Er hat sich mit der Zeit entwickelt. Unterschiedliche Oberflächen und Strukturen haben mich schon immer fasziniert. Ich habe dann angefangen mit verschiedenen Dingen wie Kaffeepulver, Vogelsand und Marmormehl zu experimentieren. Dadurch sind dann interessante Strukturen auf der Leinwand entstanden. Ich probierte daraufhin andere Mischverhältnisse meiner Strukturpaste aus und bildete somit sehr tiefe Strukturen, die meinen Malstil ausmachen. Die ersten positiven Resonanzen haben mich dann natürlich motiviert weiter zu machen und bei diesem Stil zu bleiben. Ich male aber nicht nur Bilder mit diesen besonderen Oberflächenstrukturen, sondern mag es auch ab und zu Bilder ohne Strukturen zu malen.

Wie entstehen Ihre Bilder und welche Materialien nutzen Sie?

Ich habe mir ein eigenes kleines Atelier in einem leerstehenden Raum in unserem Haus eingerichtet und tobe mich seitdem dort aus. Das gibt meistens eine ziemliche Sauerei, ich bemühe mich aber alles so gut wie möglich abzukleben. Für meine Bilder nutze ich hauptsächlich Acrylfarben, Lackspray und Strukturpaste. Beim Lackspray setze ich vor allem auf Goldlack, ich finde, das gibt den Bildern eine besondere Wärme. Außerdem ist es spannend zu sehen wie die Bilder dadurch je nach Lichtverhältnis aussehen und wirken. Die Strukturpaste bekommt man im Baumarkt oder man kann sie sich ganz einfach selbst anmischen. Ich stelle meine mittlerweile eigentlich immer selbst her. Dazu gibt es hunderte Anleitungen im Netz.

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Wie lange arbeiten Sie im Durchschnitt an einem Bild?

Das ist eigentlich immer unterschiedlich. An den größeren Bildern arbeite ich meistens ungefähr zehn Stunden, an den kleineren um die vier Stunden. Für mein bisher größtes Bild habe ich knapp 30 Stunden gebraucht.

Was macht Ihnen an der Malerei so viel Spaß?

Wenn ich male, vergesse ich alles um mich herum, sogar die Zeit. Für mich ist es schon fast wie eine Art Meditation. Außerdem bin ich jedes Mal aufs Neue gespannt, welches Bild am Ende entsteht. Wenn ich einmal mit einem Bild anfange, fällt es mir nur schwer wieder aufzuhören. Man könnte schon fast sagen die Malerei ist für mich wie eine Sucht. Es ist einfach meine Leidenschaft.

Seit wann verkaufen Sie Ihre Bilder? Welche Rolle spielen da Ihre Social Media Kanäle?

Ich verkaufe meine Bilder aktiv seitdem ich Ende 2021 wieder mit dem Malen begonnen habe. Die meisten Kunden melden sich über meine Social Media Kanäle wie Facebook und Instagram. Mir war vorher nie wirklich bewusst, dass man die sozialen Netzwerke auch für diese Zwecke nutzen kann. Ich lade Bilder meiner Werke hoch und die Leute haben dann die Möglichkeit mir über den privaten Messenger zu schreiben. Zudem bin ich in einer privaten Gruppe auf Facebook, in der sich Künstler austauschen können oder sich interessierte Kunden melden können.

Wer sind Ihre Kunden?

Wer meine Kunden sind, kann ich gar nicht so pauschal sagen. Es gibt da auch keine wirkliche Altersspanne. Bei mir melden sich Leute, die Freude an der Kunst haben und mich in meiner Kreativität unterstützen wollen. Dadurch, dass sich so viele Kunden über das Internet bei mir melden, verschicke ich meine Bilder nach ganz Deutschland. Ich habe sogar eine Kundin aus der Schweiz, die einige meiner Bilder in ihre Arztpraxis hängen möchte. Einmal hat auch ein Künstler aus Pulheim, der gebürtig aus Meschede stammt, eines meiner Bilder gekauft. Das war eine riesige Ehre für mich und hat mich einmal mehr motiviert meiner Leidenschaft weiter nach zu gehen.

Und wie viel kostet so ein Bild?

Was die Preisfindung angeht, war auch das ein Prozess, den ich zu Beginn erst einmal verstehen musste. Da ich noch ganz neu auf dem Gebiet war, wusste ich nämlich gar nicht, wie viel man für solche Bilder verkaufen kann. Aufgrund der steigenden Nachfrage und vielen Leuten, die mich dahingehend beraten haben, verkaufe ich meine größten Bilder jetzt beispielsweise für ca. 400 Euro. In der Kunstbranche ist das ein ganz normaler Preis.

Was sind Ihre Pläne und Ziele für die Zukunft?

Mein nächstes Ziel ist es eine eigene Ausstellung zu haben. Ich hoffe, dass ich das im nächsten Jahr verwirklichen kann. Außerdem möchte ich mich in Zukunft weiter mit neuen Farben und Techniken ausprobieren.

Welche Tipps würden Sie anderen geben, die auch kreativ werden wollen?

Einfach loslegen! Man darf nicht zu viel nachdenken und sich auch nicht von der Meinung anderer entmutigen lassen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass jedes Bild ein Prozess ist. Wenn man nicht sofort zufrieden ist, kann man so lange an dem Bild weitermalen, bis es einem gefällt. Es gibt also nichts zu verlieren.

>>> Kontakt

Auf Instagram ist die Künstlerin aus Meschede unter @sevinc.dettmeyer zu finden. Dort hat sie knapp 3500 Follower, die sich regelmäßig ihre Kunstwerke anschauen.
Auf Facebook ist die Künsterlerin unter ihrem vollen Namen „Sevinc Dettmeyer“ zu erreichen. Wer mehr Bilder sehen möchte, kann sich auf diesen Plattformen umschauen.