Eslohe. Eslohes Bürgermeister Stephan Kersting hat den Haushalt für 2023 vorgestellt. Verbunden war die Vorstellung mit mehreren guten Nachrichten.

Die Gemeinde Eslohe hat für die kommenden beiden Jahre Investitionen in Höhe von fast zehn Millionen Euro eingeplant. Das hat Bürgermeister Stephan Kersting bei der Vorstellung des Haushaltsplanentwurfes bekannt gegeben. Kersting sprach von einem „soliden Entwurf“, der die hohe Leistungsfähigkeit der Gemeinde widerspiegele. „Es war gut, dass wir in den vergangenen Jahren für schwierigere Zeiten gemeinsam Vorsorge getroffen haben, sodass wir jetzt, für absehbar schwierigere Zeiten vergleichsweise gut gerüstet sind“, so Kersting in Richtung der Fraktionen. Die Gemeinde habe nach dem dramatischen Jahr 2009 mit einem aus der damaligen Wirtschaftskrise bedingten Fehlbetrag von rund 3,1 Millionen und weiteren Defiziten in den Folgejahren insbesondere mit den Abschlüssen 2019, 2020 und 2021 die Haushaltslage deutlich stabilisiert.

Trotz steigender fiktiver Hebesätze beim Gemeindefinanzierungsgesetz des Landes NRW schlägt die Verwaltung in ihrem Entwurf keine Steuererhöhung für Eslohe vor. Und: Trotz eines vorgesehenen Defizites von rund 512.000 Euro kann die Gemeinde ihren Haushalt ausgleichen - mit einem Griff in die gut gefüllte Ausgleichsrücklage. Sämtliche für das kommende Jahr geplanten Projekte sollen laut Kersting ohne Kredite finanziert werden. Das Investitionsvolumen für 2023 beläuft sich auf 6,1 Millionen Euro. Eingeplant ist das Geld u.a. für folgende Investitionen:

  • Fortsetzung der Digitalisierung an den Schulen unter Berücksichtigung des Medienentwicklungsplanes: 151.000 Euro
  • Herstellung der Barrierefreiheit an ÖPNV-Haltestellen: 125.000 Euro
  • Ausrüstung/Modernisierung der Ausstattung der Feuerwehr inklusive Fahrzeuganschaffung: 633.000 Euro
  • Planung und Bau des Feuerwehrhauses Bremke: 1,05 Millionen Euro
  • Investitionen im Kanalbereich insbesondere zur Erschließung der Neubaugebiete in Wenholthausen, Kückelheim und Eslohe sowie des Gewerbegebietes Stakelbrauk in Bremke: 2,2 Millionen Euro
  • Straßenbaumaßnahmen inklusive Bürgerradweg Wenholthausen-Esmeckestausee sowie Erschließung der Neubaugebiete in Wenholthausen, Kückelheim, Bremke und Eslohe sowie des Gewerbegebietes Stakelbrauk in Bremke: 2,2 Millionen Euro.
  • Dorferneuerung Reiste: 152.000 Euro
  • Dorferneuerung Cobbenrode: 65.000 Euro
  • Renaturierung der Essel im Ortskern Eslohe (dritter Bauabschnitt): 438.000 Euro.
  • Verbesserung der Breitbandanbindung im Gemeindegebiet: 26.000 Euro (Gewerbegebiete) und 2,4 Millionen Euro (Wohnbereiche) in den Jahren 2023 bis 2025

Geld wird zudem in die die bauliche Instandhaltung und Unterhaltung der Schulen und des Esselbades fließen. Vorgesehen ist ferner die Aufrechterhaltung der Vereinsförderung bzw. Ehrenamtsförderung auf hohem Niveau.

Kersting verwies außerdem auf die planmäßige Zurückführung der Verschuldung Eslohes. Sie befinde sich zum Ende des Haushaltsjahres 2023 auf einem vergleichsweise extrem niedrigen Niveau von rund 374.000 Euro und damit bei etwa 42 Euro pro Einwohner. „Eslohe befindet sich damit auf einem fast schuldenfreien Stand der Verbindlichkeiten“, so Kersting. Dieser Stand sei in Zeiten steigender Zinsen ein echtes Pfund in einem kommunalen Haushalt.

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„Positiv denken und handeln, mit Mut in die Zukunft gehen und Krisen als Herausforderung verstehen und meistern! Das ist die Maxime, mit der wir auch unseren Bürgerinnen und Bürgern signalisieren sollten, dass wir uns von den unterschiedlichen Krisen und dargestellten Sorgen und Nöten nicht abhalten lassen, unsere Gemeinde für die Zukunft weiterhin gut aufzustellen. Also lassen wir uns nicht entmutigen“, gab Kersting den Ratsmitgliedern mit auf den Weg.

Gut durch die Krise gekommen

Man sei in Eslohe mit seinen Dörfern bislang gut durch die verschiedenen Krisen gekommen. Daran habe der Rat, das Team im Rathaus und eine engagierte Bürgerschaft entscheidend mitgewirkt. „Krisenbewältigung ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, betonte Kersting. Denn wer lediglich lamentiere und nur das Schlechte sehe, vergebe aus seiner Sicht wichtige Prozentpunkte seiner Schaffenskraft.