Schmallenberg. Ron Knape aus Schmallenberg ist Schoko-Sommelier und gibt Tipps für eine besonders leckere Trinkschokolade.

Weihnachten ist zugleich Schokoladenzeit. Ob in Nikoläusen, Keksen, Pralinen oder Kuchen, überall findet sich Schokolade zum „Hinwegschmelzen“. Ron Knape, Schokoladen-Sommelier und Konditormeister aus Schmallenberg, gibt Tipps für einen schokoladigen Winter.

Er erzählt über seine Arbeit und verrät sein Rezept für eine leckere warme Trinkschokolade für eine gemütliche Weihnachtszeit.

Wenn es draußen kalt ist und schneit, bereitet Ron Knape seine heiße Trinkschokolade zu. Langsam löst sich die dunkle Schokolade im Topf auf. Er erwärmt sie mit Milch, etwas Zucker und Sahne, bis sich eine homogene Masse bildet. Die Aromen der Schokolade duften bereits durch den Raum. Dann serviert er das fertige dickflüssige Getränk, welches kräftig schmeckt und buchstäblich auf der Zunge zergeht. Ron Knape nimmt den Becher in die Hand und sagt: „Heiße Schokolade wärmt und macht glücklich“.

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Im Winter ist Schokolade beliebt, besonders in der Vorweihnachtszeit gibt es zahlreiche Schokoladenprodukte in allen Geschmacksrichtungen und Formen. Ob als Baumkuchen, Lebkuchen, als Nikolaus oder Praline – die Auswahl ist groß. „Alles schmeckt besser mit Schokolade“, lacht Knape. Vor allem Nikoläuse hätten einen emotionalen Wert für die Menschen. Doch einen eigenen Nikolaus herzustellen, braucht viele Schritte. „Damit die Schokolade eine dauerhafte feste Konsistenz hat, glänzt und knackt beim Durchbrechen, gilt es sie richtig zu temperieren und genaue Schritte zu befolgen. Für Anfänger könnte das schwierig sein“, so Knape. Doch falls die geschenkten fertigen Nikoläuse am Ende übrig bleiben, ließen sie sich auch zur Trinkschokolade verarbeiten.

Faire Bezahlung der Kakaobauern liegt Schokosommelier am Herzen

Jedoch empfiehlt Ron Knape dunkle Schokolade ab mindestens 60 % Kakaoanteil ohne viel Zuckereinsatz. Zum Verarbeiten sollte diese möglichst sortenrein sein. „Je kleiner die Zutatenliste auf der Verpackung ist, desto hochwertiger ist die Schokolade“, gibt es als Praxistipp für die Auswahl.

„Falls nur ein Ursprungsort der Bohne gelistet ist, dann ist das ebenso ein Indikator für Qualität“, erläutert er weiter.

Weihnachtszeit ist Schokoladenzeit: Baum- und Honigkuchen, Schokoladen-Nikoläuse und Trinkschokolade, den Genuss gibt es in vielen Formen und Farben
Weihnachtszeit ist Schokoladenzeit: Baum- und Honigkuchen, Schokoladen-Nikoläuse und Trinkschokolade, den Genuss gibt es in vielen Formen und Farben © Nina Kownacki

Oft werden Kakaobohnen von kleinen Bauernfamilien in den Produktionsländern angebaut. Die faire Bezahlung der Kakaobauern in den Anbaugebieten weltweit liegt dem Sommelier am Herzen. „Aber natürlich kommt es darauf an, was jedem Einzelnen schmeckt.“ Einige mögen es sehr süß, andere wenig zuckerhaltig.

Ron Knape produziert seine Schokolade selbst, neben seiner Beschäftigung als Konditormeister in Meschede. Bereits zum Einkauf fährt er nach Amsterdam in den Niederlanden, um auf einem Markt Bohnen zu kaufen. „Dort haben die Verkäufer ein großes Sortiment und ich kann sichergehen, dass die Qualität stimmt“, sagt der Schokoladen-Liebhaber. Im heimischen Sauerland geht es dann an die Produktion. „Die Verarbeitung ist nicht ganz einfach. Man muss sein Handwerk verstehen“, sagt er.

Geschmack ist von der Qualität der Bohne abhängig

Je nach Bohne schmeckt die Schokolade auch anders. „Es ist wie bei Kaffee oder Wein. Das Ausgangsprodukt ist wichtig“, gibt er als Vergleichsbeispiel. Seine fertige Schokolade bietet er anschließend zum Verkauf an. In heimischen Hotels oder Geschäften ließe sich diese erwerben, aber auch direkt persönlich bei ihm.

Bereits viele verschiedene Sorten hat der Schokoladen-Sommelier hergestellt. Ihm macht es Spaß, immer wieder neue Geschmackssorten zu erfinden und sich mit „Food-Pairing“ zu beschäftigen. Er entwickelte beispielsweise eine Waldaroma-Schokolade und traf sich mit einem Koch, der sie zu seinen Gerichten hinzugab. „Schokolade ist vielfältig einsetzbar. Sie ist nicht nur ein Dessert, sondern passt auch zu vielen Gerichten wie zu Wild“, sagt Knape. Eines ist sicher: seine Leidenschaft zur Schokolade wird nie vergehen.

Rezept für Ron Knape’s leckere Trinkschokolade

Für zwei große oder vier kleine Tassen: 230 g dunkle Schokolade klein hacken, im Topf auflösen und 350 ml Vollmilch und 150 ml Sahne hinzugeben und miterwärmen.

Je nach Belieben mit Zucker (Empfehlung: 1 bis 2 Esslöffel) süßen.

Immer wieder mit Löffel oder Schneebesen verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst und sich eine homogene Masse gebildet hat. Je nach gewünschtem Flüssigkeitsgrad mehr Milch hinzugeben.

Für die süßen Feinschmecker: 230 g Vollmilch-Schokolade (Alternativ Schokoladennikolaus) klein hacken. Im Topf erwärmen. Mit 450 g Vollmilch und 1 TL Zucker verrühren und zusammen erwärmen. Je nach Belieben Zimt und Vanille hinzugeben und am Ende mit Marshmallows im Glas servieren.