Schmallenberg. Im Habbels in Schmallenberg wurden häufig Fußball-Turniere übertragen und gemeinsam geschaut. Ob das auch in diesem Jahr stattfindet?

Katar als Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft steht unter anderem wegen der fragwürdigen Menschenrechtslage in der Kritik. So war es in der Vergangenheit zum Beispiel zu tödlichen Unfällen auf den WM-Baustellen gekommen. In Frankreich haben sich bereits einige Großstädte gegen Public-Viewing-Events entschieden.

Wie sieht es in Schmallenberg aus? Früher trafen sich Fußballfans zum Beispiel im Habbels in Schmallenberg zum Rudelgucken. Läuft im Habbels ab dem 20. November die WM? Was sagt Betreiber Rolf Kaspari?

Kein Rudelgucken im Habbels

„Nein, wir zeigen diesmal bewusst keine Weltmeisterschaft. Erstens kollidiert es sehr häufig mit unseren anderen Events und zweitens ignorieren wir dieses Ereignis diesmal kategorisch. Zu negativ behaftet sind die gesamten Vorberichte bezüglich getretener Menschenrechte der Bauarbeiter oder Korruptionsvorwürfe bei den gebauten Stadien, zu schlecht ist die Nachhaltigkeit dieser teuren Bauten über die WM hinaus und zu sehr ist inzwischen der Fußball an dieser Stelle durch das Geld getrieben.“ Dazu komme, dass die Menschen in Deutschland und Europa angehalten werden, Strom und Gas zu sparen, aber bei der WM sollen komplette Stadien mittels stromfressender Klimaanlagen auf eine erträgliche Temperatur heruntergekühlt werden, so Kaspari.

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In Deutschland müssten Firmen ihre Produktionen massiv drosseln oder sogar geschlossen werden, weil sie die gestiegenen Energiekosten nicht mehr schultern können und bei der WM werde eine heile, fast schon dekadente Welt vorgespielt. „So etwas passt momentan irgendwie nicht wirklich zusammen. Dies ist zumindest meine persönliche Meinung und Auffassung. Daher präsentieren wir lieber Events, die wir vertreten können, wozu wir stehen und womit wir parallel versuchen, der übrigens weiterhin stark angeschlagenen Kultur, Künstler und Clubszene zu helfen.“