Enste. Autos sind intelligenter geworden, sagt Dirk Schulte, Obermeister der Kfz-Innung Meschede. Er schildert seine Erfahrungen im Werkstatt-Alltag.

Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das Licht am Auto besonders wichtig. Was sich da inzwischen an den Fahrzeugen getan hat, verrät Dirk Schulte, Obermeister der Kfz-Innung Meschede.

In seiner Werkstatt im Gewerbegebiet Enste sind Lichtmängel an Fahrzeugen inzwischen selten geworden. „Die Autos sind einfach intelligenter geworden“, sagt der Kfz-Meister. Ist ein Leuchtmittel defekt, bekommt der Fahrer in Autos der neuen Generationen mittlerweile sofort die entsprechende Fehlermeldung.

Laserlicht als neueste Entwicklung

Korrekt ist übrigens: Das Bauteil, also der Scheinwerfer, ist die Lampe, darin ist dann das jeweilige Leuchtmittel enthalten – früher eben die „Birnchen“, die immer mal wieder durchbrannten. „Birnchen“ sind eigentlich längst Vergangenheit. Inzwischen ist auch schon die Xenon-Technik zunehmend durch die LED-Technik abgelöst worden – und die neueste Entwicklung wartet bereits: Laserlicht in Autos, in der Oberklasse gibt es das schon. LED-Licht wird noch heller sein, noch weiter leuchten können, bis zu 600 Metern.

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Defekte Leuchtmittel finden sich mittlerweile meist nur noch an älteren Fahrzeugen, häufig in der Kennzeichenbeleuchtung und im Rücklicht.

Gerade in der dunklen Jahreszeit ist eine gute Beleuchtung wichtig. Die richtige Einstellung und Funktion der Auto-Beleuchtung lässt sich in vielen Kfz-Meisterbetrieben überprüfen.
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist eine gute Beleuchtung wichtig. Die richtige Einstellung und Funktion der Auto-Beleuchtung lässt sich in vielen Kfz-Meisterbetrieben überprüfen. © dpa-tmn | Klaus-Dietmar Gabbert

Früher kamen Reparaturen an den Lampen häufiger in den Werkstätten vor. Modernen Pkw zollt der Obermeister großes Lob: „Die Technologie ist insgesamt so viel besser geworden.“ Motorschäden zum Beispiel kommen kaum noch vor – außer man vergisst wirklich, Öl und Wasser nachzufüllen: „200.000 Kilometer an Laufleistung sind sonst völlig normal.“ Beobachtet hat er dagegen eine Zunahme an Schäden am Fahrwerk: Autos seien schwerer geworden, das gehe zu Lasten des Fahrwerks – und die schlechten Straßen leisten dazu auch ihren Beitrag.

Bei Nebel: Licht manuell einschalten!

Eine Fehlerquelle bei allen noch so intelligenten Fahrzeugen: Bei Nebel schaltet sich das automatische Fahrlicht hinten nicht ein – dann man muss daran denken, manuell einzuschalten. Schulte hat das bei einer Fahrt in Bayern selbst auf der Autobahn erlebt, wie viele Autofahrer daran nicht denken. Er hat rasch beim Radio angerufen, damit dort im Verkehrsfunk ein entsprechender Warnhinweis gegeben wird.

LED kann an Autos nachgerüstet werden

Dirk Schulte erinnert daran, dass jeder Fahrer vor einer Fahrt verpflichtet ist, die Fahrtüchtigkeit seines Autos zu überprüfen. Das beinhaltet eben auch das funktionierende Licht. Wer sein älteres Fahrzeug auf LED vorne umrüsten will, kann das ohne Weiteres nachträglich tun – das funktioniert bei fast allen Modellen.

Hier wird an einem Unfallwagen ein Scheinwerfer ausgewechselt. Ältere Autos können inzwischen auch mit LED-Licht nachgerüstet werden, sagt Dirk Schulte, Obermeister der Kfz-Innung Meschede.
Hier wird an einem Unfallwagen ein Scheinwerfer ausgewechselt. Ältere Autos können inzwischen auch mit LED-Licht nachgerüstet werden, sagt Dirk Schulte, Obermeister der Kfz-Innung Meschede. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Das Leuchtmittel wird ausgebaut, dann das neue LED-Licht eingebaut. Kostenpunkt: Um die 120 Euro für den Satz, plus Einbaukosten. Dafür bekommt man ein helleres Licht mit langlebigeren Leuchtmitteln: „Man sieht besser und wird besser gesehen.“

Achten sollte man unbedingt darauf: Nachrüstsets sollten auch eine Straßenzulassung haben. Und Vorsicht vor Plagiaten gerade aus China! Das gilt zum Beispiel auch für Bremsklötze. „Nicht alles, was aus Fernost kommt, hat ein CE-Prüfzeichen oder die Allgemeine Betriebserlaubnis“, weiß der Fachmann Dirk Schulte.

Er hat für sich eine strikte Linie: „Wir verbauen keine Ersatzteile, bei denen wir nicht wissen, wo sie herkommen.“ Dabei wirbt er ausdrücklich für das heimische Kfz-Gewerbe: „Von wegen, im Internet ist alles günstiger. Wir Werkstätten sind nicht teurer.“

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Im Herbst ist immer Lichtwoche, bei der deutschlandweit in den Werkstätten die Scheinwerfer besonders kontrolliert werden. Dirk Schulte hat in der Zeit etwa 300 Plaketten angebracht, die den Nachweis eines guten Lichts bescheinigen. Auch außerhalb der Lichtwoche sei es aber jederzeit möglich, sagt Schulte, einen Leucht- und auch einen Batterietest zu machen.

Die Erfahrungen beim TÜV

Insgesamt ist das schon nötig. Im TÜV-Report für 2023 liegen die Bereiche Licht und Elektrik in der Statistik bei den Mängeln, die in Untersuchungen beanstandet wurden, weiterhin vorne. Allerdings sei die Quote der „erheblichen Mängel“ weiter gesunken. Es gilt dabei generell: Je älter die Fahrzeuge beim TÜV-Termin, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Aktuell bedeutet das: Bei der ersten Hauptuntersuchung nach drei Jahren haben 5,1 Prozent der Autos erhebliche Mängel, mit fünf Jahren schon neun Prozent.