger Stadtgebiet gestellt. Und sie präsentieren auch eine Lösung, wie die Namen geändert werden sollen. Diese war jetzt Thema im Haupt- und Finanzausschuss.

Begründung des Antrags

In der Begründung des Antrags heißt es: Das Thema sei früher bereits öfter im Rat und den Ausschüssen diskutiert worden und war in den vergangenen Jahren Bestandteil von Fraktionsanträgen (bsp. diverse von der UWG, SPD noch aus September 2022). Aber auch die regelmäßige Berichterstattung hat offenbar zu diese Geschlossenheit beigetragen. Im Antrag heißt es: „Auch die Presse hat über die Probleme der nicht einheitlichen Straßenbezeichnungen berichtet.“

Die Sorge der Schmallenberger

Tatsächlich wenden sich immer wieder Bürger und Bürgerinnen an die Redaktion, um Vorfälle zu melden, bei denen die doppelten Straßennamen Ursachen für Fehl-Leitungen sind. Ärgerlich, aber nicht gefährlich: Pakete kommen an falschen Orten an. Bewohner von doppelten Straßen haben sich daher schon in WhatsApp-Gruppen zusammengefunden, um die Pakete selbst auszutauschen (wir berichteten).

Aber auch die Sorge, dass Rettungswagen und Feuerwehr zu der falschen Adresse fahren, schwingt bei vielen Schmallenbergern mit. So hat jetzt erst im Januar auch die SGV-Abteilung Schmallenberg einen Antrag auf Änderung der doppelten Straßennamen gestellt, da „der Rettungswagen bei einem Vereinsmitglied erst erheblich verspätet eintraf.“

Diese Straßen sollen ihren Namen verlieren

Der Plan der Fraktionen: „Mit Blick auf die betreffenden Straßen und deren Einwohner sollen die Straßen mit den geringsten Einwohnerzahlen umbenannt werden (Stichtag 31.12.2022)“.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Winkelmann erläuterte: „Wir müssen zuerst die Einwohner informieren und die Nachricht in die Orte transportieren. Wir müssen versuchen die Unsicherheiten aufzuklären und einen zeitlichen Rahmen festlegen. Die Umbenennung sollte ein gemeinsames Ziel sein.“ Es wären (Stand 2021) ungefähr 1500 Einwohner von einer Straßennamenänderung betroffen. Im Februar 2022 nannte die Stadt noch 26 doppelte Straßennamen, manche gab es nur zweimal, die Hauptstraße gleich fünfmal.

Weiter Diskussionen in den Gremien

Matthias Albers von der BfS: „Wo fangen wir an, und wer entscheidet dann final darüber, welche Straßennamen angenommen werden?“ Solche Fragen blieben noch offen. Vor der finalen Entscheidung und damit der Vorlage im Rat, soll der Antrag noch in den Bezirksausschüsse und dem Ausschuss für Bildung, Sport, Soziales und Kultur diskutiert werden. Außerdem müssen noch die Ortsvorsteher darüber informiert werden. Stefan Vollmer von der SPD: „Es wäre toll, wenn ein Leitfaden für die Anwohner erstellt werden könnte, der über die Meldung bei Versicherungen, Banken und der Änderung im Personalausweis aufklärt.“ Außerdem wollen die Fraktionen betroffene Bürger befragen und mit Hilfe der Ortsheimatpfleger sollen Namensvorschläge eingeholt werden.

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Anwohner haben sechs Monate Zeit

„Nach den entsprechenden Bürgerbefragungen haben die Anwohner sechs Monate Zeit, sich abzustimmen und auf neue Straßennamen zu einigen. Sollte es binnen der sechs Monate nicht zu einer Einigung kommen, beschließt der Rat unter Wahrung der Gegebenheiten vor Ort die Benennung der Straße“, so die Fraktionen im Antrag.