Schmallenberg. Wie angesagt sind E-Shishas und Kautabak in Schmallenberg? Das wissen auch Kioskbetreiberin Vera Dünnebacke und Lungenfacharzt Dr. Peter Haidl.
E-Shishas und Kautabak sind momentan gerade bei Jugendlichen so beliebt wie noch nie. Vor allem Marken wie „Elfbar“ und „Snus“ liegen besonders im Trend. Für viele Jugendliche stellen diese Produkte eine Alternative zu herkömmliche Zigaretten dar.
Aber sind „Elfbar“, „Snus“ und Co. nicht vielleicht sogar schädlicher? Wir haben mit Kioskbesitzerin Vera Dünnebacke aus Schmallenberg gesprochen, was so viele Jugendlichen im Moment dazu bewegt, auf E-Shishas und Kautabak umzusteigen. Außerdem erzählt uns Oberarzt der Abteilung Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin des Krankenhauses Kloster Grafschaft, Dr. Peter Haidl, wie schädlich diese Produkte im Vergleich zu klassischen Zigaretten sind.
Kein Verkauf unter 18 Jahren in Vera Dünnebackes Kiosk
Vera Dünnebacke ist Kioskbesitzerin in Schmallenberg und verkauft täglich E-Shishas und Kautabak an Jugendliche. Sie weiß, warum viele zu diesen Produkten zurückgreifen: „Viele Jugendliche wollen sich damit das Rauchen abgewöhnen.“ Es kämen aber auch häufig ältere Kunden zu ihr, die Elfbar und Snus als Alternative zum Rauchen nutzen: „Man merkt einfach, dass diese Produkte sehr im Trend liegen und für viele Raucher eine wirkliche Alternative bieten“, erklärt Dünnebacke. Das zeige sich vor allem aus den positiven Erfahrungen, die ihre Kunden mit der Schmallenbergerin teilen würden. Bei den sogenannten „Elfbars“ handelt es sich um E-Shishas, die sowohl mit als auch ohne Tabak angeboten werden.
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Zugelassen ist das Produkt bereits ab 16 Jahren. Hier zieht Vera Dünnebacke jedoch eine klare Grenze: „Ich verkaufe Elfbars erst ab 18 Jahren. Da bin ich konsequent, auch wenn die gewünschte Sorte kein Nikotin enthält.“ Vera Dünnebacke zieht also trotz des Hypes um die E-Shishas eine klare Grenze in ihrem Kiosk. Aus medizinischer Sicht sind „Elfbar“ und Co. jedoch bedenklicher, als es auf den ersten Blick scheint. Dieser Ansicht ist auch Dr. Peter Haidl vom Krankenhaus Kloster Grafschaft. Für ihn sind E-Shishas und Kautabak ein Einstiegsmedium für richtige Zigaretten: „Ich empfehle keinem, diese Produkte als Alternative zu Zigaretten zu nutzen. Es besteht die Gefahr später auf richtige Zigaretten umzusteigen.“ Laut des Lungenfacharztes gäbe es auch keine Studien, die zeigen, dass man sich durch den Gebrauch von E-Shishas oder Kautabak das Rauchen abgewöhne. Insgesamt rät er Jugendlichen davon ab, überhaupt mit dem Rauchen anzufangen: „Jugendliche haben noch kein hohes Suchtpotenzial, daher sollten sie in erster Linie auch gar nicht erst damit anfangen.“
Für langjährige Raucher gäbe es Medikamente, um von der Nikotinsucht wegzukommen. Für Jugendliche kämen diese für Dr. Haidl jedoch nicht in Frage.
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E-Shishas und Kautabak liegen vor allem bei Jugendlichen gerade hoch im Trend. Bei den sogenannten „Elfbars“ handelt es sich um Einweg E-Zigaretten mit vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Darunter Cola, Blaubeere oder Banane.
Die E-Zigaretten sind mit und ohne Nikotin erhältlich und reichen für maximal 600 Züge. „Snus“ ist eine beliebte Kautabakmarke und ist vor allem in Norwegen und Schweden häufig verbreitet. Jetzt ist der Trend auch nach Deutschland gewandert. Der Oraltabak wird beim Kauen durch die Mundschleimhaut aufgenommen. Das Nikotin gelangt dann durch in den Blutkreislauf und schließlich ins Gehirn. Dort wird dann das Glückshormon Dopamin freigesetzt.