Meschede. Der Prozess um den Toten im Maisfeld endete mit einem Freispruch. Der Fall bleibt ungeklärt. Dazu der Kommentar von Jürgen Kortmann.

Der Prozess um den Toten im Maisfeld bei Meschede endete mit einem Freispruch. Der Fall bleibt ungeklärt. Dazu der Kommentar von Jürgen Kortmann:

Was muss das für ein bitteres Gefühl für die Angehörigen des getöteten Ukrainers sein? Erfahren sie dort in der Kriegszeit überhaupt davon, dass da wieder ein Prozess im fernen Deutschland beendet wurde? Dass der Mann, der 2019 getötet hatte, immer noch unbekannt ist?

Freundlich und zurückgezogen

Über das 45-jährige Opfer ist kaum etwas Persönliches bekannt geworden. Er soll freundlich gewesen sein, sagte ein Mitbewohner aus, er soll in der Ukraine eine Freundin gehabt haben, er soll sich häufig in sein Zimmer zurückgezogen haben. In Deutschland fiel sein Fehlen gar nicht auf.

Auf Umwegen wendete sich seine Mutter aus der Ukraine damals an die deutschen Behörden, weil sich ihr Sohn schon länger nicht mehr gemeldet hatte. Erst dann wurde ein Vermisstenfall daraus, danach - nach dem schrecklichen Fund - ein „Tötungsdelikt“.

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Ihr Sohn war nach Deutschland gekommen, um Geld zu verdienen, das er dann in die Ukraine schickte. Nur am Rande kam auch die Subkultur auf dem deutschen Arbeitsmarkt zur Sprache, bei der Billiglöhner zum Beispiel auf asbesthaltigen Baustellen eingesetzt werden. Der Tote war einer davon.

Gedenken und Respekt

Zur Erinnerung und zum Gedenken: Geben wir ihm wenigstens ein bisschen Respekt zurück, nennen wir ihn nicht „Opfer“ oder nur „den Toten“: Er hieß mit Vornamen Ihor.