Meschede. Die Mescheder Geschäftsfrau Christine Ernst ist jetzt im Friedwald beigesetzt worden. Die Anteilnahme ist weiter groß, sagt ihr Lebensgefährte.
Der plötzliche Tod der Mescheder Geschäftsfrau Christine Ernst am 29. August dieses Jahres im Alter von 58 Jahren ist nicht nur für ihre Angehörigen und Angestellten ein Schock gewesen, sondern auch für viele Mescheder. Die Anteilnahme der Kunden ist groß. Sie haben das Bedürfnis, ihre Wertschätzung gegenüber der Uhrmachermeisterin in einem Kondolenzbuch auszudrücken, das im Geschäft „Juwelier Christine“ ausliegt. Vorerst ist dort weiterhin an zwei Tagen in der Woche geöffnet.
Seit mehr als 30 Jahren
Christine Ernst hatte das Schmuckgeschäft im Rebell seit mehr als 30 Jahren betrieben - eine Feier zu diesem Anlass konnte in der Hochphase der Pandemie leider nicht stattfinden. Im Laufe der drei Jahrzehnte hatte Christine Ernst mit Sicherheit viele Frauen - und auch Männer - glücklich gemacht. Denn neben Schmuck umfasste das Sortiment immer auch eine große Auswahl an Uhren.
Viele ihrer Kunden kannte die Uhrmachermeisterin seit langer Zeit und daher sehr gut, wie sie einmal im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte. In der Branche arbeitete sie schon seit mehr als 40 Jahren. Gelernt hatte Christine Ernst bei Juwelier Sauer in Meschede. Als Uhrmachermeisterin reparierte sie aber nicht nur Uhren - darunter übrigens auch viele große Standuhren - sondern arbeitete auch alte Schmuckstücke um.
Strahlende Augen
Wenn Christine Ernst von ihren neuen Kreationen sprach, strahlten ihre Augen: „Ich liebe meinen Beruf“, hatte sie gegenüber unserer Zeitung gesagt. Auch über ihre schwere Nieren-Erkrankung sprach sie mit unserer Redaktion. Ihren Lebensmut wollte sie sich davon aber nicht nehmen lassen. Das Thema Organspende lag ihr sehr am Herzen.
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„Ihr Hund Nele und ihr Lädchen - das war ihr Lebensinhalt“, erzählt Albert Köster, der langjährige Lebensgefährte von Christine Ernst, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Baum selbst ausgesucht
Die Beisetzung im Friedwald am Möhnesee, nahe des Torhauses, ist erst knapp zwei Wochen her. Die Trauer noch groß. „Den Baum hat Christine selbst ausgesucht“, fügt er noch hinzu. Auch wenn es möglich war, dass die Meschederin aufgrund ihrer Nieren-Erkrankung nicht alt werden würde, kam ihr Tod Ende August doch völlig unerwartet.
Mehr als 400 Briefe und Karten hat Albert Köster in den vergangenen Wochen bekommen. Beileidsbekundungen, liebe und tröstende Worte. „So viele Menschen wollen ihre Anteilnahme ausdrücken“, sagt der Lebensgefährte sichtlich gerührt. Noch im Mai sind Christine Ernst und er gemeinsam im Urlaub gewesen. „Ich bin froh, dass wir das noch gemacht haben.“
Erste Interessenten
Das Schmuckgeschäft hat auch nach dem traurigen Tod der Inhaberin an zwei Tagen in der Woche geöffnet: dienstags und freitags von 10 bis 13 Uhr. An diesen Tagen können Gutscheine eingelöst und Sachen abgeholt werden, und natürlich besteht auch die Möglichkeit, nach schönen Dingen zu stöbern. Wie es dauerhaft weitergehen soll, ist noch nicht abschließend geklärt.
„Ich bin auf der Suche nach jemandem, der das Geschäft übernehmen möchte“, erklärt Albert Köster. „Erste Interessenten gibt es auch schon.“ Es wäre schließlich im Sinne der Verstorbenen, wenn es in ihrem „Lädchen“ dort weitergehen würde.