Bestwig. In Bestwig soll die Ruhrstraße umgestaltet werden. Die Pläne hängen mit der Erweiterung der Firma Busch zusammen. Die Hintergründe.

In Bestwig soll die Ruhrstraße umgestaltet und damit deutlich sicherer werden. Die Initiative für die Neugestaltung geht von der Firma Busch aus und hängt mit der Expansion des Unternehmens zusammen.

Als Zuwegung zur Firma Busch wird die Ruhrstraße zum einen von vielen Pkw und Lkw genutzt. Gleichzeitig sind aber auch viele Radfahrer und Spaziergänger auf der Ruhrstraße unterwegs, weil sie unter anderem ins idyllische Hennenohl führt. Das bringt bereits jetzt eine große Gefährdung und Probleme mit sich. Durch die angestrebte Verlegung der sogenannten Busch-Brücke nach Westen hinter das Betriebsgelände im Hennenohl im kommenden Jahr wird das Gefahrenpotenzial im Bereich der Ruhrstraße für Fußgänger und Radfahrer sogar noch steigen.

„Vorschlag kommt wie gerufen“

Da komme der Vorschlag für den Bau eines Geh- und Radweges, der von der Fahrbahn abgetrennt wird, wie gerufen, betonte Markus Sommer (CDU) als Vorsitzender des Gemeindeentwicklungsausschusses. Für die Umgestaltung, so ist es geplant, sollen wesentliche Teile der Straße ins Eigentum der Firma Busch übergehen. Im Gegenzug soll die Gemeinde eine angrenzende Fläche erhalten. Beziffert werden die Kosten für den Bau des Geh- und Radweges mit 75.000 Euro. Dafür entfallen für die Gemeinde allerdings die Kosten für eine mögliche anstehende Sanierung der Straße. Markus Sommer sprach - ebenso die drei Fraktionen - von einer Win-Win-Situation.

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CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff hob nicht nur die Entschärfung der Ruhrstraße als Gefahrenstelle hervor. Durch die Anlegung des Grünstreifens, der den Geh- und Radweg künftig von der Straße abtrennen soll, sehe das Ganze am Ende auch noch gut aus. Und unabhängig davon, dass das Projekt für die Gemeinde quasi kostenneutral sei, mache aus seiner Sicht auch der Flächentausch Sinn. Denn: Bei der Fläche, die die Gemeinde bekommen soll, handelt es sich um jene Landzunge am Ruhrtalradweg, auf der erst kürzlich der alte Wasserkran, mit dem seinerzeit die alten Dampflokomotiven betankt wurden, und ein altes Bahnsignal aufgestellt worden sind.

Christdemokrat Joachim Hofius, gleichzeitig Vorsitzender der Arbeitskreises Wirtschaft in der Gemeinde Bestwig, lobte den Vorstoß der Firma Busch für die Umgestaltung der Straße. „Es ist bemerkenswert, dass ein heimisches Unternehmen diesen Schritt gegangen und mit einer solchen Idee an die Gemeinde herangetreten ist“, so Hofius. Die Firma Busch sei sich ihrer Verantwortung bewusst und habe erkannt, was die Expansion im Hinblick auf Fahrrad- und Fußgängersicherheit bedeuten könne - nämlich, dass erhöhter Werksverkehr mit einem größeren Konfliktpotenzial verbunden sei. „Ein solcher Schritt ist nicht selbstverständlich“, betonte Joachim Hofius. Die 75.000 Euro seien zwar kein Pappenstiel, aber die Gemeinde kaufe sich damit immerhin eine Menge Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer.

Paul Theo Sommer, Fraktionschef der SPD, machte es in der Sitzung des Gemeindeentwicklungsausschusses kurz. Es sei grundsätzlich wünschenswert, den motorisierten Verkehr - vor allem den Lkw-Verehr von Fußgängern und Radfahrern zu trennen, so Sommer. Schließlich verhindere es Verkehrsunfälle. Das sieht Judith Clancy von den Grünen nicht anders. Durch die Neugestaltung werde eine unsichere Straße gesichert. Mehr gebe es dazu nicht zu sagen.

Die Eckpunkte der Planung sehen im derzeitigen südlichen Straßenteil einen separierter Geh- und Radweg entlang der Bahnböschung mit Trenngrün zur Fahrbahn vor. Somit verschiebt sich die Fahrbahn teilweise nördlich auf das Privatgrundstück der Firma Busch. Der Kreuzungsbereich am Bahnübergang bleibt von der Neugestaltung unberührt. Die östliche Ausfahrt zum Klostermann-Gelände soll nur als Notzufahrt betrieben und mit einem Tor versehen werden.

Kein Wendehammer vorgesehen

Am westlichen Ende ist weiterhin kein Wendehammer vorgesehen - die Verkehrsfläche endet auf dem westlichen Parkplatz. Laut Gemeinde ist noch eine Abstimmung erforderlich, welcher Straßenteil öffentlich bleiben muss und wo künftig die Privatstraße beginnt. Zudem seien u.a. die Fragen zu klären, wie der Geh- und Radweg zwischen der Ruhrstraße und Hennenohl konkret verläuft, wie er ausgestaltet wird und ob eine Beleuchtung erforderlich sein wird. Die konkreten Vertragseckpunkte seien noch abzustimmen und sollen in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Rates beraten werden. Eine Umsetzung soll nach Vorstellung der Firma Busch schnellstmöglich in 2023 erfolgen.

  • Das heimische Unternehmen M. Busch ist gerade dabei, sich erheblich zu erweitern. Eine Verlade- sowie eine Produktions- und Lagerhalle sollen neu entstehen. Dafür wird - unter anderem - die Fußgängerbrücke im Bereich des Sündenwäldchens nach Westen hinter das Betriebsgelände verlegt. Künftig werden daher die Fußgänger die Ruhr im Hennenohl queren können.
  • Allerdings: Die Erschließung des dann vergrößerten Firmengeländes wird weiterhin komplett über die Ruhrstraße erfolgen. Weil bisher dort die Verkehrsflächen nicht getrennt sind, bedeutet das gerade für Fußgänger und Radfahrer ein erhöhtes Gefahrenpotenzial.