Eslohe. Ein Gasunfall im Schulzentrum Eslohe hat eine komplette Evakuierung sämtlicher Gebäude zur Folge. Wie es nun weitergeht.
Riesenaufregung am Dienstagvormittag im Schulzentrum Eslohe: Nachdem der Tag an den dortigen vier Schulen zunächst begonnen hatte, wie jeder andere auch, fand der Schulalltag um 10.42 Uhr ein jähes Ende. Zu diesem Zeitpunkt beschädigte ein Bauarbeiter mit seinem Bagger eine Gasleitung auf dem Gelände der Realschule. Sie war von dem Vorfall ganz besonders betroffen, weil danach erhebliche Mengen Gas ins Gebäude strömten.
Tränen auf dem Schulhof
Die gute Nachricht vorab: Bei dem Unglück ist niemand zu Schaden gekommen. Dennoch war die Aufregung groß. Denn nach der Evakuierung der Realschule ordnete die Feuerwehr aus Sicherheitsgründen auch die Räumung der Hauptschule und der Grundschule an. Rund tausend Schüler und Lehrer strömten nach draußen. Lediglich die Brüder-Grimm-Schule, eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache des Hochsauerlandkreises, war von einer Räumung nicht betroffen: Dort war ohnehin niemand im Gebäude. Wegen eines Sporttages befand sich die gesamte Schule auf dem Sportplatz.
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Für Verunsicherung sorgte der Trubel vor allem bei den Jungen und Mädchen der Raphael-Grundschule. Gegen 11 Uhr, so sagt Schulleiterin Nicole Waldow-Bierbaum habe sie zunächst eine Durchsage gemacht und anschließend den Alarm ausgelöst - zum ersten Mal in ihrer Zeit als Schulleiterin wegen eines Ernstfalls und nicht wegen eines Probealarms.
Einige der insgesamt 240 Grundschülerinnen und Grundschüler seien sehr aufgelöst gewesen. So sehr, dass auf dem Schulhof auch Tränen geflossen seien. Allerdings weniger wegen des eigentlichen Gasalarms. Weil die Kinder all ihre Sachen im Klassenzimmer zurücklassen mussten, habe es eine große Verunsicherung gegeben. Die einen seien in Sorge gewesen, wie sie ohne Busfahrkarte nach Hause kommen sollten, andere wiederum hatten ihr Sportzeug noch im Klassenzimmer, das sie doch so dringend für das Fußballtraining am Nachmittag brauchten.
Ungewissheit nach der Alarmierung
„Es wusste ja anfangs niemand, wie lange das Ganze dauern wird“, sagt Nicole Waldow-Bierbaum. Mit einem Teil der Schüler sei man in den Kurpark gegangen, um sich dort zu bewegen. Sie alle durften nach rund einer halben Stunde allerdings wieder ins Gebäude. Kinder, die früher Schulschluss hatten, mussten am Ende aber tatsächlich ohne ihre Sachen nach Hause fahren. Um den Eltern die mögliche Aufregung ihrer Kinder im Detail zu erklären, verschickte Nicole Waldow-Bierbaum als erstes eine Mail, um sie entsprechend zu informieren.
Auch die Hauptschule durfte rund eine halbe Stunde nach ihrer Räumung wieder betreten werden. Das sah an der Realschule hingegen völlig anders aus. Dort war die Feuerwehr unter der Einsatzleitung von Brandinspektor Alexander Rehberg lange Zeit damit beschäftigt, mit speziellen Geräten immer wieder die Gaskonzentration im Gebäude zu messen. Im Einsatz war dabei neben dem Löschzug Eslohe ebenfalls der ABC-Zug Schmallenberg/Eslohe - auch mit einem Fahrzeug des Messzugs. Erst gegen 13 Uhr war keine Gaskonzentration mehr messbar. Danach war der Einsatz beendet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Feuerwehr die Räume quergelüftet. Um das Gas aus dem Gebäude zu treiben kam auch ein Lüfter zum Einsatz.
Lob an die Einsatzkräfte der Feuerwehr
Katrin Schulte-Bärbig, Leiterin der Realschule Eslohe, lobt ausdrücklich das souveräne und umsichtige Vorgehen der Einsatzkräfte. Sie sei überrascht gewesen, wie schnell die Feuerwehr nach der Alarmierung vor Ort gewesen sei. Zudem sei sie erleichtert, dass nach dem im Gebäude ausgelösten Feueralarm die Räumung reibungslos funktioniert habe. „Daran zeigt sich, wie wichtig es ist, entsprechende Übungen ernst zu nehmen und immer wieder zu wiederholen“, sagt sie.
Vormittag abgebrochen
An der Realschule war der Vormittag abgebrochen worden, als klar wurde, dass der Einsatz in der Schule länger dauern wird. Die Schüler durften mit den Bussen nach Hause fahren, die nach dem Ende der vierten Stunde ohnehin am Schulbusbahnhof standen. Lehrer kümmerten sich dort um den reibungslosen Ablauf. Zwischenzeitlich hatten sich die Kinder und Jugendlichen in der Turnhalle aufgewärmt. Damit war es aber vorbei, als auch sie geräumt werden musste.
Wie die Polizei mitteilte, bestand nach dem Unfall recht schnell keine Gefahr mehr. Das Gas sei recht zügig abgestellt worden. Am morgigen Mittwoch findet an allen vier Schulen wieder wie gewohnt Unterricht statt.