Eslohe. In Eslohe ist Kritik am neugestalteten Raiffeisenplatz laut geworden. Das, was kritisiert wird, ist aber genau so gewollt. Die Hintergründe.
In Eslohe ist Kritik am neu gestalteten Raiffeisenplatz im Herzen des Ortes laut geworden. Es geht um mangelnden Platz für Autofahrer beim Ein- und Ausparken. Die ersten Poller seien bereits umgefahren worden, wie Hubertus Wiethoff von der FDP in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses anmahnte. Selbst mit einem kleinen Auto könne man dort kaum ausparken. „Das ist alles viel zu eng gesetzt“, kritisierte Wiethoff und sprach von „keiner guten Lösung, die dringend geändert werden sollte“.
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Und mit seiner Meinung steht Wiethoff offenbar keineswegs alleine da. Auch Ruth Reintke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, ist nach eigenen Angaben bereits auf die Problematik angesprochen worden. Man habe sich bei ihr beschwert, mit der Bitte das Thema bei der Gemeinde anzusprechen.
„Da wird gekurbelt und gekurbelt“
Reintke sprach ebenfalls von einer schwierigen Parkplatzsituation. Für jedes Auto, das größer sei als ein Fiat sei es viel zu eng, dort zu parken. „Ich habe zuletzt selbst beobachtet, welche Szenen sich auf dem Platz abspielen. Da wird gekurbelt und gekurbelt, um in die Parklücken hinein oder wieder rauszukommen.“ Und dann werde noch geschimpft, weil der Wagen angeblich zu dicht am nächsten stehe. Optisch sei der Platz zwar schön geworden, so Reintke. „Das Ziel, dort eine Flaniermeile zu schaffen ist erreicht worden. Aber es ist für Autos eben zu eng.“
Erreicht hat die Gemeinde das Flaniermeilen-Ziel unter anderem durch das Setzen von Pollern entlang der Fassaden der Bäckerei Franzes und Gärtnerei Weber. Sie räumen den Fußgängern nun deutlich mehr Platz als früher ein, der auf dem Parkplatz in der Mitte des Platzes fehlt.
Bestandteil der Planung
Die Position der Poller, so Eslohes Bauamtsleiter Stefan Berg, sei elementarer Bestandteil der Planung gewesen, um so vor den Schaufenstern der Bäckerei Franzes und auch auf der gegenüberliegenden vor den Fenstern der Gärtnerei Weber einen Durchgang zu schaffen. Berg verwies außerdem darauf, dass die Fahrgassenbreite durchaus nicht ungewöhnlich sei. „Wir bewegen uns damit innerhalb der DIN“, so Berg.
Bürgermeister Stephan Kersting räumte die enge räumliche Situation zwar ein, verwies aber gleichzeitig - ebenso wie Berg - darauf, dass genau das gewollt sei. Man wolle die Situation dennoch beobachten. Möglicherweise gebe es ja tatsächlich Verbesserungsmöglichkeiten.
„Unaufgeregter an die Sache herangehen“
Auch CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen mahnte, das Ganze erstmal sacken zu lassen und ein wenig unaufgeregter an die Sache heranzugehen. Man müsse der Bevölkerung erst einmal die Zeit geben, sich ein stückweit an die neue Situation zu gewöhnen. Und für diejenigen, die wegen der Größe ihres Wagens auf dem Raiffeisenplatz Probleme haben, gebe es immerhin in ausreichender Anzahl alternative Parkplätze in Eslohe. „Man muss sich doch nur mal anschauen, wie eng und minimalistisch Parkhäuser konzipiert sind, um jeden Quadratzentimeter auszunutzen“, so Franzen.
Dann könne man eben mal nicht in einem Rutsch auf den Parkplatz fahren, sondern brauche ein bisschen länger. Franzen verwies außerdem darauf, dass Fußgänger, die über die Mitte des Platzes laufen, sich selbst gefährden. Dieser Bereich gehöre prioritär den Autofahrern. „Aber auch da müssen sich die Leute erstmal dran gewöhnen.“ Man müsse einfach mal ein bisschen mehr Zeit ins Land gehen lassen.
- Hubertus Wiethoff mahnte außerdem einen fehlenden Behindertenparkplatz an, der bei den Planungen offensichtlich vergessen worden sei. Dem jedoch ist mitnichten so. Die Planung, so betonte Bauamtsleiter Stefan Berg, seien in enger Abstimmung mit der Behinderteninteressenvertretung abgestimmt worden. Der Bau eines Behindertenparkplatzes sei für die BIV kein Thema gewesen.