Meschede. Die Stadt Meschede kann wieder selbstständig über ihren Etat entscheiden. Doch ist sie finanziell unabhängig? Der Kommentar von Jürgen Kortmann.

Der Kämmerer der Stadt Meschede hat den Etat für 2023 und 2024 vorgestellt. Jetzt muss der Stadtrat entscheiden. Zum Thema der Kommentar von Jürgen Kortmann:

Eigentlich müsste man das feiern. Nach 27 Jahren ist Meschede quasi finanziell wieder unabhängig. Es kann wieder selbstbestimmt über das Geld entschieden werden. Aber in diesem Jahr wird der Haushaltsausgleich nur zur historischen Fußnote – vielleicht wert, später mal in einem Rückblick erwähnt zu werden.

„Covid-19-Ukraine-Isolierungsgesetz“

Denn der Kämmerer spricht selbst von „herausfordernden Zeiten“, denn die Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten seien nicht kleiner geworden: Es gibt inzwischen dafür sogar ein eigenes „Covid-19-Ukraine-Isolierungsgesetz“, dass die Schäden für die Kommunen aus der Pandemie und dem Krieg ausgleichen soll, aber da sind auch noch die Lieferkettenprobleme, die Zinswende, die Inflation, gestiegene Sozialaufwendungen – und aktuell kommen Befürchtungen um Kosten durch steigende Flüchtlingskosten hinzu.

>>> Zum Thema: Stadt Meschede senkt 2023 wichtige Steuer - das ist der Plan <<<

Immer höher werden die Erwartungshaltungen und die Standards, die bezahlt werden müssen. Finanziell unabhängig? Unter diesen Vorzeichen ist das Fragezeichen berechtigt. Es macht nur deutlich: Die Stadt ist gut beraten, weiterhin ganz vorsichtig zu wirtschaften.

10 Millionen in der Rücklage

Es ist gut, dass sich der Kämmerer ausdrücklich dazu bekennt. Auch wenn noch 10 Millionen Euro in der Rücklage sind: Auch dieses Geld ist endlich.