Meschede. Die lange Sperrung in der Pulverturmstraße beschäftig Pkw-Fahrer und Fußgänger - vor allem Schulkinder. Hätte die Stadt sie verhindern können?
Die Sperrung der Pulverturmstraße dauert nun doch deutlich länger als ursprünglich geplant. Das bedeutet zum Teil weite Umwege für Autofahrer und Fußgänger. Grund der zeitlichen Verzögerung waren Baumfällungen und ein brütendes Taubenpaar (wir berichteten). Der Vorwurf an die Stadt Meschede lautet nun, dass sie dies vor dem 28. Februar hätte erledigen können, es aber nicht getan hat.
Vorwurf an die Stadt
Einen Vorwurf, den die Stadt von sich weist: Man fälle keine Bäume „auf Vorrat“ ,wenn dazu keine zwingende Notwendigkeit bestehe, betont Pressesprecher Jörg Fröhling. Im Gegenteil sei es das Ziel, innerstädtische Bäume zu erhalten - gerade auch wie hier im Umfeld von Gewässern.
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Zum Ablauf erklärt er: Wenn bekannt ist, dass im Zuge von Baumaßnahmen Bäume gefällt werden müssten, veranlasse die Stadtverwaltung diese bis Ende Februar – also in dem Zeitraum, der nach den Vorgaben des Naturschutzrechtes zulässig ist. „Im konkreten Fall war dies im Winter aber noch nicht absehbar.“
Taubenpaar musste erst das Nest verlassen
Erst vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahme sei es in Abstimmung mit dem ausführenden Unternehmen zu einer Veränderung der ursprünglichen Planungen gekommen. Das habe dazu geführt, dass eben dieser Baum, den sich später das Taubenpaar als Nistplatz ausgewählt hatte, beseitigt werden musste. Die Stadtverwaltung habe daraufhin bei der Unteren Naturschutzbehörde des HSK eine Ausnahmegenehmigung erwirkt. Bei der in dieser Genehmigung vorgeschriebenen Kontrolle vor Baubeginn wurde dann das brütende Taubenpaar festgestellt, das, so die Stadt „vorher noch nicht vor Ort war“. Man habe daher abwarten müssen, bis das Taubenpaar ausgezogen war.
Umweg für Fußgänger und Fahrzeuge
Die Verzögerung führt nun dazu, dass die Baumaßnahme bis in den Frühling dauern wird und die Pulverturmstraße für Fußgänger und Autofahrer auch solange gesperrt ist. Fußgänger müssen über den Uferweg laufen. Pkw-Fahrer gelangen über den Dünnefeldweg oder die Lagerstraße bis zur Waldstraße.
Und das wird auch nicht zu vermeiden sein, so die Stadt. So bestehe nicht die Absicht beispielsweise den Uferweg zur Entlastung des Pkw-Verkehrs freizugeben. Bisher ist die Durchfahrt in der Mitte durch einen Poller gesperrt. Dieser wird im Winter für die Räumfahrzeuge entfernt. Kein Präzedenzfall, so die Stadt: Aufgrund seiner Fahrbahnbreite sei der Uferweg nämlich nicht dazu geeignet, den Verkehr aus der Pulverturmstraße aufzunehmen.
Verkehrssicherheit der Fußgänger hast oberste Priorität
Das sei vor allem auch mit Blick auf die Verkehrssicherheit der Fußgänger unmöglich. „Wenn bei entsprechender Witterung der Räumdienst den Uferweg befährt, dient das lediglich dazu, den nötigen Winterdienst, der ja selbst ein Beitrag zur Verkehrssicherheit ist, zu gewährleisten. Es ist aber sicherlich kein Beleg dafür, dass der Uferweg einen stärkeren Autoverkehr aufnehmen kann.“
Auch für die Fußgänger gibt es keine Entlastung, selbst sie müssen bis zum Abschluss der Baumaßnahme im Frühjahr den Umweg in Kauf nehmen. Auch dabei gehe es darum Unfälle zu vermeiden – „auch wenn die Umleitung sicherlich lästig ist.“