Meschede. Die meisten Kinder freuen sich auf Halloween, auch rund um Meschede. Wir haben Tipps für Eltern - vom Verkleiden bis zum Kürbisschnitzen.

Halloween - dem 31. Oktober fiebert so manches Kind schon freudig entgegen. Und so manche Eltern auch in Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg werden im Zwiespalt sein: Den Brauch, der von den USA aus auch hierzulande immer beliebter wird, einfach mitmachen und in strahlende Kinderaugen sehen - oder Halloween, einen weiteren Tag des Kommerz, boykottieren. Vieles spricht für Ersteres. Wie Halloween in Meschede gefeiert wird.

Verkleiden

Gruseldeko, Verkleidungen, Süßigkeiten, im Dunkeln durch die Straßen ziehen - das macht Kindern und Jugendlichen einfach Spaß. Und wer die Vorfreude miterlebt, kann sich mit dem Brauch nach und nach zumindest anfreunden. Die Regale bei Müller und H&M im Herum, aber auch in Läden wie Woolworth und dem Euro-Shop in der Mescheder Fußgängerzone sind prall gefüllt mit Kostümen und gruseliger Dekoration wie Spinnen, Spinnweben, Totenköpfe etc. Wer dem Konsum entgehen möchte, kann aber auch mit wenig Aufwand ein Gespensterkostüm aus einem alten Bettlaken selbst gestalten oder ein altes Karnevalskostüm wie Hexe oder Vampir noch mal in Einsatz schicken.

Dekoration für Halloween gibt es im Moment in vielen Läden in Meschede. Spinnen, Skelette und mehr...
Dekoration für Halloween gibt es im Moment in vielen Läden in Meschede. Spinnen, Skelette und mehr... © Laura Nowicki

Kürbisse schnitzen

Auch die Dekoration kann man selbst machen: Es ist Kürbiszeit und Kinder lieben Kürbisschnitzen. Ein paar Tipps: Den Deckel mit einem großen, scharfen Messer aus dem Kürbis schneiden. Den Schnitt dabei schräg in Richtung Mitte ansetzen, damit eine größere Auflagefläche entsteht und der Deckel später nicht ins Innere fällt. Den Kürbisstiel stehen lassen, er dient beim Wechseln der Kerzen als Griff. Mit einem großen Löffel die Kerne und Fasern entfernen. Anschließend so viel Fruchtfleisch heraus schaben, dass ein zwei Zentimeter dicker Rand stehen bleibt. Nach dem Aushöhlen ist der Kürbis fürs Schnitzen vorbereitet. Hilfreich ist ein spezielles Set zum Kürbisschnitzen. Dazu gehören ein schmales, langes Messer und ein Löffel mit gezacktem Rand. Das Auftragen von Vaseline auf den geschnitzten Kanten des Kürbisses hilft, Feuchtigkeit zu speichern und ein Schrumpfen zu verhindern - aber erst, nachdem der Kürbis mit Bleichmittel gewaschen wurde.

Süßes oder Saures

Verkleidete Kinder und Erwachsene laufen hier an Halloween durch die Straßen.
Verkleidete Kinder und Erwachsene laufen hier an Halloween durch die Straßen. © Funke Foto Service | Reto Klar

Verkleidet im Dunkeln um die Häuser ziehen - „das nimmt auch in Meschede von Jahr zu Jahr zu“, sagt Polizei-Pressesprecher Volker Stracke. „Vereinzelt sind auch schon Eier auf Hausfassaden geworfen worden.“ Daher werde die Polizei im Hochsauerlandkreis am 31. Oktober verstärkt ein Auge darauf haben. „Wir werden aber in ganz normaler Regelbesetzung unterwegs sein.“

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Stracke warnt aber auch davor, dass es bei Streichen wie Eierwürfe nicht unbedingt mit einer Ordnungswidrigkeit getan sei. Das könne auch bis hin zur Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gehen. „Wenn Sie Rauputz haben und der im schlimmsten Fall neu gestrichen werden muss, kann das auch sehr teuer werden.“ Die Kosten dafür müsste natürlich der Verursacher tragen.

Halloween-Partys

Weiter verbreitet als das Von-Haus-zu-Haus-Ziehen sind in Meschede und Umgebung Halloween-Partys. Neben vielen kleineren, privaten Feiern organisiert zum Beispiel das Kinder- und Jugendzentrum aki immer eine große Halloween-Party für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. „Der Spagat ist immer schwierig“, erklärt Peter Ogrodowski vom aki. Für die Sechsjährigen darf es nicht zu gruselig werden, den Zwölfjährigen kann es gar nicht gruselig genug sein. „Es wird getanzt. Wer sich verkleiden möchte, gern. Das ist aber kein Muss“, erklärt Peter Ogrodowski. Auch die Woche davor stehe schon ganz im Zeichen von Halloween - „wir basteln und dekorieren, kochen Kürbissuppe am Feuer, schnitzen Kürbisse.“ Halloween sei für die Kinder einfach ein riesen Thema. Es mache ihnen einfach Spaß. „Tatsächlich ist der 31. Oktober immer einer der am besten besuchten Tage im aki“, sagt Peter Ogrodowski lachend.

>>> Historie

Manche Familien verwandeln ihr Wohnhaus für Halloween in ein Gruselhaus.
Manche Familien verwandeln ihr Wohnhaus für Halloween in ein Gruselhaus. © Foto: Judith Michaelis / Funke Foto Services

In den USA ist Halloween äußerst beliebt. Sowohl Kinder als auch Erwachsene verkleiden sich, ziehen von Tür zu Tür um Süßigkeiten zu bekommen oder Streiche zu spielen. In Amerika heißt dieser Brauch „Trick or Treat“. Hier in Deutschland sagen die Kinder zum Beispiel „Süßes, sonst gibt’s Saures“.

Das Fest des Grauens hat seinen Ursprung aber in Irland, also in Europa: In vorchristlicher Zeit begingen die Kelten am 31. Oktober Samhain, eines ihrer wichtigsten Feste. Sie feierten damit ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und den Start in ein neues Kalenderjahr.

Sie glaubten, dass am Abend des 31. Oktobers die Toten auf die Erde zurückkehrten, um den Lebenden Streiche zu spielen. Damit die Geister ihnen nicht zu nahe kommen konnten, haben sie gruselige Kürbis-Fratzen mit Kerzen darin vors Haus gestellt.

Der Name Halloween ist eine verkürzte Form von „all hallows’ evening“. Das bedeutet „die Nacht vor Allerheiligen“.