Eslohe. Jahr für Jahr gibt die Gemeinde Eslohe viel Geld für ihre Feuerwehren aus. Dabei geht es in erster Linie um die Sicherheit - aber nicht nur.
Zeitgemäße Feuerwehrhäuser, hoch technisierte Fahrzeuge und eine moderne Ausrüstung für die Männer und Frauen, die Tag und Nacht ehrenamtlich wie selbstverständlich ihren Dienst am Nächsten versehen. All das kostet die Gemeinde Eslohe Jahr für Jahr eine Menge Geld. Investitionen der Kommune in die Feuerwehr sind dabei alles andere als Luxus. Das weiß niemand besser als Georg Sommer, der als Leiter des Fachbereichs III im Esloher Rathaus für die Belange der Kameradinnen und Kameraden zuständig ist. „Ganz im Gegenteil“, sagt er. Jeder Euro, der für die Feuerwehr ausgeben werde, sei eine Investition in die Sicherheit der Bevölkerung und damit immens wichtig.
Ebenso, wie zum Beispiel die Schulen, so sagt Sommer, sei die Feuerwehr eine Daueraufgabe für die Gemeinde. Immer wieder gebe es neue Richtlinien, Normen und Verordnungen, auf die reagiert werden müsse. Denn letztlich gehe es bei den Investitionen in die Wehr nicht nur um die Sicherheit der Bevölkerung, sondern auch um die Sicherheit der Einsatzkräfte.
Rund 180 davon gibt es in der Gemeinde Eslohe - in den Löschgruppen Bremke, Reiste, Wenholthausen und Cobbenrode sowie dem Löschzug Eslohe im Kernort. Sie alle werden in den kommenden Jahren zum Beispiel neue Arbeitsbekleidung bekommen. Georg Sommer kennt die Preise aus dem Effeff: „Allein Jacke und Hose kosten hier schon 750 Euro“, sagt er. Und weil man das Ganze mal 180 nehmen müsse, seien in den kommenden Jahren allein hierfür jährlich 40.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Vorrangig werden aber erst einmal die rund 80 Atemschutzgeräteträger ausgestattet. Für sie kosten die speziellen Jacken und Hosen sogar mehr als 1000 Euro.
Neues Feuerwehrhaus in Bremke
Für den Neubau des Feuerwehrhauses in Bremke stehen aktuell als Platzhalter gar eine Million Euro im Haushalt fürs kommende Jahr. Ob die gesamte Summe benötigt wird, ist aktuell zwar noch unklar. Fakt aber ist: Diese Investition ist dringend erforderlich. Das wird recht deutlich, wenn Georg Sommer von den aktuellen Umständen berichtet. Nicht nur, dass sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte immer noch hinter den Fahrzeugen umziehen müssen. Auch die so genannte Schwarz-Weiß Trennung sei angesichts der baulichen Gegebenheiten nicht umzusetzen.
Schwarz-Weiß-Trennung, das ist im Prinzip nichts anderes, als die räumliche Trennung der kontaminierten von der sauberen Kleidung nach einem Einsatz. Diese Trennung sei aber eben enorm wichtig, um eine Verschleppung von Schadstoffen zu verhindern. Und nicht nur im, sondern auch vorm Feuerwehrhaus, sind die Bedingungen alles andere als ideal. Vor den Toren der Fahrzeughalle gibt es noch nicht einmal einen Vorplatz, auf dem das Fahrzeug nach einem Einsatz wieder flott gemacht werden kann. Mit dem neuen Feuerwehrhaus soll sich das alles ändern.
Anerkennung des Ehrenamts
Nein! Luxus ist all das dann immer noch nicht. Aber es ist zeitgemäß und zukunftsfähig. Und es ist vor allem auch eine Motivation für die Kameradinnen und Kameraden im Ort. „So etwas gibt immer einen Schub“, weiß Sommer aus Erfahrung. „Solche Investitionen haben ja nicht nur etwas mit dem Erfüllen von Normen und Vorschriften zu tun, sondern gleichzeitig immer auch etwas mit der Anerkennung dieses so wichtigen Ehrenamtes.“ Man dürfe nie vergessen, dass die Feuerwehren nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz der Bevölkerung leisten, sondern auch enorm wichtig für die sozialen Strukturen in den Orten seien. „Eine ordentliche Feuerwehrkameradschaft tut jedem Dorf gut“, betont Sommer und ergänzt „Das ist nicht zu unterschätzen“.
Eine Daueraufgabe
Und weil die Feuerwehr eine Daueraufgabe ist, wird der Neubau des Feuerwehrhauses in Bremke nicht das Ende sein. „Auch bei den anderen Feuerwehrhäusern stehen Überprüfungen nach den Unfallverhütungsvorschriften an, da könnte sich weiterer Optimierungsbedarf ergeben“, sagt Sommer.
Derweil erwartet die Gemeindefeuerwehr aber erst einmal zwei neue Mannschaftstransportwagen, die die Gemeinde bereits bestellt hat. Einen neuen Einsatzleitwagen wird es im kommenden Jahr ebenfalls geben. Und in einem weiteren Schritt wird dann der 30 Jahre alte Rüstwagen durch ein modernes HLF ersetzt - ein Hilfeleistungs- und Löschfahrzeug, das nicht nur die nötige Ausrüstung wie etwa Schere und Spreizer für einen Verkehrsunfall an Bord hat, sondern gleichzeitig auch Löschwasser, um eben für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. Kostenpunkt: rund eine halbe Million Euro.
Wärmebildkameras für alle Löschgruppen
Im Vergleich dazu gehört die Notstromversorgung des Esloher Feuerwehrhauses, die noch in diesem Jahr umgesetzt werden soll, und die Anschaffung von Wärmebildkameras für jede Löschgruppe zu den eher kleineren Investitionen. Eingesetzt werden die Kameras inzwischen keineswegs mehr nur bei Brandeinsätzen, sondern auch bei schweren Verkehrsunfällen, um möglichst schnell Gewissheit darüber zu bekommen, dass niemand aus dem Fahrzeug geschleudert worden ist. Ein weiterer technischer Fortschritt, der die Investition in die Feuerwehr zur Daueraufgabe macht.