Meschede. Julia Okesson unterrichtet an der Walburga-Realschule in Meschede. Sie erzählt, weshalb sie so glücklich an dieser Schule ist.
Julia Okesson unterricht Mathematik, Physik und Schwimmen an der Walburga-Realschule in Meschede. Für die gebürtige Meschederin war die Schule immer erste Wahl. Warum? Das hat Sie im Interview verraten.
Gab es für Sie eine Alternative zum Lehrerberuf?
Ich habe immer schon gerne mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, aber nach meinem Abitur war ich mir nicht sicher, ob der Lehrerberuf das Richtige für mich ist. Da mir Mathematik immer schon Spaß gemacht hat, habe ich angefangen, Mathe zu studieren, und während meines Praktikums an der Walburga-Realschule wurde mir deutlich, dass ich Lehrerin werden will. Deshalb habe ich dann ab 2008 Mathematik und Physik auf Lehramt studiert.
Und eine Alternative zu der Walburga-Realschule?
Eine Alternative zur Walburga-Realschule gab es für mich nie. Ich komme aus Meschede und wollte auch wieder dahin zurück. So kam es, dass ich 2008 mein erstes Praktikum an der Walburga-Realschule machen durfte und ich war sofort begeistert. Ich wurde nach meinem Praktikum gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, dort das neue Förderprogramm „Komm Mit“ für das Fach Mathematik mit aufzubauen, und das war für mich die perfekte Gelegenheit. Seitdem bin ich an der Walburga-Realschule. Ich habe von 2011 bis 2013 dort mein Referendariat gemacht und bin danach vom Erzbistum Paderborn übernommen worden. Ich fühle mich hier einfach wohl!
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Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, an was erinnern Sie sich gern, an was nicht so gern?
Ich bin immer gerne zur Schule gegangen, da ich mit meinen Klassen immer Glück hatte. Ich hatte immer einen guten Freundeskreis, mit dem ich auch die nicht so tollen Fächer und Lehrkräfte überstanden habe.
Welche Schülerinnen und Schüler sind an Ihrer Schule gut aufgehoben?
Bei uns sind Schülerinnen und Schüler gut aufgehoben, die in einer ruhigen Atmosphäre strukturiert und mit unserer Unterstützung lernen wollen, um einen guten Schulabschluss zu bekommen. Bei uns kann jeder seine individuellen Talente innerhalb und außerhalb des Unterrichts herausfinden und erproben.
Was würden Sie sagen, zeichnet Ihre Schule aus?
Unsere Schule ist besonders, da alle Lehrkräfte jede Schülerin und jeden Schüler namentlich kennen. Es ist ein sehr familiäres und vertrautes Umfeld für jeden. Jede Schülerin und jeder Schüler hat die Möglichkeit sich bei uns individuell zu entfalten und sich auszuprobieren. Wir bauen in sechs Jahren ein enges Verhältnis zu jedem Kind auf und es entsteht eine enge Bindung zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern. Auch über die Schulzeit hinaus bleibt diese Verbindung bestehen. Alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler kommen immer wieder gerne vorbei und fühlen sich mit uns verbunden.
Gibt es ein besonderes Projekt, das Sie an Ihrer Schule betreuen?
Ich bin bei uns an der Schule die Erprobungsstufenkoordinatorin für die Klassen 5 und 6. Und ich baue und programmiere Lego-Roboter mit den Schülerinnen und Schülern, die den naturwissenschaftlichen Zweig (ab Klasse 7) bei uns gewählt haben.
Wie würden Sie Eltern und Schüler von Ihrer Schule überzeugen?
Unsere Schule hat sehr viele Vorzüge wie eine kleine Schülerschaft, viele außerschulische Aktivitäten, individuelle Förderungen, sehr flexible Übermittagsbetreuung, Fair Schule, Schüler helfen Schüler, aber im Vordergrund stehen bei uns an der Schule die drei Komponenten: Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer. Wir versuchen ein gutes Zusammenspiel von allen drei Parteien zu verwirklichen. Wir arbeiten zusammen darauf hin, dass die Kinder den für sich bestmöglichen Abschluss machen und auf dem sechsjährigen Weg bei uns merken, wo ihre Stärken liegen und diese weiter ausbauen können. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler sich in den sechs Jahren bei uns durch die enge Zusammenarbeit von Lehrern und Eltern vom Kind zu einer eigenständigen und selbstständigen Persönlichkeit entwickelt.
Was tut Ihre Schule für die Berufserkundung – welchen Stellenwert hat sie?
Wir haben extra Lehrkräfte bei uns an der Schule, die für die Berufserkundung zuständig sind und sich sehr intensiv in diesem Gebiet einsetzen. In der Jahrgangsstufe 8 wird bei uns die Potentialanalyse durchgeführt und in dem Zusammenhang die Berufsfelderkundung. Dabei machen die Schülerinnen und Schüler an drei Tagen drei verschiedene Praktika in drei verschiedenen Berufszweigen (wirtschaftlich, sozial, handwerklich…) In der 9. Klasse machen wir ein dreiwöchiges Praktikum und zusätzlich wird in der Klasse 9 und 10 eine regelmäßige Berufsberatung angeboten.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen in Ihrem Job?
Die größte Herausforderung an unserem Lehrerjob ist es, allen Kindern und allen Aufgabenbereichen gerecht zu werden und jeden da abzuholen und mitzunehmen, wo er steht. Das ist oft nicht so einfach. Aber das macht den Lehrerberuf auch aus und interessant.
>>> Projekte
Die St.-Walburga-Realschule bietet das, was durch die Corona-Pandemie besonders fehlte: das Miteinanderlernen und das Miteinanderlachen. So gibt es nun den Schulchor „The Unlimited Vox Company“, der sich der Interpretation von aktuellen Pop-Songs widmet.
In jeder zweiten großen Pause versammelt Nassio Pagonis die Kinder um sein Keyboard und gemeinsam werden Hits wie „Teenage Dirtbag“ oder „abcdefu“ geschmettert. Für alle anderen ist die „Bewegte Pause“ ausgeweitet worden und 16 Sporthelferinnen und Sporthelfer laden zu Bewegung und sportlicher Aktivität in den Pausen ein. In der Theater-AG proben 30 Schauspielerinnen und Schauspieler intensiv, um „Berühmte Paare“ in einem lustigen Theaterpuzzle vorzustellen.
Beeindruckend ist auch das Engagement der Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen. Jeder Fünfte von ihnen hilft aktiv bei der Übermittag-Betreuung mit und unterstützt die Jüngeren bei den Hausaufgaben, um anschließend bei Spiel und Spaß zur Verfügung zu stehen.