Schmallenberg. Beim Neujahrsempfang im Habbels kamen viele Schmallenberger Bürger zusammen und sprachen Wünsche für das Jahr 2023 aus.

Alle Bürger der Stadt Schmallenberg waren zum Neujahrsempfang unter dem Motto „Auf ein Bier“ ins Habbels eingeladen. Nach einer Corona bedingten Pause von zwei Jahren konnte am Freitag, 20. Januar, wieder gefeiert werden. Schon um 19 Uhr waren die Räumlichkeiten des Habbels gut gefüllt. Nicht nur viele der Stammgäste freuten sich auf den Abend, auch viele neue Besucher ließen sich begeistern. Kontakte wurden geknüpft und schnell entstanden Gespräche über das vergangene Jahr, über Lokalpolitik und über Schmallenberger Geschichten.

Der Eintritt war frei, die Kosten für Getränke selbst zu tragen. Organisiert wurde der Empfang durch die Wirtschaftsförderung „Schmallenberg Unternehmen Zukunft“ (SUZ), die Stadt Schmallenberg und durch das Habbels. Den offiziellen Teil eröffnete Heinz-Josef Harnacke, der 1. Vorsitzender des Schmallenberg Unternehmen Zukunft. Nach seiner Begrüßung fasst er die drei letzten schwierigen Jahre für Betriebe und Bürger zusammen. Neben Corona, Schließungen von Betrieben, Krieg in Europa und Gefährdung der Energieversorgung und dem Klimawandel, den Deutschland alleine nicht stoppen kann, gab es auch viel Positives zu berichten. Zum Beispiel die vielen Anzeichen für eine baldige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage: Schmallenberg kann mit Schuldenfreiheit, mit der niedrigsten Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent in Südwestfalen und mit Infrastrukturverbesserungen aus hohen Gewerbesteuereinnahmen glänzen.

Ehrenamt macht Schmallenberg unschlagbar

Größtes Problem für Schmallenberger Betriebe bleibt der leer gefegte Arbeitsmarkt. „Bis 2030 sind in Deutschland alle Babyboomer in Rente gegangen. Das sind 30 Prozent weniger Arbeitskräfte, die nicht von der nächsten Generation aufgefangen werden. Wir müssen Menschen aus anderen Regionen anwerben. Hier können alle Bürger mitwirken, indem für Schmallenberg geworben wird“, so Heinz-Josef Harnacke in seiner Rede.

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Für seine heimatverbundenen Schlussworte erntete er viel Applaus: „Wenn alle mitwirken, ehrenamtlich etwas zu tun, ist Schmallenberg unschlagbar. Wir alle können stolz auf unsere Stadt sein. Hier zu leben und zu arbeiten ist wunderbar.“

Bürgermeister Burkhard König wurde in seiner Ansprache konkret. Mit vielen Zahlen belegte er die Erfolge der Stadt Schmallenberg. In 2022 wurden Investitionen von 15 Millionen Euro getätigt, Gewerbesteuereinnahmen von 18,7 Mio. Euro erzielt und Bürger und Betriebe mit 1,7 Mio. Euro entlastet. 2023 soll die Entlastung sogar auf 3,4 Mio. Euro steigen. Fakten, Zahlen und Anmerkungen zu Gewerbeflächen, Wohnbauflächen, Breitbandausbau, Wasserversorgung, Straßenausbau, Gebäudeinfrastruktur, PV-Anlagen, Windkraft und Geothermie folgten.

„Alle an einem Strang ziehen“

„Schwierige Zeiten lassen sich am besten gemeinsam bewältigen. Wenn wir alle an einem Strang ziehen und positiv in die Zukunft blicken, werden wir auch die bevorstehenden Hürden meistern. In diesem Sinne – auf ein Bier!“ - so schloss Burkhard König den offiziellen Teil des Neujahrsempfangs. Das bunt gemischte Publikum aus Industrie, Handwerk, Vereinen und Bürgern von jung bis alt nahm das Motto „auf ein Bier“ nicht ganz beim Wort und ließ es ein paar mehr Getränke werden.

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Wir haben die Schmallenberger in diesem Rahmen nach ihren Wünschen für das Jahr 2023 gefragt: „Wir wünschen uns für Schmallenberg, für unsere Heimat, dass sie weiterhin so lebenswert für uns und für die nächste Generation bleibt“, so Uta Kewes und Janne Hernandez Aragon. Hanna Willmes, Marvin Wild und Wolfgang Kaspari wünschen sich 2023 wieder eine so schöne Schützenfestsaison wie in 2022.

Auch Ideen für ein breiteres Angebot an Freizeitmöglichkeiten wurden vorgeschlagen, da viele Angebote im weiter entfernten Umland liegen: Eine Skischule auf Rollen, um auch bei schlechter Schneelage das Skifahren zu erlernen, mehr Wasserspiele an Lenne und Grafschaft, mehr Möglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene wie zu Beispiel eine Hip-Hop-Schule, die Möglichkeit zum Schlittschuhlaufen oder auch eine Adventure-Minigolfanlage. Eine Bürger-Card, ähnlich der Sauerland-Card für Touristen, für günstige Fahrten mit Bus und Bahn, wurden auch gewünscht.

Dank des Kinderschutzbundes

Einige Anregungen gingen auch über den politischen Einflussbereich der Stadt hinaus. So wünscht sich Ulrich Henderkes „eine unkompliziertere Verwaltung, keinen Paragrafendschungel und schnellere Baugenehmigungen für geplante Projekte“. Stephan Ax würde sich über die schnellere Modernisierung des Gewerbegebiets Lake in Schmallenberg freuen, da die Umsetzung wichtiger Maßnahmen, wie zum Beispiel Projekte im Straßenbau, noch ein Jahrzehnt dauern könnten. Verbesserungen für die Wirtschaft wurden ebenfalls häufig genannt.

Birgit Rickert und Verena Mönig vom Kinderschutzbund Schmallenberg bedanken sich für die großartige Unterstützung, die sie von der Stadt, dem Rotary Club und vielen weiteren im Jahr 2022 erhalten haben. Jetzt suchen sie für das Jahr 2023 dringend neue Mitarbeiter für die Kinderburg.

Das Fazit aller Befragten war eindeutig: Im Schmallenberger Sauerland leben wir sehr glücklich - und an dem Rest arbeiten wir gemeinsam.