Meschede. Stefanie Uting unterrichtet am Gymnasium der Stadt Meschede. Das mag sie an ihrem Beruf und an ihrer Schule. Sie hat Tipps für Eltern.
Stefanie Uting ist Lehrerin aus Leidenschaft. Das wird im Gespräch mit der 31-Jährigen schon nach den ersten Sätzen deutlich. Was sie an ihrem Beruf liebt, welchen Herausforderungen sie sich täglich stellen muss und was ihre Schule, das Gymnasium der Stadt Meschede, so besonders macht.
Warum sind Sie Lehrerin geworden?
Für mich stand das eigentlich schon immer fest. 2011 habe ich mein Abitur in Schmallenberg gemacht. Danach habe ich Anglistik und Geografie auf Lehramt in Wuppertal studiert - währenddessen kamen einmal kurz Zweifel auf. Da habe ich ein bisschen Schiss gekriegt (lacht). Als ich mein Referendariat am Städtischen Gymnasium in Meschede begonnen habe, hat meine Familie mich angeguckt und gemeint: „Das ist genau das Richtige für dich!“ Und das ist es.
Was ist das Schöne an Ihrem Beruf?
Ich finde es einfach toll, am Aufwachsen der Kinder teilzuhaben. Sie auf ihrem Weg ein Stück zu begleiten und sie vielleicht sogar zu prägen. Schule ist schließlich eine wichtige Zeit für die Kinder und Jugendlichen - sie nimmt ja auch viel Raum ein. Als Lehrer hat man da eine große Verantwortung. Ich finde auch gut, dass man als Lehrer sehr viel Feedback von den Schülern bekommt - gutes und natürlich auch mal schlechtes. Der Berufsalltag ist einfach schön - und auch vielseitig. Es geht ja nicht nur um den Unterricht, es geht auch darum, ein offenes Ohr für die Schüler zu haben und ihnen bei ganz unterschiedlichen Problemen zu helfen.
Welche Herausforderungen bringt das Lehrer-Dasein mit sich?
Die Arbeitsbelastung nimmt, wie in vielen Berufen, stetig zu - auch wenn das von der Allgemeinheit belächelt wird und viele nur sehen, wie viele Wochen „Ferien“ ein Lehrer hat. Mein Arbeitstag beginnt um 7 Uhr und der Unterricht geht oft bis 14 Uhr, manchmal länger. Im Anschluss muss ich Unterricht vorbereiten, Arbeiten korrigieren, Elterngespräche führen, vieles dokumentieren, dann stehen Konferenzen an usw. Das sind schon lange Tage. Eine andere Herausforderung für mich ist, Grenzen zu ziehen. Ich möchte mich für die Schüler einsetzen. Da ist es schon mal schwierig: Bis wohin geht mein Aufgabenbereich? Wann sind andere Ämter oder Eltern an der Reihe? Da helfen einem aber auch die Kollegen.
Seit 2017 sind Sie nun Lehrerin am Städtischen Gymnasium in Meschede. Was zeichnet Ihre Schule aus?
Das gute Miteinander - zwischen Lehrern und Schülern, innerhalb des Kollegiums und auch der Schüler untereinander. Das ist wirklich bemerkenswert. Ich hatte großes Glück, dass ich nach meinem Referendariat eine Stelle an dieser Schule bekommen habe. Das war mein Wunsch. Von Kommilitonen, Freunden und Bekannten höre ich auch, wie das an anderen Schulen läuft und kann vergleichen. Ich habe mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Es herrscht ein konstruktiver Umgang mit Kritik, außerdem erfährt man große Wertschätzung. Ein anderer Punkt sind unsere zahlreichen AGs wie Schule ohne Rassismus, Klima und Nachhaltigkeit und viele mehr. Für uns Lehrer sind die AGs immer eine tolle Gelegenheit, die Schüler noch einmal anders kennenzulernen - und umgekehrt. Auch die SV (Schülervertretung) ist sehr aktiv und hat zuletzt etwa eine Halloween-Party für die Fünfer organisiert. Die Schüler identifizieren sich mit unserer Schule. Aktuell wird auch ein großes Dart-Turnier im K.o.-System ausgespielt. Schüler aller Jahrgangsstufen und Lehrer nehmen daran teil - und haben großen Spaß.
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Was sollten Eltern bedenken, wenn Sie eine Schule für ihr Kind wählen?
Der erste Eindruck ist wichtig. Es sollte eine angenehme Lernatmosphäre herrschen. Ich empfehle, den Tag der offenen Tür zu besuchen, ganz viele Fragen zu stellen und auf die Kinder zu achten, ob sie sich wohlfühlen. Außerdem würde ich gucken, welche zusätzlichen Angebote es gibt, wo sich mein Kind ausprobieren und entfalten kann.
Die Schule der Zukunft?
Da habe ich ein großes Fragezeichen. Der Ganztag steht immer wieder im Raum - das hat meiner Meinung nach Vor- und auch Nachteile. In Sachen Digitalisierung ist noch viel zu tun. Und ich würde mir wünschen, dass der Leistungsdruck abnimmt und gleichzeitig der Mehrwert von zum Beispiel AGs stärker in den Fokus rückt. Derartige Projekte sind oft gewinnbringender als so manche Unterrichtseinheit.
Sie kommen aus Schmallenberg und wohnen dort jetzt auch wieder. Wenn Sie an Ihre Schulzeit am Städtischen Gymnasium dort zurückdenken - woran erinnern Sie sich noch gerne zurück?
An viele Lehrer, da waren schon einige Unikate dabei, im positiven Sinne. Auch an besondere Veranstaltungen wie zum Beispiel ein Fußballturnier mit Herrn Borys erinnere ich mich gern zurück. Und natürlich an die Freundschaften.