Meschede. Ärger und hohe Lieferando-Kosten: Hüseyin Yusuf erklärt, wie und warum Babas Burger aus Meschede gegensteuert.

Den Liefer-Service betreibt Hüseyin Yusuf schon seit mehreren Jahren – doch am liebsten würde der Betreiber von Babas Burger & Pan Pizza in Meschede auf die Lieferungen verzichten. Zu oft gibt es Unstimmigkeiten, Schwierigkeiten oder Verspätungen, für die der Geschäftsinhaber laut eigener Aussage „überhaupt nichts kann.“

Eingeschränkte Planbarkeit

Was das Liefer-Geschäft für den Betreiber besonders unattraktiv macht, ist vor allem die eingeschränkte Planbarkeit der Lieferungen. An Wochenenden hat das Pizza- und Burgergeschäft zwei Lieferwagen im Einsatz, die in der Öffnungszeit von 16 bis 21 Uhr unterwegs sind. „Normalerweise planen wir so, dass ein Lieferwagen bis zu drei Bestellungen bei den Kunden abgibt und nach 45 Minuten wieder am Laden ist. Manchmal passiert es aber auch, dass der Lieferant die Haustür nicht sofort findet oder im Stau steht“, erklärt Yusuf.

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Dann wird das Essen in den Lieferboxen oft kalt oder matschig – und damit weniger appetitlich. Abzusehen ist das auch in den Bewertungen des Liefer-Dienstes auf der Plattform „Lieferando“. Beschwerden über das Essen werden häufig nur dann genannt, wenn es auch Probleme mit der Lieferzeit gibt. „Das ist ja auch klar und da kann ich den Kunden auch verstehen. Aber ich kann als Betreiber eines Imbisses auch nur darauf achten, dass die Lieferungen so schnell wie möglich rausgehen. Wenn dann mal mehr zu tun ist und noch ein weiteres Problem wie Stau auf den Straßen hinzukommt, kommt das Essen eben später beim Kunden an als geplant. Wir würden uns das auch anders wünschen“, so Yusuf.

Hohe Lieferando-Kosten

Hinzu kommt, dass die Plattform „Lieferando“ bis zu 14 Prozent des Bestellwerts als Provision für ihre Online-Dienstleistung einbehält. „Das ist schon ein ordentlicher Brocken. Von 10.000 Euro Umsatz durch die Lieferungen bleibt dann schon 1400 Euro nur für die App bei Lieferando“, erklärt der Imbissbetreiber. Aufgrund dessen bietet Yusuf seinen Kunden nun eine eigene App an, über die bestellt werden kann. „Die kostet mich im Monat auch einen bestimmten Betrag, der ist aber deutlich kleiner als das, was Lieferando einbehält.“ So will Yusuf versuchen, nach und nach aus dem Geschäft mit dem Anbieter für Lieferdienste auszusteigen.

Geliefert wird vom Laden Babas Burger & Pan Pizza in der Mescheder Kernstadt ohnehin nur noch in einem Umkreis von sieben Kilometern. „Früher haben wir auch weiter entfernte Orte wie Berge beliefert. Aber das hat überhaupt keinen Sinn mehr gemacht. Hier im Laden haben wir gesehen, wie sich Beschwerden und Verzögerungen dadurch häufen, dass die Fahrer für eine Lieferung für 30 Minuten weg sind“, so Yusuf. „Seitdem wir nur noch in kleinerem Umkreis liefern, läuft es besser und wir können die Zufriedenheit hoch halten.“

Mit einer eigenen App will Hüseyin Yusuf von Babas Burger in Meschede Lieferando umgehen. 
Mit einer eigenen App will Hüseyin Yusuf von Babas Burger in Meschede Lieferando umgehen.  © Joel Klaas

Hoffnung auf die eigene App

Verzichten kann der Imbiss-Betreiber auf das Liefergeschäft jedoch nicht. „Klar, es kommen trotzdem – vor allem am Wochenende – viele Bestellungen über die Lieferungen rein. Daher können wir jetzt nicht sagen, dass wir das Liefergeschäft komplett sein lassen. Das wollen wir auch unseren Kunden nicht antun“, sagt er. Für die Zukunft hofft er jedoch, dass mehr Leute seine App nutzen werden. „Das würde die Sache für uns deutlich einfacher machen“, sagt er.

Geschäft in Bestwig abgegeben

Das Geschäft Babas Burger & Pan Pizza gibt es bereits seit mehreren Jahren in der Mescheder Innenstadt.

Inhaber Hüseyin Yusuf hatte seit 2015 auch in Bestwig ein Geschäft, dieses jedoch nach Beginn der Pandemie abgegeben.

Geöffnet hat der Imbiss am Rurplatz 5 in Nähe des Mescheder Bahnhofs täglich von 16 bis 21 Uhr