Grevenstein. Ein Windrad am Brauerei-Gelände und Photovoltaik auf allen Dächern: Veltins in Meschede-Grevenstein setzt auf regenerative Energien.
Die Veltins in Meschede-Grevenstein hat mehr Bier denn je verkauft und so auch einen Rekordumsatz von 419 Millionen Euro (Vorjahr 362 Millionen Euro) verbucht (plus 15,7 Prozent). Allerdings sind die Kosten auf allen Ebenen auch deutlich gestiegen. „Es hat eine abenteuerliche Kostenexplosion gegeben“, sagt Generalbevollmächtigter Michael Huber und benennt diese auch ganz offen und konkret.
Modernisierung im Plan
Strom und Gaskosten seien um 100 Prozent gestiegen. Rohstoffe wie Malz um rund 80 Prozent. Auch Kohlensäure, Glas, Etiketten, Paletten und Kronkorken – alles ist mächtig viel teurer geworden. „Insgesamt eine Mehrbelastung in zweistelliger Millionenhöhe“, sagt Huber, der dennoch an der Investitionsstrategie festhält. Bis zum Ende des Jubiläumsjahres 2024 sollen 420 Millionen Euro am Standort Grevenstein in Modernisierung verbaut worden sein. Man liege voll im Plan.
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Und es wird offenbar weiter investiert werden. Huber kündigt an, dass die Brauerei bei der Energieversorgung durch regenerative Energien unabhängiger werden soll. „Wir wollen in zehn Jahren so weit sein, dass wir uns durch regenerative Energien selbst versorgen können“, kündigt Huber an. Photovoltaik, Biogas und nicht zuletzt Windkraft sollen hier helfen. Das will sich Veltins noch einmal eine Menge kosten lassen. „Unter einhundert Millionen Euro wird es wohl nicht gehen“, schätzt Veltinschef Huber. Die Bereitschaft seitens der Privatbrauerei ist da.
70 Monate Wartezeit
„Die Flächen für Photovoltaik und Windkraft haben wir auch. Ich wüsste, wo ein Windrad stehen könnte, aber ob es da auch stehen darf, wissen wir nicht.“ Rund 70 Monate Wartezeiten gebe es. Erst 2024 wird die Landesregierung verlässlich den Landesentwicklungsplan so gestaltet haben, dass es Planungssicherheit gibt. Das wurmt die Chefs der Brauerei.
Schneller geht es mit Sonnenkraft. „Im Laufe dieses Jahres werden alle möglichen Freiflächen und Hallendächer genutzt“, kündigt Veltinssprecher Ulrich Biene an. Am Ende will die Brauerei in Spitzenertragszeiten auch Energie an befreundete Unternehmen aus der Region abgeben können. „Ich kenne einen Leuchtenhersteller in Arnsberg, der Bedarf hätte“, schmunzelt Huber, der lange Zeit auch Generalbevollmächtigter der Firma Trilux war.