Schmallenberg. In der Jugendkunstschule in Schmallenberg haben Kinder ihre eigenen Lampen gestaltet und bringen so Licht nicht nur in die Adventszeit.
Einzigartige Lichtobjekte für das eigene Zimmer sind in einem Workshop von Sandra Tusch-Dünnebacke in der Jugendkunstschule in Schmallenberg entstanden. An fünf Donnerstagen haben die Teilnehmer fleißig mit Holz gewerkelt. Dabei kamen Hammer, Säge und Bohrer zum Einsatz. Kreative Ideen gab es viele, alle Kinder und Jugendlichen gingen zufrieden mit ihren individuellen Lampen hinaus.
Es ist der letzte Tag, der Kurs startet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 12 und 13 Jahren begeben sich tatkräftig an ihre Lampen. „Ich muss noch einige Löcher bohren“, erzählt Melina (13), die ihre Lampe ihrer Mutter schenken möchte. Dazu bohrt sie fleißig 30 Millimeter große Löcher in ihre rechteckige Form mit Boden, in den die Lampenfassung kommt. „Durch die Löcher wird das Licht besonders schön scheinen“, so Melinas Idee. Auch die zwölfjährige Svea plant ihre Lampe für das Familienwohnzimmer zu Weihnachten.
Stehlampe mit integriertem Bücherregal
Auf die 60 mal 80 Zentimeter große Multiplex-Platte kommt ein Elch, der aus mehreren Schichten ausgesägt wird. Khafilat dagegen macht eine Stehlampe mit integriertem Bücherregal, Lampenschirm und einer Schatzkiste „Ich werde diese Lampe überall hintragen, um schönes Licht zu machen“, sagt sie. Für viele ist die Arbeit mit Holz neu, nur Justus hat schon einige Erfahrungen im Lampenbau. „Ich finde das nicht so schwierig“, sagt der 13-jährige. Bereits zu Hause und in der Jugendkunstschule habe er mit Holz gearbeitet. Grün und Blau wird seine Lampe, durch zwei Löcher scheint das Licht wie aus zwei Augen hinaus. Inspiriert hat ihn eine Trickfilmfigur, die er gern mag.
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Vor drei Wochen ging es dazu an die Ideensammlung. Die Teilnehmer stöberten in Büchern, machten Skizzen und besuchten das Kunsthaus „Alte Mühle“ für weitere Inspirationen. „Fragen waren zum Beispiel: Wie geht ein Designer vor und wie kann ich meine Ideen umsetzen?“, erzählt Sandra Tusch Dünnebacke, Dozentin des Kurses. „Danach haben wir geschaut, welche Materialien wir für die einzelnen Ideen benötigen“, so die Holzbildhauerin weiter. Das Licht sollte warm werden, entschieden die Jugendlichen zuvor.
Hilfe von der Expertin
Mit ihren kreativen Einfällen und Zielen im Kopf, fingen sie an, ihre ersten Objekte zuzuschneiden, zu schleifen und anzumalen. Herausfordernd war es, aus der zweidimensionalen Skizze ein dreidimensionales Objekt herzustellen. Sie überlegten, wie sie ihre Vorstellungen mithilfe von Holz umsetzen können. Dazu nutzten die Jugendlichen verschiedene Werkzeuge. „Einige mussten zum Beispiel sägen und lernen mit der Bohrmaschine oder dem Akkuschrauber zu arbeiten“, sagt Tusch-Dünnebacke. Immer wieder zeigt die gelernte Holzbildhauerin in ihren Kursen, welche Hilfswerkzeuge, Techniken und Handwerksmaterialien genutzt und welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen.
Unterschiede lernen
„Die Kinder und Jugendlichen lernen zum Beispiel erste Unterschiede zwischen verschiedenen Bohrern und Sägen kennen“, so Tusch-Dünnebacke. Für unterschiedliches Holz kämen somit verschiedene Sägen zum Einsatz. Ihr Anliegen: „Ich möchte den Kindern ermöglichen, sich handwerklich und gleichzeitig künstlerisch auszuleben. Sie lernen das alte und neue Handwerk kennen, probieren aus und können sich kreativ ausdrücken. Das stärkt das Selbstbewusstsein ungemein.“
Am Ende des Kurses nahmen alle zufrieden ihre individuellen Lampen in die Hand. Die Jugendlichen hatten Spaß. „Jetzt weiß ich, wie ich eine Lampe machen kann“, sagte eine Teilnehmerin ganz stolz. „Ich hoffe, Mama freut sich“, so Melina. Sandra Tusch-Dünnebacke ist zufrieden: „Alle sind glücklich mit ihren Lampen rausgegangen.“
- Sandra Tusch-Dünnebacke (42) ist seit 2004 selbstständige Holzbildhauerin von Beruf. Seit 10 Jahren ist sie Dozentin an der Jugendkunstschule.
- Ihr Bereich ist die Bildende Kunst, vorwiegend die Bildhauerei. Sie bietet unter anderem Workshops zu Schnitzen, Modellieren und plastischem Gestalten an.
- Die Jugendkunstschule „Kunsthaus alte mühle“ feierte in diesem Jahr ihr elfjähriges Bestehen. Unter anderem bietet die Jugendkunstschule verschiedene Workshops und Projekte für Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen künstlerischen Sparten und mit verschiedenen Schwerpunkten an.