Gleidorf. In Gleidorf hat eine Ehrenamtskneipe eröffnet. Wie die Idee entstanden ist und wie es in den Räumlichkeiten aussieht.

Ein Dorf ohne Kneipe ist möglich, aber nicht schön, das ist die Meinung vieler Gleidorfer. Dort hat sich nämliche eine Gruppe zusammengeschlossen, die jetzt ehrenamtlich eine Kneipe betreiben: den Humesker Treff.

Betritt man die umgebauten Räumlichkeiten in der Schützenhalle, fällt der Blick zuerst auf ein riesiges, beleuchtetes Panorama einer Sauerländer Naturlandschaft mit Bergen, Wiesen und Wäldern. „Das Bild zeigt nicht Gleidorf, das soll sich aber bald ändern“, so Michael Richter, 1. Geschäftsführer des Schützenvereins 1920 Gleidorf. Eine Fußbodenheizung verströmt eine angenehme Wärme und macht die Räumlichkeiten unabhängig von kalter Witterung. Sitzmöglichkeiten für 80 Personen sind vorhanden, bei Stehtischnutzung entsprechend mehr. Die Einrichtung aus funktioneller Theke, angrenzender Edelstahlküche, modernen Toiletten, stellenweise Wandverkleidungen in Bruchsteinoptik, Fußböden aus hellem Holz im Kontrast zu einer Deckenkonstruktion aus Holz und Stahlgitter zeigt ein modernes Ambiente mit sauerländischen Zügen - „einfach richtig schick“, so Michael Richter und lobt das Planungsbüro für das umgesetzte Wohlfühlkonzept.

Langer Wunsch geht in Erfüllung

Zur Eröffnung kamen viele Besucher.
Zur Eröffnung kamen viele Besucher. © Privat

Auch an neueste Technik für Audio und Video wurde gedacht. Die Idee zur Kneipe gab es schon länger. In Gleidorf wurden 2012 und 2019 die letzten beiden Kneipen geschlossen und der Wunsch nach einem neuen Ort des fröhlichen Beisammenseins trieb die Umsetzung des heutigen „Humesker Treff“ voran. Die Schützenhalle Gleidorf wurde 2017/2018 umgebaut und der ehemalige Speisesaal im 70er Jahre Style erhielt sein neues Aussehen und die neue Funktion. Corona verzögerte das ehrenamtliche Kneipenprojekt noch einmal, doch 2021 ergriff Michael Berg, der 2. Geschäftsführer des Schützenvereins, die Initiative und kümmerte sich federführend um die benötigte Schankerlaubnis und das Gesundheitskonzept.

Eröffnung war ein voller Erfolg

Als Namenspate für die Ehrenamtskneipe stand Gleidorfs sauerländischer Kosename im Sauerland als „Kötten Humeske“ bekannt. Auf der Generalversammlung 2018 wurde abgestimmt und sich schnell mit Mehrheit für den Namen „Humesker Treff“ entschieden. Aber nicht nur Gleidorfer dürfen an den Öffnungsterminen kommen - alle sind herzlich eingeladen. Neben dem Ziel Gemeinsamkeiten zu fördern, steht auch die Deckung der Heiz- und Energiekosten der Schützenhalle. Eine schwarze Zahl reicht aus, Gewinn ist nebensächlich, erläutert Michael Richter. Getränke werden zu ortsüblichen Preisen angeboten.

Die Kneipe wurde modern und mit hellen Farben gestaltet.
Die Kneipe wurde modern und mit hellen Farben gestaltet. © Privat

Die Eröffnung der Kneipe fand am 31. Oktober statt und war ein voller Erfolg. Michael Berg wäre schon mit 50 Besuchern stolz gewesen, am Abend wurden aber 95 Gäste gezählt. Bewirtet wurde mit ungefähr 300 Litern Bier, Knabbereien und Mettwürstchen.

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Das bunte Publikum aus Jung und Alt setzte sich zu ca. 90 Prozent Gleidorfern und 10 Prozent Freunden und Bekannten aus Sport-, Musik- und Schützenvereinen zusammen. Es wurde erzählt, gefeiert und viel geknobelt. „Ein rundum schöner Abend für alle“, schwärmt Michael Richter. Die letzten Gäste waren um drei Uhr zu Hause.

Das Personal wird in Eigenregie aus Gleidorfer Vereinen organisiert und arbeitet komplett ehrenamtlich. Da der „Humesker Treff“ auch für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und andere Feierlichkeiten vermietet wird und sehr gut ausgebucht ist, kann die Kneipe nur an wenigen Terminen, circa alle vier Wochen, stattfinden.