Bad Fredeburg. Isabeau Hütten ist Lehrerin an der Erich-Kästner Realschule und erzählt im Interview, wieso sie sich für diesen Beruf entschieden hat.
Isabeau Hütten ist 26 Jahre alt und Lehrerin für Deutsch und praktische Philosophie an der Erich-Kästner-Realschule in Bad Fredeburg. Sie erzählt im Interview, wieso sie sich für den Beruf entschieden hat und was man für den Beruf mitbringen muss.
Wo haben Sie studiert?
Isabeau Hütten: Nachdem ich selbst an der Fredeburger Realschule Schülerin war, studierte ich ab 2015 in Siegen. 2020 war ich fertig und habe dann mein Referendariat in Olsberg an der Sekundarschule absolviert. Für mich war damals aber klar, dass ich wieder in die Heimat möchte.
War es schon immer der Plan zurück an Ihre alte Schule zu gehen?
Nein. Mein Vater brachte mich auf die Idee. Da habe ich noch studiert. Ich habe dann nach dem Referendariat den direkten Kontakt zur Schule gesucht und durch einen glücklichen Zufall habe ich seit dem vergangenen Jahr eine Stelle an der Erich-Kästner-Realschule.
Welche schulischen Angebote sind in Ihren Augen an der Schule besonders?
Ich finde die bilinguale Weiterbildung an unserer Schule toll. Das ist gut für die Sprachentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Außerdem biete ich seit Kurzem eine AG für Neuntklässler an. Darin lernen sie den richtigen Umgang mit sozialen Medien. Wie die Kinder zum Beispiel mit Fake News umgehen sollten oder Gefahren im Internet besser erkennen können.
>>> Lesen Sie auch: Was sich Schmallenberger für das Jahr 2023 wünschen <<<
Warum wollten Sie Lehrerin werden?
Ich mag das Gefühl, Kindern und Jugendlichen etwas auf ihrem Lebensweg mitgeben zu können. Außerdem hat man als Lehrer auch eine gewisse Vorbildfunktion und ich finde, genauso wichtig wie Lerninhalte zu vermitteln, ist es Werte wie Toleranz oder Hilfsbereitschaft weiter zu geben.
Was würden Sie jemandem empfehlen, der Lehrer werden will. Was muss derjenige mitbringen?
Geduld ist ganz wichtig. Wenn Kinder etwas nicht auf Anhieb verstehen, muss man als Lehrer alternative Lernmethoden finden und ausprobieren. Außerdem sollte man als Lehrer emphatisch sein. Als Lehrer ist man eben auch der Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler. Sie kommen auch mit privaten Problemen auf einen zu und dann sollte man ein offenes Ohr haben. Ich denke aber auch, dass das pädagogische Fingerspitzengefühl mit der Zeit kommt und sich auch immer weiterentwickelt.
Denken Sie, dass der Stellenwert der persönlichen Bindung zu den Schülern im Laufe der Zeit immer wichtiger geworden ist?
Ja, das denke ich schon. Es ist eine andere Generation und ich merke immer wieder, wie häufig Schülerinnen und Schüler mit Problemen auf uns Lehrer zukommen. Ich versuche, sie so gut es geht zu unterstützen. Aber ich kann mich auch noch an meine Schulzeit erinnern. Damals haben wir uns nicht so offen unseren Lehrern gegenüber verhalten. Die Zeiten ändern sich eben.
Besonderes Projekt mit viel Verantwortung
Als besonderes Projekt verweist die Erich-Kästner-Realschule in Bad Fredeburg auf das alljährlich durch Schüler organisierte Festival „Loud, Louder ... EKR“. Über ein ganzes Schuljahr planen die Schüler des Jahrgangs neun ein Musikfestival, bei dem kurz vor den Sommerferien die Schulgemeinschaft, Schülerinnen und Schüler benachbarter Schulen und Ehemalige gemeinsam feiern. Von der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler, der Organisation des Tages, dem Auf- und Abbau, der Planung des Caterings, der Werbung bis hin zur Sicherstellung der Finanzierung liegt dabei die gesamte Organisation in der Verantwortung der Schüler.