Eslohe. Die Politik in der Gemeinde Eslohe will nicht auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Allerdings wird sie reduziert. Was konkret geplant ist.
Wie sehr soll und darf es vor dem Hintergrund der Energiekrise in Eslohe weihnachten? Mit dieser Frage hat sich jetzt der Haupt- und Finanzausschuss beschäftigt. Nach einer gut zehnminütigen unaufgeregten Diskussion stand fest, wie sich die Fraktionen den Umfang der Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr vorstellen können. Das letzte Wort hat zwar der Gemeinderat. Angesichts der Einigkeit dürfte die Abstimmung dort allerdings eine reine Formsache sein.
Ein Zeichen setzen
Diskutiert worden war im Ausschuss vor allem vor dem Hintergrund, in der aktuellen Zeit ein Zeichen zu setzen. Denn das Einsparpotenzial selbst bei einem vollständigen Verzicht der Weihnachtsbeleuchtung ist gering. Darauf verwies CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen. 450 Kilowattstunden, so habe man ausgerechnet, ließen sich einsparen, würde die Gemeinde in diesem Jahr komplett auf ihre Weihnachtsbeleuchtung im öffentlichen Raum verzichten. „Das ist marginal“, so Franzen. Aber das sei eben nur der eine Punkt.
Der andere Punkt sei es, ein Zeichen zu setzen und zu signalisieren, dass auch die Kommune gewisse Einschränkungen vornehme. Allerdings sei man eben auch der Meinung, dass die Weihnachtsbeleuchtung emotionale Wirkungen erzeuge, die gerade in dieser Zeit sehr wichtig seien. „Das möchten wir nicht missen an dieser Stelle“, so Franzen. Ebenso wie für SPD und FDP war auch für die CDU ein vollständiger Verzicht daher kein Thema.
Halbierung geplant
Verzichtet werden soll nun, so hatte es die CDU vorgeschlagen, auf den beleuchteten Baum vorm Rathaus. Der Baum am Ortseingangs-Kreisel hingegen soll auch in diesem Jahr wieder aufgestellt und beleuchtet werden. Dafür aber wird die Zahl der beleuchteten Bäumchen entlang der Hauptstraße halbiert. Unterm Strich laufe es mit diesem Kompromiss insgesamt auf eine Halbierung der Weihnachtsbeleuchtung hinaus, so Franzen.
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Auch Ruth Reintke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion hob die Emotionalität der Weihnachtsbeleuchtung hervor. In ihrer Fraktion sei nach Bekanntwerden der Sitzungsvorlage schnell klar gewesen, dass der Baum im Kreisel auf jeden Fall bleiben solle. Er habe immerhin auch für die Bewohnerinnen und Bewohner des benachbarten Störmanns Hofes eine nicht zu unterschätzende emotionale Bedeutung. Den Erhalt der Bäume an der Hauptstraße hätte sich die SPD durchaus auch in der kompletten Anzahl vorstellen können. Aber auch mit einer Halbierung könne man leben, so Reintke. Die SPD hatte zwar auch eine Zeitschaltung ins Spiel gebracht, die dafür sorgen könnte, dass die Bäume nach 22 Uhr quasi mit der Schließung des Rewe-Marktes ausgeschaltet werden. Das aber ist ohne einen größeren technischen Aufwand nicht umsetzbar, weil die Bäume an die Stromversorgung der Straßenlaternen gekoppelt sind. Im Verzicht auf den Baum vorm Rathaus, sieht auch die SPD eine gute Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen.
„Eine eher emotionale Diskussion“
Nicht zuletzt sprach auch Martin Schubert von der FDP von einer „eher emotionalen Diskussion“ - vor allem angesichts der Tatsache, dass Eslohe bereits in der Vergangenheit zur Weihnachtszeit nie übermäßig beleuchtet gewesen sei. Insofern habe man sich durchaus auch die Frage gestellt, ob eine Einschränkung überhaupt erforderlich sei. Aber es gehe eben mehr darum, ein Zeichen zu setzen. Auch aus Sicht der FDP lasse sich das am ehesten mit einem Verzicht des Baums vorm Rathaus erreichen.
Grundsätzlich trage man aber alles mit, gab Schubert sich in der Diskussion recht leidenschaftslos und verwies gleichzeitig auf das extrem geringe Einsparpotenzial bei einer Halbierung der Bäume an der Hauptstraße, die ja ohnehin bereits mit LED bestückt seien.
Blick auf den Einzelhandel
FDP-Fraktionskollege Hubertus Wiethoff brachte letztlich noch die Bedeutung der Beleuchtung für den Einzelhandel ins Spiel. „Wir sollten den Ort schon schön machen. Der Einzelhandel hatte es in den vergangenen Jahren durch Corona schwer genug“, so Wiethoff.