Meschede. Zuletzt waren beide Eisdielen in Meschede geschlossen - die Gründe: unbekannt. Inhaber Samuel Rossetti meldet sich jetzt zu Wort.
Sommer, Sonne, die Temperaturen steigen - zum Glück können die Mescheder jetzt wieder Eis essen gehen. Venezia am Kaiser-Otto-Platz hat wieder geöffnet, nachdem ein paar Tage beide Mescheder Anbieter geschlossen hatten und es somit kein Eis in der Innenstadt gab. Inhaber Samuel Rossetti erklärte, er hatte Corona, einige seiner Mitarbeiter ebenfalls - er hat verantwortungsbewusst gehandelt.
Umsatzeinbußen
„Ich möchte doch keinen meiner Gäste anstecken“, erklärt Rossetti seinen Entschluss, das Lokal vom 14. bis 22. August zu schließen. „Wenn ich nicht öffne, bedeuten das Umsatzeinbußen für mich, das macht doch keiner freiwillig“, erklärt er weiter. Über einige Kommentare bei Facebook hatte er sich daher geärgert.
„In 38 Jahren hatten wir bisher erst einmal für die Beerdigung meiner Schwiegermutter geschlossen“, so der Italiener, der zusammen mit seiner Tochter Marina hinter der Theke steht. Ansonsten seien sie immer für die Mescheder da gewesen.
Zehn Tage Quarantäne
Als Samuel Rossetti das positive Testergebnis vorliegen hatte, begab er sich sofort für zehn Tage in Quarantäne. Drei bis vier Tage war er richtig krank, und auch als es ihm besser ging, hat er den Rat seines Arztes befolgt und ist zu Hause geblieben. Kein Risiko eingehen.
Dass ausgerechnet in diesem Zeitraum auch das Eiscafé Cortina schließt, konnte er nicht ahnen - den Grund kennt er nicht. Hätte aber auch nichts an der Situation geändert. „Einen Kellner, der Eis an den Tisch bringt, hätte ich vielleicht kurzfristig als Aushilfe finden können, aber das ersetzt natürlich nicht die Fachkräfte.“
Saison läuft gut
Mit fünf Festangestellten und zwei Aushilfen ist das Eiscafé Venezia für diesen Sommer eigentlich gut aufgestellt. Aber eben nicht, wenn Corona das Team lahm legt. Die Saison läuft gut - das Wetter spielt mit.
Personalnot, über die viele gastronomische Betriebe zur Zeit klagen, hat Samuel Rossetti glücklicher Weise nicht. „Auch wenn es an manchen Tagen schon mal einer mehr sein dürfte“, sagt er und lacht. Und auch wenn er sich noch etwas schlapp fühlt, hofft er, dass er die Mescheder jetzt wieder täglich mit Eis versorgen kann.
Spekulationen auf Facebook
Auf Facebook wurde am Wochenende direkt spekuliert. Eine Innenstadt ohne Eiscafé? Immerhin hatte das Eiscafé Venezia über einen Aushang an der Tür erklärt, dass wegen Krankheit geschlossen war.
Beim Cortina hingegen wurde am Samstag noch Eis zum Mitnehmen verkauft. Wie eine Meschederin auf Facebook beschreibt, war hier „nix mit gemütlich Eis essen“.
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Warum das Eiscafé Cortina in der Ruhrstraße letztlich geschlossen und am Samstag nur Eis außer Haus verkauft hat, bleibt offen. Auf dem Schild an der Scheibe steht allein: „Wir haben geschlossen“. Nach Informationen dieser Zeitung soll Personalmangel im Eiscafé der Grund sein. Wie es im Eiscafé Cortina weitergeht, ist noch unklar. Auf eine Anfrage dieser Zeitung reagierten die Inhaber bisher nicht.