Bestwig. Die Werbegemeinschaft Bestwig hat nach langer Diskussion eine Entscheidung zur Weihnachtsbeleuchtung an der Bundesstraße getroffen.
In der Gemeinde Bestwig wird es in diesem Jahr keine Weihnachtsbeleuchtung entlang der Bundesstraße geben. Verbunden gewesen sei diese Entscheidung mit einer langen Diskussion, sagt Olaf Badelt als Vorsitzender der Werbegemeinschaft, die für die Beleuchtung zuständig ist.
Hintergrund für den Verzicht auf den Lichterglanz ist die Energiekrise. Man wolle damit ein Zeichen setzen, so Badelt. Letztlich gehe es eher um die Symbolik, als darum Strom zu sparen. „Durch den Einsatz von LED-Leuchtmitteln verbrauchen die Sterne ohnehin nicht viel Strom“, sagt Badelt.
Kritik, da ist sich der Vorsitzende der Werbegemeinschaft sicher, wird es ohnehin geben. „Bei sowas kannst du entscheiden, wie du willst“, sagt er. Am Ende sei es immer falsch. „Entweder melden sich die Kritiker aus der einen oder eben aus der anderen Richtung“.
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Leidvoll erfahren habe die Werbegemeinschaft das zuletzt auch bei der Verkaufs- und Gewerbeschau. Im Rahmen der Veranstaltung hatte die Kaufmannschaft auch Hubschrauber-Rundflüge angeboten. Sie wurden so gut angenommen, dass die Termine bereits weit im Vorfeld ausgebucht waren. Kritik gab es im Nachhinein trotzdem. „Weil Hubschrauberrundflüge nicht nachhaltig seien“, zitiert Badelt und ärgert sich noch heute darüber. „Da machst und tust du als Werbegemeinschaft und musst dir am Ende noch solche Vorwürfe anhören.“
Knüppel zwischen die Beine
Man habe es doch nur gut gemeint und habe mit der Verkaufs- und Gewerbeausstellung nach der harten Corona-Zeit wieder zum normalen Leben zurückkehren wollen, sagt Badelt und hebt den dahinter steckenden enormen ehrenamtlichen Einsatz aller Beteiligten hervor. „Es ist wirklich traurig, dass dir selbst im Ehrenamt auf diese Art und Weise immer wieder irgendwelche Knüppel zwischen die Beine geworfen werden“, schimpft Badelt. „Machst du nichts, dann ist es nicht richtig, und machst du was, dann ist es auch wieder falsch“. Das werde bei der Weihnachtsbeleuchtung ganz sicher nicht anders sein. Diese Hoffnung habe er aufgegeben.
Durch den Verzicht auf die Beleuchtung spart die Werbegemeinschaft laut Badelt rund 5000 Euro fürs Aufhängen und die Wartung. Die eigentlichen Stromkosten trägt stets die Gemeinde. Angebracht ist die Weihnachtsbeleuchtung entlang der Bundesstraße an eigens dafür umgerüsteten Straßenlaternen. „Je nachdem, wie kritisch die Situation um die Stromversorgung noch wird, ist ja noch nicht einmal sicher, ob in ein paar Wochen die Straßenlampen noch leuchten“, sagt Badelt. Insofern sei man nun auf der sicheren Seite, denn heute Sterne aufzuhängen, die angesichts mangelnder Stromversorgung aus bleiben, könne schließlich auch nicht im Sinne des Erfinders sein. Da gebe es für die eingesparten 5000 Euro eine deutlich bessere Verwendung. An die Seite gelegt werden solle das Geld für Feierlichkeiten zum runden Geburtstag der Werbegemeinschaft. Wie berichtet ist die Werbegemeinschaft inzwischen 40 Jahre alt. Wegen der Corona-Krise ist dieser runde Geburtstag aber nie gefeiert worden. „Unser Plan ist, das im kommenden Jahr nachzuholen“, sagt Badelt.
Weihnachtsbaum vorm Rathaus
Auch, wenn der Lichterglanz entlang der Bundesstraße in diesem Jahr ausbleiben wird. Weihnachten wird es bei der Werbegemeinschaft dennoch. Auf ihr beliebtes Weihnachtsgewinnspiel wird die Kaufmannschaft nicht verzichten. Zu gewinnen gibt es dabei wieder jede Menge wertvolle Peise.
Und für ein wenig Lichterglanz wird immerhin die Gemeinde sorgen. Verzichtet wird in diesem Jahr zwar auf den riesigen Schwippbogen hinter den Fenstern des Rathauses. Einen beleuchteten Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz wird es aber geben.