Schmallenberg. In Schmallenberg gibt es viele Straßennamen, die es mehrmals gibt. Bürger haben sich etwas einfallen lassen.
Es ist scheinbar ein ewiges Thema: Die doppelten Straßennamen im Schmallenberger Stadtgebiet. Schon seit Jahren sorgen sie für Streit, Unruhe, Verwechslungen und Unmut. Als Beispiel: Derzeit gibt in Gleidorf, Grafschaft, Holthausen und Oberkirchen eine Kirchstraße.
Immer wieder kommt die Diskussion auf. Ob in Bürgerfragestunden von Ratssitzungen, wo Bürger schon auf das Problem der Kommunikation mit Rettungsdiensten hingewiesen haben oder per Telefon und Mail an unsere Redaktion. So meldete sich auch Ulrich Lingnau bei uns.
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Der Fleckenberger hat die Nase voll: „Ich wohne in der Hauptstraße. Sie gibt es aber auch in Bracht und Dorlar.“ Ein Blick auf die Straßenliste der Stadt Schmallenberg zeigt, dass es auch noch eine Hauptstraße in Felbecke und Grafschaft gibt – also in Schmallenberg insgesamt fünf Mal. Lingnau har mit den Brachter und Dorlarer Anwohnern der Hauptstraßen eine WhatsApp-Gruppe erstellt. „Dort tauschen wir uns regelmäßig aus, wenn mal wieder Pakete an die falsche Hauptstraße geschickt wurden“, so Lingnau.
Das sei aufwendig und nervig. Die Teilnehmer der Gruppe fahren sich dann die Pakete vorbei oder müssen sich die Pakete voneinander abholen. Das sei alles mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden, so Lingnau.
Paketchaos durch mehrfache Straßennamen
An einem Tag habe ein Unternehmen Baustoffe vor seinem Haus abgeliefert und sei dann einfach wieder gefahren. Diese waren aber nicht für Ulrich Lingnau. Er selbst habe den Zeitpunkt der Lieferung nicht mitbekommen. Dank eines Etiketts konnte er herausfinden, zu wem die Lieferung gehörte. „Das sollte eigentlich alles in eine Hauptstraße nach Selkentrop geliefert werden“, so der Fleckenberger.
Am meisten ärgere er sich in diesen Tagen über die Amazon-Paketboten. Diese würden die Pakete meistens einfach vor die Tür legen, ohne überhaupt zu klingeln. Dadurch würden sich Fehllieferungen schließlich eindämmen lassen. „Das kann alles nicht so weitergehen“, unterstreicht er. Er fordert von der Politik Schmallenbergs, dass sich etwas tun solle. „Auch das Rettungsdienst-Thema liegt mir am Herzen. Das kann sehr gefährlich enden, wenn ein Fahrer zu der falschen Hauptstraße in einen völlig anderen Ort fährt.“
Anke Sibert, Pressesprecherin der Stadt, erklärt, dass das Thema mehrfach vorkommender Straßennamen in der Vergangenheit immer wieder Anlass für Bürgeranfragen und politische Beratungen gewesen sei. „Aktuell ist es so, dass Umbenennungen auf Antrag der Anwohner erfolgen.“ In den vergangenen Jahren sei es so zu einer Umbenennung der Bahnhofstraße in Bad Fredeburg, der Kirchstraße in Dorlar und der Christine-Koch-Straße in Schmallenberg gekommen. Alles auf Initiative der Anwohner.