Eslohe. Ein Busfahrerin hat nach dem Esloher Herbst ihrem Ärger Luft gemacht. Es geht um rücksichtslose Autofahrer im Ortskern und deren Bequemlichkeit.
Falschparker haben beim Esloher Herbst eine Busfahrerin in Not gebracht. Sie hat sich auf Facebook recht deutlich über das rücksichtslose Verhalten einiger Autofahrerinnen und Autofahrer beschwert, die am Busbahnhof im Ortskern die Haltebucht blockiert hatten.
Unterwegs war die Busfahrerin am Sonntag - dem dritten Tag des Esloher Herbstes - im Linienverkehr, als sie gegen Mittag den Busbahnhof ansteuerte. Mit Graus habe sie gesehen, dass ab mittags die ganze Spur blockiert gewesen sei, auf der die Busfahrerinnen und Busfahrer zur Mittagspause halten können, um bei Bedarf auch in Ruhe die öffentliche Toilette des Busbahnhofs benutzen zu können.
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Genau das war wegen des rücksichtlosen Verhaltens offenbar nicht möglich. „Habt ihr nicht die Verkehrszeichen gesehen“, fragt die Busfahrerin mit drei Rufzeichen versehen in der Gruppe „Wir sind Esloher“ auf Facebook und verweist darauf, dass die zwei roten Schilder mit dem weißen Balken „Verbot der Einfahrt“ bedeuten - außer eben für die Linienbusse an jener Stelle. „Ich kann mich an die Dinger sehr gut erinnern, ich weiß zufällig auch was diese bedeuten“, schreibt sie. Sie finde es respektlos und unverschämt, den Busfahrerinnen und Busfahrern den Pausenplatz und damit die Möglichkeit, in Ruhe auf die Toilette gehen zu können, zu nehmen. „Geht mal in euch und denkt darüber nach, wenn man euch die Pause auf diese Art nehmen würde“, appelliert die Fahrerin ans Gewissen der betroffenen Autofahrer und fragt rhetorisch: „Kann man bei einem so schönen Wetter nicht mal einige Meter mehr laufen?“
Problem beim Ordnungsamt bekannt
Beim Ordnungsamt der Gemeinde Eslohe ist das Problem bekannt. Gemeldet hatte sich die Busfahrerin dort aber offenbar nicht persönlich. „Ich habe von einer Besucherin des Esloher Herbstes davon erfahren“, sagt Ordnungsamtsleiter Georg Sommer auf Nachfrage unserer Zeitung. Kräfte des Ordnungsamtes zur Kontrolle von Falschparkern seien beim Esloher Herbst nicht in den Straßen unterwegs gewesen, weil es bei den vergangenen Veranstaltungen nie Probleme mit der Parkerei gegeben habe. „Das war bislang nie ein Thema“, sagt Sommer.
Möglicherweise hänge der aktuelle Vorfall mit dem erst kürzlich erfolgten Umbau des Busbahnhofs zusammen. Das könne er aber nur vermuten, so der Ordnungsamtsleiter. Er versprach: „Beim nächsten Esloher Herbst werden wir auf jeden Fall ein Auge darauf haben.“
Bequemlichkeit der Autofahrer
Für Sommer ist das Fehlverhalten der Autofahrer ebenso unverständlich, wie für die betroffene Busfahrerin. Es gebe im gesamten Ortskern reichlich Parkplätze - auch an Tagen, an denen im Ort so viel los sei, wie beim Esloher Herbst. Allesamt seien sie kostenfrei - und das nicht nur an den Wochenenden, sondern auch an allen anderen Tage in der Woche. Auch Sommer kritisiert die Mentalität einiger Autofahrer, die meinen, sie müssten grundsätzlich so nah wie möglich am Geschehen parken, um bloß nicht einige Schritte laufen zu müssen. Grundsätzlich sei dagegen zwar nichts zu einzuwenden. Nicht in Ordnung hingegen sei, aus dieser Bequemlichkeit heraus den Wagen in verbotenen Bereichen abzustellen.